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Return Man

RETURN MAN

V.M. Zito
Roman / Horror

Heyne
Originaltitel: The Return Man

Taschenbuch, 544 Seiten

Feb. 2013, 1. Auflage, 8.99 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Nordamerika im Jahr 2018
Eine Seuche hat die Menschheit dezimiert und als fleischfressende Untote wieder auferstehen lassen, deren Biss hochinfektiös ist. Kurz nach dem Ausbruch in den westlichen Staaten wurden diese evakuiert. Die Überlebenden haben sich im Osten der USA verschanzt. Nur ein Mann ist zurückgeblieben – der Neurologe Henry Marco. Verzweifelt sucht er seine Frau, um ihren untoten Körper endgültig zu töten und ihrer Seele Frieden zu schenken. Diese Form des Abschieds bietet er über seinen Schwager, der in den sicheren Staaten lebt, als Dienstleistung an. Wer einen Angehörigen vermisst oder bei dem Ausbruch der Seuche verloren hat, der wendet sich vertrauensvoll an Marco. Der erstellt von dem Untoten eine emotionale Landkarte von Orten, an denen der Tote zu Lebzeiten häufig war oder zu denen er eine enge Bindung hatte. Dorthin zieht es die Zombies häufig, und wenn Marco ihn gefunden und erlegt hat, sucht er nach eindeutigen Identifikationsmerkmalen, beispielsweise einem Ehering. Obwohl diese Arbeit lebensgefährlich und Henry Marco sehr einsam ist, kann er nicht in die sicheren Staaten zurückzukehren. Das ist aufgrund der Quarantänebestimmungen nicht mehr möglich. Bis sein Schwager plötzlich Besuch von einem Mann namens Owen Osbourne erhält, der Marco einen Deal vorschlägt. Marco soll seinen ehemaligen Kollegen Dr. Ballard finden, im Gegenzug darf er in die sicheren Staaten einreisen und dort ein neues Leben beginnen. Als Unterstützung wird ihm ein AAE-Kommando (Anti-Auferstehungs-Einheit) zur Seite gestellt. Doch nachdem Marco sich auf den Weg gemacht hat, findet er nur einen einzigen Mann vor, den Chinesen Kheng Wu. Dieser gibt sich zwar als amerikanischer Soldat aus, ist aber in Wirklichkeit ein gedungener Killer, der Marco helfen soll, um selbst an wichtige Informationen für sein Heimatland zu gelangen. Der Weg nach Westen wird für beide Männer zum Höllentrip, denn nicht nur Zombies lauern auf ihre Beute ...

Meinung:

„Return Man“ ist das Romandebüt des US-amerikanischen Schriftstellers V.M. Zito, der das Genre mit einer frischen, neuen Idee beleben wollte. Dies ist ihm zumindest Ansatzweise auch gut gelungen. Zombie-Puristen werden erleichtert aufatmen, denn von rennenden oder gar sprechenden Zombies werden sie verschont. Auch ziert sich Zito nicht das berühmte „Z“-Wort zu verwenden und die Idee, dass nur Amerika bislang von der Seuche betroffen ist, und das noch nicht einmal vollständig, ist durchaus originell und interessant umgesetzt worden. Marcos Tätigkeit wirkt zwar angesichts der Fülle an Untoten ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber es scheint ja nicht so zu sein, als ob er etwas andere zu tun hätte. Zito bedient sich dabei eines durchaus minimalistischen Stils, der sehr handlungsorientiert und bildhaft ist, und die Lektüre sehr kurzweilig gestaltet. Die Zombie-Angriffe sind natürlich sehr blutig, aber die Handlung beschränkt sich glücklicherweise nicht ausschließlich darauf. Tatsächlich bilden die Auseinandersetzungen mit den Untoten nicht den Handlungsschwerpunkt. Zito hat sich mit der Charakterisierung von Marco aber auch mit der von Kheng Wu sehr viel Mühe gegeben und sowohl Pro- als auch Antagonist einen entsprechenden Hintergrund gegeben, der ihre Motivationen und Handlungen schlüssig erklärt. Besonders die Betrachtungsweise der Zombie-Seuche aus der Sicht des Chinesen Kheng Wu eröffnet völlig neue Perspektiven. Die medizinische Erklärung hinter der Zombie-Seuche ist großartig und Wasser auf den Mühlen jedes paranoiden Weltuntergangspropheten. Für zustätzliche Spannungsspitzen sorgen eine ausgehungerte Hundemeute (Ironie des Schicksals, dass Marco unter Canophobie leidet, der krankhaften Angst vor Hunden) und die fatalistischen Reiter, eine Gang von Quadfahrern, die sich selbst als die Reiter der Apokalypse bezeichnen und mit diversen Terrorgruppen sympathisieren. Dessen Part hätte der Autor auch ruhig noch weiter ausbauen dürfen, insbesondere der Anführer, genannt „Monsterschädel“, kommt eindeutig zu kurz und dient letztendlich als Kanonenfutter. Dafür hat der Roman aber ein bis zwei Stellen vorzuweisen, an denen man sich wünscht, dass die Geschichte etwas flotter auf den Punkt käme. Eine Karte des neuen Amerika nach der Zombie-Seuche vervollständigt den Band, ist zum Verständnis des Romans aber nicht unbedingt notwendig. Ein sehr schönes Extra ist hingegen das Interview mit dem Autor am Ende des Buches.

Aufmachung:

Die Cover-Illustration zeigt Henry Marco vor einer Zombie-Horde. Obwohl es inhaltlich und zum Setting des Romans passt, ist das Motiv dennoch austauschbar, aber nichtsdestoweniger auffallend.

Fazit:

Originelle Zombie-Variante für alle, die immer noch nicht genug von den wandelnden Leichen haben. Obwohl sich Zito bemüht, das Genre neu zu beleben, bleibt er den langsam vor sich hin torkelnden Zombies treu. Die sorgfältige und konträre Charakterisierung von Henry Marco und Kheng Wu bietet Abwechslung und lässt nicht nur zwei starke Persönlichkeiten aufeinandertreffen, die beide gänzlich anders mit der untoten Bedrohung umgehen, sondern auch zwei grundverschiedene Kulturen. Lesenswert.

03. Mar. 2013 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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