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Drei Henker für Sinclair

DREI HENKER FÜR SINCLAIR
DREI HENKER FÜR SINCLAIR

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1798
Heftroman, 64 Seiten

Dez. 2012, 1. Auflage, 1.70 EUR
auch als eBook erhältlich

Drei als Piraten verkleidete Auftragskiller (kein Witz!) sollen in Lauder, Schottland, ein Ehepaar namens Sinclair töten. Als sie vom hiesigen Schankwirt erfahren, dass die bereits seit Jahren tot sind und ihr Haus eine ausgebrannte Ruine ist, fühlen sie sich zu recht verkaspert und bringen den auskunftfreudigen Mann um. Der Zeugen wegen. Dummerweise hat er aber einen fünfzehnjährigen Gehilfen, der alles mit anhört und bei seinem Vater petzen geht. Durch die Polizei bekommt auch Sir James Powell Wind von der Geschichte und informiert seinen besten Mann, John Sinclair, den Sohnemann des Zielobjektes der drei Meuchelmörder. Die Anführerin des Trios, Ruby, ändert sofort die Taktik und plötzlich steht John auf der Abschussliste der Killer. Um sich die Sache nicht allzu leicht zu machen und weil Frauen gerne telefonieren, ruft sie John Sinclair vorher an und verrät ihm sogar ihren Namen. Jetzt wird der Geisterjäger plötzlich nachdenklich und seine Nudelsuppe will ihm auch nicht mehr so recht schmecken. Also beschließt er mitten in der Nacht dem Haus einen Besuch abzustatten, in dem er aufgewachsen ist als sein Vater in London praktizierender Anwalt war. Viel kommt bei dem Besuch nicht herum, außer dass John von Kindheitserinnerungen überschwemmt wird, in denen er als Zehnjähriger seinen Vater bei obskuren Treffen mit einem Geheimbund beobachtet hat. Als er wieder zu seinem Auto zurück schlendert haben die drei Killer-Piraten einen Parkplatzwächter umgenietet, lassen John aber unverrichteter Dinge ziehen. Schließlich muss der noch seinem Geistesblitz nachgehen und einem gewissen Sir Gerald Lockwood einen Besuch abstatten, einem pensionierten Richter, der mit Johns Vater befreundet war. Außerdem muss auch Johns Freund und Kollege Suko benachrichtigt werden, denn allzu einfach wollen es sich die Auftragskiller ja nicht machen. Zunächst ist Sir Gerald auch sehr freundlich und zuvorkommend, doch bald nimmt das Gespräch eine dramatische Wendung. John erfährt, dass sein Vater den Geheimbund, die Illuminaten, verlassen hat, weil er nicht wollte, dass sein Sohn genötigt wird dort beizutreten. John will das Haus gerade verlassen, da wird er von Ruby, die sich als Sir Geralds Nicht ausgegeben hat, niedergeschlagen. Suko, der sich derweil draußen verlustiert hat, wird es irgendwann zu langweilig und er beschließt John zu folgen. Bereitwillig lässt er sich in eine Besenkammer sperren und mit Gas betäuben. Das war es für die berühmten Geisterjäger. Glücklicherweise sind die Killer-Piraten dumm wie Stroh, so dass sich Ruby von John überwältigen lässt, denn obwohl ihr Auftrag lautet John zu töten, lässt sie ihn erstmal zu Kräften kommen. Fesseln ist wohl auch zu anstrengend, obwohl John und Suko beide Handschellen bei sich tragen. Offenbar haben die drei Laien-Killer ihren Auftrag von Sir Gerald erhalten, der sich für den Verrat seines alten Freundes rächen wollte. Suko wird derweil von Sir Gerald und den beiden männlichen Killer-Piraten ausgefragt. Da betritt John die Szenerie und haut dem Mümmel-Greis mit der Waffe eines auf die Omme. Die beiden Killer-Piraten warten daraufhin ab, da sie schließlich nur dann reagieren wenn sie seinen Befehl bekommen. Als der Achtzigjährige wider erwarten den Kampf mit John Sinclair verbockt, wollen sie fliehen. Suko sieht nur noch einen Ausweg, zückt seinen magischen Stab (bitte nichts Falsches denken) und stoppt die Zeit für fünf Sekunden. Die genügen, um die beiden Herren zu überwältigen. Fall erledigt, Roman zu Ende.

Meinung:

Ja, das ist der unübertroffene Beweis dafür, warum es die Serie mittlerweile auf stolze 1800 Ausgaben gebracht hat. Wen stören schon die paar sinnlosen Dialoge?Immerhin sollen die lediglich Zeilen schinden und keine Handlung erzählen. Daher wird auch vieles doppelt und dreifach durchgekaut, vermutlich weil der Autor davon ausgeht, dass die Leserschaft, die drei Fakten des Romans nicht beim ersten Mal versteht. Obwohl auf dem Titelbild verzeichnet ist, dass es sich um eine Gruselserie handelt, kommt nichts Gruseliges drin vor, außer vielleicht dem Schreibstil. Also ein echter All-Age-Krimi der Superlative. Nach dem Lesen juckt es einen geradezu in den Fingern, den Roman abzutippen und die Namen zu ändern, um ebenfalls ein Stückchen vom Kuchen zu bekommen. Denn mit solch einer großartigen Arbeit, muss man doch Millionen verdienen! Und keine Bange, obwohl auf der Titelseite Nummer 1798 steht, kann man den Roman selbst dann lesen wenn man die Serie noch nicht kennt. Jason Dark ist es nämlich schnurzpiepegal, was er gestern, letzten Monat oder vor zehn Jahren geschrieben hat. Er erfindet sich immer wieder selbst neu und kopiert seine eigenen Romane. Denn gut geklaut ist besser als schlecht erfunden. Müsste John Sinclair sich an jedes Detail aus dem verkorksten Leben seines Vaters erinnern, wäre auch zu viel Platz verschwendet worden, den man ja noch für stupide Gespräche braucht. So wird auf die bisherigen Ereignisse um das Doppel- und Dreifachleben von Johns Vater auch nicht mehr eingegangen. Da Motivation und Glaubwürdigkeit für Romanfiguren maßlos überschätzt wird, verzichtet der Autor der Einfachheit halber darauf. Woher sollte Sir Gerlad auch wissen, dass sein alter Freund Horace bereits seit über 15 Jahren tot ist? Immerhin hat er ja nur den Lebensweg des Sohnes verfolgt. Und schließlich muss man auch erstmal abwarten ehe man jemandem solch professionelle Killer auf den Hals hetzt. Denen macht es sogar nichts aus von Pontius zu Pilatus geschickt zu werden. Wenn Jason Dark nicht zum Ende hin aus vollkommen unerfindlichen Gründen sexuelle Schweinereien dazugeschrieben hätte, wäre der Roman perfekt geworden:
„Er (Suko) wollte nicht länger im Rover hocken bleiben und darauf warten, dass er steif wurde ...“ Igitt und pfui Teufel.

Fazit:

Wem das aktuelle Fernsehprogramm zu anspruchsvoll geworden ist, ist herzlich eingeladen sich mit diesem glamourösen Roman die Zeit zu vertreiben. Spannung von der ersten bis zur letzten Zeile, ausgefeilte Charakterbeschreibungen und eine gut durchdachte Handlung. Ja, so macht Lesen Spaß, und man fragt sich unweigerlich weshalb Heftromane so einen schlechten Ruf haben.

03. Feb. 2013 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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