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Mandragoros Angriff
Mandragoro hat die Schnauze voll von den Menschen und ihrer unkontrollierbaren Zerstörungswut. Insbesondere Ölbohrinseln und Windräder sind ihm ein Dorn im Auge. Also macht er Nägel mit Köpfen und schickt den Zerstörer, ein Monstrum, das die Elemente beherrscht. Zuerst wird die norwegische Ölbohrinsel eines gewissen Skip Holting von einer Riesenwelle überschwemmt, die zwei Mitarbeiter in den Tod reißt. Ein kleines Dorf an der Küste wird ebenfalls plattgemacht, ehe die Angelegenheit bei Sir James auf dem Schreibtisch liegt. Der schickt John und Suko nach Norwegen, und während Suko den Schlaf des Gerechten (in diesem Fall ist nicht Raniel gemeint) schläft, hat John eine telepathische Begegnung mit seinem Lieblingsdämon Mandragoro, mit dem er sich ja so prachtvoll versteht. So ist Johns wichtigste Waffe im Kampf mit dem Umweltdämon auch sein immenses rhetorisches Talent, dass er sogleich unter Beweis stellen will, als die Geisterjäger mit Skip Holting der überschwemmten Bohrinsel einen Besuch abstatten. Tatsächlich meldet sich Mandragoro bei John Sinclair und erzählt ihm von dem Monster. Doch Johns Diplomatie versagt kläglich und der Umwelt-Dämon gibt ihm lediglich den Tip mit auf den Weg, dass der Zerstörer demnächst an Land zuschlagen wird. Mit Skips Hilfe machen die Geisterjäger den Ort auch schnell ausfindig. Es ist die Halbinsel, auf der Skip mit seiner Familie wohnt, und auf der jede Menge Windräder ihre Kreise drehen. Dort zeigt der Zerstörer abermals seine Macht, indem er zwei der riesigen Windkraftwerke zum Einsturz bringt. Als John einen der Krater in Augenschein nimmt, erscheint der Zerstörer und schleudert den Geisterjäger in die Grube, wo er abermals mit Mandragoro in Kontakt tritt. Der gibt ihm zu verstehen, dass das eigentliche Ziel Skip Holting ist. Der wurde in der Zwischenzeit vom Zerstörer geholt und für John Sinclair beginnt ein Wettlauf mit der Zeit … Meinung:Der Titel weckt ja Assoziationen mit dem großartigen Roman „Luzifers Angriff“, in dem der Teufelsmönch Matthias seinen Einstand gibt. Auch Mandragoro, der Umwelt-Dämon, zählt immer noch zu den Lieblingscharakteren vieler Leser, obwohl die Romane seit einigen Jahren nach demselben Schema ablaufen. Auf höchst unbeholfene Art und Weise versucht Jason Dark auch dieses Mal seine einseitige Öko-Botschaft zu vermitteln. Allerdings weiß er wohl selbst nicht so recht, was er dem Leser eigentlich sagen will, außer, dass Bohrinseln schlecht für die Umwelt sind und Windräder die Vögel stören. Warum und weshalb, das zu recherchieren war dem Autor wohl zu aufwändig, so dass immer nur von irgendwelchen ominösen Problemen die Rede ist. John kriecht dem Dämon wieder mal in den Hintern, gibt ihm Recht, ohne aber Alternativen anbieten zu können. Ebensowenig wie Mandragoro, der das als Dämon aber auch nicht unbedingt nötig hat. Doch dann müsste John genügend Chuzpe haben, den Dämon direkt anzugehen. Die Grundidee ein mächtiges Monster auf die Menschheit loszulassen ist sogar richtig gut und verspricht einige düstere Szenen mit Endzeitstimmung. Doch auch hier versagt das schriftstellerische Talent Darks kläglich, denn während die Bohrinsel mit Skip Holting lediglich überschwemmt wird, erfährt der Leser von der Zerstörung des Küstenortes nur in ein, zwei Nebensätzen. Wer jetzt denkt, dass mit dem Auftreten von John und Suko Action und Spannung Einzug halten wird bitter enttäuscht werden, denn Jason Dark beschäftigt sich lieber mit der Beschreibung von Wildlachs in Kräutersoße, der wunderschönen Landschaft Norwegens und Ähnlichem. Auch die Dialoge lassen zu wünschen übrig und allein die Gespräche zwischen Skips Frau Lena und ihrem achtjährigen Sohn Eric lassen dem Leser die Haare zu Berge stehen. Da Jason nicht in der Lage zu sein scheint, die Reaktionen von Kindern angemessen und authentisch zu schildern, ist es fast schon bewundernswert mit welcher Hartnäckigkeit er es doch immer wieder versucht. Am Ende läuft alles auf das tragische Schicksal der Holtings hinaus, während der ach so mächtige Zerstörer mit drei Silberkugeln vernichtet wird. Aber was soll man von einem ausdruckslosen Gegner erwarten, den Suko mit den Worten „ein toller Typ“ umschreibt? Schade. In Schulnoten ausgedrückt würde das Fazit folgendermaßen lauten: für die Idee gibt es eine gute Zwei, für die Umsetzung eine glatte Fünf.Titelbild:Wieder einmal ist das Covermotiv, dieses Mal geschaffen von dem Künstler Alexius, das Beste am ganzen Heft. Allerdings zeigt das Bild ein Endzeitszenario, das man in dieser Form bereits auf anderen Motiven gesehen hat. Neu ist die Interpretation des Autors, der sich von dem Todesnegel, entstanden aus den Resten der Zivilisation, zu seinem Umweltmonster hat inspirieren lassen.Fazit:Mandragoros Angriff entpuppt sich als fadenscheinige Posse mit einem vielversprechenden Gegenspieler, der die Erwartungen allerdings nicht einmal ansatzweise erfüllen kann. Langweilige Beschreibungen von schönen Landschaften und Wildlachsgerichten, dümmliche Dialoge mit altklugen Kindern und Dämonen die sich für den Vogelschutz einsetzen. Ja, für solche Sachen wird Geld verlangt, kein Witz. 23. Sep. 2012 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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