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Phantomas Schnee-Kreaturen

PHANTOMAS SCHNEE-KREATUREN
PHANTOMAS SCHNEE-KREATUREN

Christian Montillon
Roman / Dark Fantasy

Zaubermond

Dan Shocker's Macabros (Zaubermond): Band 10
Taschenbuch, 202 Seiten

Sep. 2012, 1. Auflage, 14.95 EUR
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Höllen-Hochzeit
Während auf Marlos, dem Refugium von Björn Hellmark und seinen Freunden, die Hochzeitsvorbereitungen für die anstehende Trauung von Danielle de Barteaulieé und Rani Mahay auf vollen Touren laufen, plant Mascada, die neue Dämonengöttin, bereits ihren nächsten Schlag. Ausgangspunkt soll ausgerechnet die Hochzeitstorte werden, die eine böse Überraschung birgt. Und obwohl Macabros, der bioplasmatische Doppelkörper von Björn Hellmark, die Lunte riecht und das Attentat fast verhindern kann, geht die Saat des Grauens auf. Opfer wird ausgerechnet Pepes Freundin Verena. Um sie von dem teuflischen Gift einer fremden Spezies zu heilen muss Björn Hellmark abermals in die Dimensionen des Schreckens vorstoßen ...

Phantomas Schnee-Kreaturen
(Die Hierarchie des Grauens 1)
Whiss, der Kobold aus der Mikrowelt, ist endlich nach Marlos zurückgekehrt. Doch was der kleine Kerl zu berichten weiß, lässt Björn Hellmark und seinen Freunden die Haare zu Berge stehen. Auf einer fremden, von Schnee und Eis beherrschten Welt beobachtet er eine wunderschöne Frau, die ein Heer von Schneemenschen kommandiert, die wiederum Menschen versklavt haben, damit diese weitere Bestien aus dem ewigen Eis befreien können. Bei der schönen Frau handelt es sich um keine Geringere als Phantoma, eine längst besiegt geglaubte Todfeindin von Björn Hellmark. Um ihre Pläne zu durchkreuzen brechen Björn, Ranie und Danielle zu einer gefährlichen Mission auf, bei der jedoch niemand mit dem überraschenden Eingreifen der neuen Dämonengöttin gerechnet hat ...

Meinung:

Der zehnte Band der neuen MACABROS-Serie aus dem Zaubermond-Verlag präsentiert sich dem Leser als handliches Taschenbuch. Aus wirtschaftlichen Gründen musste der Verlag die Veröffentlichung der Romane als hochwertige Hardcover einstellen, was gerade für Sammler einen herben Rückschlag bedeutet. Allerdings sind die Taschenbücher ebenfalls von hoher Qualität, obwohl der Preis von knapp 15 Euro wirklich happig ist. Immerhin kosten die unterm Strich minderwertigeren Taschenbücher somit ebenso viel wie die edleren Hardcover. Es dürfte nicht wenige Sammler und Fans geben die es sich überlegen werden die Serien weiter zu beziehen. Immerhin hat das vorliegende Buch gerade mal einen Umfang von 200 Seiten, auch wenn die Schriftgröße im Vergleich zu den Hardcovern deutlich kleiner ist und zumindest die Länge der Romane nicht nennenswert differenzieren dürfte.
Inhaltlich hat der neue Band gewohnt unterhaltsame Dan Shocker-Kost zu bieten. Christian Montillon und seine Kollegen treffen auch dieses Mal wieder den unverwechselbaren Ton des geistigen Vaters von MACABROS. Das wird nicht nur durch die schematische Beschreibung der (dämonischen) Frauen deutlich, deren kleine Brüste hüpfen und wippen, sondern auch durch ein geradezu eigenwilliges Vokabular. Als Beispiel sei hier die zerschlitzte Kehle von Annie Bermottes Chef genannt. Auch inhaltlich und thematisch hat man sich wieder penibel am Stil des echten Dan Shocker orientiert, was letztendlich leider zu einer Überfrachtung der Geschichten geführt hat, denn auch er hat oft unheimlich viel Handlung in die begrenzten Heftchen gequetscht. Bereits beim Lesen des ersten Teils „Höllen-Hochzeit“ bekommt man als Leser den Eindruck, dass der Stoff allein für das komplette Buch ausgereicht hätte. So bleibt leider die Atmosphäre größtenteils auf der Strecke und die Hochzeit von Danielle und Rani verkommt zu einer ebenso belanglosen Randnotiz wie Björns Hochzeitsansprache, die lediglich in einem Nebensatz erwähnt wird. Selbst der Angriff der Monster-Maden, die Sandra Giel plastisch in der Illustration auf Seite 5 dargestellt hat, bleibt oberflächlich und unspektakulär. Vielleicht auch deshalb, weil, bis auf die Hauptfiguren, die restlichen Bewohner von Marlos namen- und identitätslos bleiben. Und um Rani Mahay, Danielle, Pepe, Blobb-Blobb, Jim, Richard Patrick oder Carminia Brado muss man sich ebenso wenig Sorgen machen wie um Björn Hellmark selbst. Auch die Wiederherstellung des weißmagischen Schutzbannes um die Insel Marlos hätte ruhig etwas dramatischer ausfallen dürfen. So bleibt am Ende lediglich etwas Schwafelei, eine Prise Zufall (der vor kurzem erst erlöste Wächter kennt die Lösung) und ein wenig Hokuspokus. Leider können auch die Rückkehr von Whiss und Phantoma die Freude an dem Roman nicht schüren. Phantoma gleicht in ihrer Perfektion und Schönheit einfach zu sehr, der momentan omnipräsenten Mascada, die mittlerweile erste Abnutzungserscheinungen zeigt. Die neue Dämonengöttin steht einfach zu sehr im Vordergrund, so dass es schlicht unrealistisch wirkt, dass sie Björn Hellmark und seinen Freunden noch keinen ernsthaften Verlust beibringen konnte. Dass beide Dämoninnen schlanke, wohlgeformte Frauen mit kleinen, festen Brüsten sind, macht ihre Charaktere nicht unbedingt interessanter. Zumal sie außer reiner Boshaftigkeit auch nicht viel zu bieten haben. Nun erwartet man von einer Serie, die sich an Heftromanen aus den 70er Jahren orientiert auch nicht allzu viel Tiefgang, doch in den ersten beiden Zyklen haben die Autoren ausreichend bewiesen, dass sie mit überraschenden Wendungen und detaillierteren szenischen Beschreibungen für eine unterhaltsame Fantasy-Lektüre sorgen können. Langweilig sind die beiden Geschichten keineswegs, aber es gelingt den Autoren dieses Mal beim besten Willen nicht, dass man mit den Protagonisten mitfiebert. Allerdings ist es schön, dass wieder mehr Bezug auf die Heftromane genommen wird und endlich die restlichen Hauptdämonen mit einbezogen werden. Hier wird auf alle Fälle noch einiges auf Björn Hellmark und seine Freunde zukommen. Bleibt zu hoffen, dass die übrigen Hauptdämonen selbständiger agieren dürfen als Phantoma im vorliegenden Roman, denn Mascada müsste mal für ein paar Abenteuer in der Versenkung verschwinden.

Aufmachung:

Das Taschenbuch ziert erneut eine gelungene Montage verschiedener Lonati-Motive, die zu einem neuen Cover zusammengefügt wurden. Allerdings ist die inhaltliche Einbindung in die Geschichte gründlich misslungen und ziemlich haarsträubend. Druckfehler wie „… petzte kurz die Augen zu ...“ sind nicht gerade zuträglich für das Lesevergnügen.

Fazit:

Action und Handlung gehen auf Kosten der Atmosphäre. Allein die erste Story hätte für das komplette Buch Stoff geboten. In Gefahr geraten fast nur die Hauptfiguren, um die man sich keine Sorgen machen muss, und die Gegenspielerinnen verblassen angesichts ihrer austauschbaren Nacktheit zu konturlosen Schemen.

19. Sep. 2012 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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