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Macht und Mythos
Der Plan von Lady X ist aufgegangen. John Sinclair wird von Okastra mit Baals Opferdolch getötet. Dadurch trennt sich seine Seele von seinem Körper und manifestiert sich im alten Babylonien im Körper Torkans, dessen Familie dem Götzen Baal geopfert wurde und der jetzt auf Rache sinnt. Um die Geheimnisse des silbernen Kreuzes zu lüften, muss Torkan jedoch gegen den Drachen Baals antreten. Meinung:Auch der Abschluss der Trilogie kommt mit einer Laufzeit von nicht weniger als 79 Minuten daher, was angesichts der offenen Handlungsstränge auch bitter nötig ist. Und man muss wirklich den Hut vor Dennis Ehrhardt ziehen für den Mut und den Ideenreichtum, den er in diese Trilogie hat mit einfließen lassen. Leider hat die inhaltliche Fülle den Rahmen eines dreiteiligen Hörspiels hoffnungslos gesprengt, so dass weder der Kreuz-Trilogie, noch der Okastra-Saga gerecht geworden ist. Allein die Szenen im spanischen Dorf Campa dienten wohl einzig und allein dem Grund, Suko und Bill auch ein wenig Action zu gönnen. So richtig schlüssig und nachvollziehbar weshalb Okastra dort gewütet hat und ausgerechnet dort begraben sein soll war die Erklärung jedenfalls nicht. Obwohl sich redlich bemüht wurde, die Handlung zu einem sinnvollen Abschluss zu bringen, muss leider ein sehr ernüchterndes Fazit gezogen werden. In Punkto Musik, Sound und Sprecher gibt es auch dieses Mal nichts auszusetzen. Nur die Story ist dieses Mal so unbefriedigend wie selten zuvor. Um das genauer zu erklären, muss ich leider inhaltlich vorgreifen, daher gilt ab hier sofortiger SPOILER-ALARM:Die Idee John die Geheimnisse seiner mächtigsten Waffe nicht von irgendeinem dahergelaufenen Makkabäer erklären zu lassen war prima. Ebenso wie der persönliche Auftritt von Hesekiel, gesprochen von Wolfgang Draeger, der in den Romanen beispielsweise nie in Erscheinung trat. Allerdings wirkt das ganze Drumherum mit Gideon, Nin-Isina und Torkan dann letztendlich doch zu unübersichtlich und verwirrend, um wirklich unterhaltsam zu sein. Erst der finale Kampf mit dem Drachen Baal vermag zu überzeugen. Natürlich ist es auch von Vorteil auf dem Cover das Kreuz zu zeigen, das hier erstmals im Detail vorgestellt und erklärt wird. Gerade für Hörer, die die Romane nicht kennen, dürfte diese Folge daher umso erhellender sein. Obwohl im Epilog auf wichtige Ereignisse hingewiesen wird, die ihre Schatten vorauswerfen wirken die Entscheidungen von Lady X oder Jane Collins nicht unbedingt schlüssiger und nachvollziehbarer. So wie ich es verstanden habe sollte John die Formel zur Aktivierung des Kreuzes lernen, weil jedes Mal wenn er das tut auch etwas Böses geschieht. In diesem Fall scheint es um die Erweckung der Großen Alten zu gehen. Doch woher wusste Lady X, dass etwas geschehen würde, was ihren Plänen zuträglich ist? Wäre es für sie nicht weitaus nützlicher gewesen John hätte die Formel und die anderen Geheimnisse niemals erfahren? Immerhin heißt es, dass die Schonfrist, in der ihm die Erzengel zur Seite standen, beendet gewesen sei. Das wäre doch ein weitaus größerer Sieg für Lady X gewesen, oder? Die Erklärung warum das Kreuz nicht mehr auf die Anrufung der Erzengel reagierte, und dass John das Kreuz nicht inflationär aktivieren kann ist natürlich hervorragend. Dadurch muss er sich schon gründlich überlegen wann er das Kreuz aktiviert, sonst kann es sein, dass er mit dem Hintern umwirft was er mit den Händen zuvor aufgebaut hat. Bill und Sukos Einsatz in Campa ist jedoch zu gehetzt und konstruiert, um wirklich spannend zu sein. Eine Action-Szene reiht sich an die andere. Und dann ist da noch Lupina, die plötzlich von den Toten auferstanden ist, den Freunden erst zur Seite steht, dann wieder nicht und am Ende kurz erklärt, warum sie überlebt hat und gegen Silberkugeln immun ist. Währenddessen manipuliert Jane Collins Sheila Conolly, damit diese Karas Schwert klaut, um die Beschwörung, die Johns Rückkehr sichern soll, unwirksam zu machen, während Nadine, die Wölfin, untätig daneben steht. Und wo stecken eigentlich Sir James und Myxin? Nein, auch nach dem Hören des dritten Teils bleibt ein fader Beigeschmack zurück. Hier wurde eindeutig über die Stränge geschlagen. Sicherlich hätte man schon auf Okastra und die Verbindung zwischen Kreuz und Dolch eingehen können, doch die Okastra-Saga hätte es verdient gehabt eine eigenständige Vertonung zu erhalten. Aufmachung:Mit diesem Cover schuf Ballestar ein kleines Meisterwerk, das für das Booklet-Format leider ein klein wenig gestaucht werden musste. Hier sieht der Hörer erstmals John Sinclairs silbernes Kreuz im Detail, obwohl es natürlich größer dargestellt wurde als in den Hörspielen beschrieben. Auf eine detailliertere Abbildung im Innenteil des Booklets wurde leider verzichtet.Fazit:Halbherziger Versuch eines schlüssigen Endes. Obwohl Sprecher, Musik und Sound von gewohnt hoher Qualität sind, kann die Story nicht überzeugen. Der Versuch zwei großartige Zyklen der Serie in einen zu integrieren hat leider nur unzureichend funktioniert. Schade. 16. Mar. 2013 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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