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![]() Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß, Band 2
InhaltDer Abschlussband einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte!Mit dem zweiten Teil der Adaption des Romans DER HIMMEL IST BLAU, DIE ERDE IST WEISS von Hiromi Kawakami schließt die Comicerzählung des japanischen Zeichners Jiro Taniguchi. Bereits als Roman in Deutschland zum Bestseller bei Hanser und dtv avanciert, ergänzen nun die einfühlsamen Bilder des mehrfach preisgekrönten Künstlers Taniguchi die Geschichte der zarten Liebesbeziehung zwischen der 38-jährigen Tsukiko und ihrem ehemaligen Lehrer auf das Trefflichste. RezensionDie junge Angestellte Tsukiko unterhält seit einigen Monaten eine lockere Freundschaft zu ihrem ehemaligen und wesentlich älteren Japanisch-Lehrer, den sie stets „Sensei“ nennt. Obwohl sie nicht immer einer Meinung sind, teilen sie bestimmte Interessen wie die Freude an gutem Essen und Trinken, an Gesprächen und gemeinsamen Spaziergängen. Fast immer ist das Stammlokal der Ort, an dem sie ein Treffen vereinbaren, und ein Bahnhof die Stelle, von der aus sie ihre Unternehmungen beginnen.Beide genießen diese Stunden, die keinem von ihnen irgendeine Verpflichtung auferlegen. Dennoch gibt es Momente, während denen sich Tsukiko von Sensei und seiner Welt ausgeschlossen fühlt. Anschließend geht sie ihm stets für eine Weile aus dem Weg, trifft sich zudem mit Takashi, einem früheren Mitschüler, der gern eine Beziehung zu ihr hätte. Tsukiko mag Takashi durchaus, merkt aber schnell, dass sie nicht in ihn verliebt ist und ihre Gedanken bei Sensei sind. Spontan gesteht Tsukiko ihm, dass sie ihn liebt, doch Sensei reagiert zurückhaltend und nimmt sie auf die Insel mit, auf der seine Frau, die vor Jahren mit einem anderen davon lief, begraben liegt … „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ ist die eigentümliche Liebesgeschichte zweier Menschen, die ein Altersunterschied von dreißig Jahren trennt. Während der pensionierte Lehrer recht aufgeschlossen ist, wirkt die junge Angestellte ziemlich konservativ, wodurch sich erstaunlich viele Berührungspunkte ergeben. Dennoch ist es genauso ein Aufeinandertreffen zweier Generationen wie von traditionellen und modernen Anschauungen. Die zwanglosen Begegnungen bringen die beiden mit der Zeit einander immer näher, doch zunächst zeigt keiner Interesse daran, die Distanziertheit zu überwinden, die auf dem Altersunterschied und dem einstigen Lehrer-Schüler-Verhältnis basieren. Als sich Tsukiko durch Takashi über ihre Gefühle für Sensei klar wird, wagt sie es, sich ihm zu offenbaren. Auf die Antwort muss sie eine ganze Weile warten … … und wie sie ausfällt, welchen Einfluss dies auf die Freundschaft des ungleichen Paares hat, wird an dieser Stelle nicht verraten. Auch nicht, was sich in der Tasche befindet, die Sensei stets bei sich trägt und nach der der Zweiteiler im Original „Sensei no Kaban“ = „Die Mappe des Lehrers“ benannt ist. Die ruhige Handlung und die detailreichen Illustrationen, insbesondere die Hintergründe, gehen eine gelungene Einheit ein, da so manches Wort durch Mimik und Gestik ersetzt wird. Der Gekiga ist durch und durch realistisch inszeniert und erringt das Interesse des Lesers durch ein überzeugendes Bild des sich wandelnden Japans und glaubwürdige Charaktere. Sensei und Tsukiko sind Metaphern dafür, dass sich scheinbar Gegensätzliches, das Alte und das Neue, die Tradition und die Moderne, harmonisch vereinen können. Jiro Taniguchi schuf nach Hiromi Kawakamis Roman „Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß“ den gleichnamigen Gekiga. Es gelingt ihm, eine faszinierende Geschichte zu inszenieren, trotzdem es keine wirklich lustigen, dramatischen oder spannenden Momente gibt. Tatsächlich plätschern die Handlung fast schon monoton vor sich hin, wirkt dabei jedoch keine Sekunde langweilig, da man sich leicht in die Protagonisten, insbesondere in Tsukiko, aus deren Perspektive die Geschehnisse geschildert werden, hineinversetzen kann und man Anteil am Schicksal beider nimmt. Dem reiferen Publikum, das sich seriöse, realistische Unterhaltung wünscht, darf man diesen und auch die weiteren Titel von Jiro Taniguchi wärmstens empfehlen. Auch Leser, die sich nicht unbedingt für Mangas, wohl aber für Graphic Novels begeistern können, sollten diesem interessanten Zweiteiler eine Chance geben. 06. Nov. 2012 - Irene Salzmann Der RezensentIrene Salzmann![]() Total: 1065 Rezensionen Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München. Manga
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