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Ikigami - Der Todesbote 1
InhaltHerzlichen Glückwunsch! Die Regierung hat Sie ausgewählt... in den nächsten 24 Stunden zu sterben!Der Todesbote ist unterwegs und es gibt kein Entkommen. Das Auswahlverfahren ist rein zufällig: Bei Schuleintritt werden alle Kinder geimpft, in jeder 1000. Spritze befindet sich eine tödliche Nano-Kapsel, die sich an einem bestimmten Datum selbst zerstört. Diese drastische Maßnahme − offiziell der "Nationale Wohlfahrtsakt" − ist ein Gesetzeserlass der Regierung zum Schutz der Gesellschaft vor Unzufriedenheit, Faulheit und Chaos. Die Opfer sind junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren. In unterschiedlichen Szenarien durchdenkt und durchspielt Autor und Zeichner Motoro Mase mit beklemmender Genauigkeit die Situationen, in die die Betroffenen katapultiert werden. Und er begleitet den Todesboten Fujimoto, in dem sich nach und nach Zweifel an seinem Job regen... »IKIGAMI - Der Todesbote« ist ein hoch spannender Thriller um den immerwährenden Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft und eine brisante Horrorutopie, die vielleicht doch schon näher ist als man glaubt... RezensionIm Namen des "Gesetzes für Fortschritt und Wohlstand" erhalten alle Japaner im Alter von sechs Jahren zur Einschulung eine Impfung. Nach einer zufälligen Auswahl enthält eine von 1000 Impfspritzen eine Nanokapsel, die sich am Herzen festsetzt und irgendwann, sobald der Träger ein Alter zwischen 18 und 24 Jahren erreicht hat, eine Herzarterie zerstört und damit zum Tod führt. Das Ziel dieser Maßnahme ist, dass die Menschen – in Erwartung ihres möglichen Todes – ihr Leben bewusst führen und zu Erhaltung und Wohl der ganzen Gesellschaft beitragen.Kengo Fujimoto ist einer der Überbringer der Todesnachrichten - der "Ikigami" - die jeweils 24 Stunden vor dem Tod den ausgewählten Personen persönlich überbracht werden müssen. Kapitel 1: Rache Als der labile Josuke Kamoi seinen Ikigami von Fujimoto erhält, will er die verbleibenden Stunden nutzen, um sich an seinen ehemaligen Mitschülern zu rächen, die ihn stets verletzt und gedemütigt haben, so dass er im Nachhinein physisch und psychisch nie in der Lage war, ein normales Leben zu führen. Seine Rache bewirkt nichts, doch kurz vor seinem Tod gelingt es ihm noch, das Leben eines Jungen zu ändern, der ebenfalls das Opfer von Demütigungen ist. Kapitel 2: Das vergessene Lied Fujimotos nächster Ikigami geht an den Musiker Tariot Tanabe, der sich einst des schnellen Erfolges wegen von seinem Partner, dem Songwriter Hidekozu Morio getrennt hat. Nachdem ihn die niederschnetternde Realität des Showbiz eingeholt hat und er sich seines baldigen Todes bewußt ist, entschließlt sich Tariot einem alten Freund einen letzten Gruß zu schicken. Die grundsätzlich Idee von IKIGAMI ist so einfach wie genial. Die Frage, was man tun würde, hätte man bewusst nur noch eine begrenzte Zeit zu Leben, hat sich gewiss jeder schon einmal gstellt. Hier gibt es noch einige Feinheiten, die z.B. dafür sorgen, dass keiner der Todgeweihten zum Amokläufer wird. IKIGAMI bietet eine serientypische Mischung aus den Einzelschicksalen der Todgeweihten und einer durchgehenen Storyline, die in der Hauptsache von Todesbote Fujimoto bestritten wird. In dieser durchgehenden Handlungsebene werden immer wieder subtil die Dogmen des Wohlstandsgesetzes, sowie die Zufälligkeit des Auswahlverfahrens in Frage gestellt. Die Kombination aus „Was wäre wenn“-Einzelgeschichten und durchgehender Story erinnert – genau wie die moralisch ambivalente Erzählweise - zwar frappierend an Brian Azzarellos 100 BULLETS, wird jedoch so umgedreht, dass sie wieder originell und eigenständig ist. Grafisch ist der Manga sehr ansprechend umgesetzt. Mase arbeitet mit filmreifen Szenenaufbauten, -wechseln und einer großartigen Erzählstruktur, unterstützt durch dramatische Zeichenperspektiven. Lässt man außer Acht, dass ein möglicher plötzlicher Tod wohl nur in Japan zu einer bewussteren und gesellschaftswertvollen Lebensweise eines Einzelnen führen könne, funktioniert IKIGAMI in seiner grundsätzlichen Einfachheit hervorragend. 03. Jan. 2013 - Elmar Huber Der RezensentElmar Huber![]() Total: 669 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. Manga
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