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Karenas Liebesbiss

KARENAS LIEBESBISS
KARENAS LIEBESBISS

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1820
Heftroman, 64 Seiten

Mai. 2013, 1. Auflage, 1.70 EUR
auch als eBook erhältlich

Eines Nachts steht Johnny auf, zieht sich an und verlässt das elterliche Haus, um sich mit einer ihm fremden Frau namens Karena zu treffen, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Doch ehe die beiden jungen Menschen zueinanderfinden, stört eine weitere Frau das traute Zusammensein – Nadine Berger. Die ehemalige Schauspielerin und einstige Wölfin lebt auf der Nebelinsel Avalon, wacht aber immer noch über ihren einstigen Schützling. Doch mehr als eine Gnadenfrist kann auch sie nicht erwirken, denn bereits am nächsten Tag ruft Karena den jungen Conolly an und verabredet sich mit ihm in einer wenig vertrauenerweckenden Gegend. Sämtliche Vorsicht vergessend macht sich Johnny unbewaffnet auf den Weg zu seiner Liebsten. Als er die Falle erkennt ist es bereits zu spät. Glücklicherweise hat Nadine Berger in der Zwischenzeit John Sinclair über das drohende Unheil informiert. Der Geisterjäger macht sich umgehend mit Suko und Bill auf die Suche nach Johnny. Doch wo sollen sie beginnen? Selbst mit Hilfe der uniformierten Kollegen von John Sinclair gleicht die Suche, jener nach der berühmten Nadel im Heuhaufen …

Meinung:

Ein äußerst lehrreicher Roman, den jeder junge Mann lesen sollte, der im Begriff steht auf eigenen Füßen zu stehen. Nicht weniger als fünf wichtige Erkenntnisse kann man aus der Geschichte ziehen:

1. Traue keiner Frau, in die du dich auf den ersten Blick verliebst, und die dich dann in ein abbruchreifes Haus einlädt, um dich dort zu vernaschen (und das ohne dir vorher einen Kaffee anzubieten).
2. Solltest du dumm genug sein, in jenes heruntergekommenes Haus zu gehen, sag jemandem Bescheid, der dem Geisterjäger verklickern kann wo du steckst.
3. Lass dein Handy stets eingeschaltet.
4. Leg dich nicht mit zornigen Chinesen an. Die halten für fünf Sekunden die Zeit an und schmeißen dich dann eiskalt aus dem geschlossenen Fenster.
5. Justine Cavallo ist als Ausbilderin von Jung-Vampiren eine absolute Niete.

Ja, diesen Roman zu lesen hat Spaß gemacht. Gut, um Johnny Conolly muss man nicht wirklich bangen, aber trotzdem ist es von dem Autor originell beschrieben worden wie er seinen Gegnern auf den Leim gegangen ist. In der zweiten Hälfte wird zwar an ein oder zwei Stellen angedeutet, dass Johnny Herr seiner Sinne war, als er Karena kennenlernte, doch der Beginn macht unmissverständlich klar, dass der Student von einer fremden Macht manipuliert wurde, und bei dieser Macht kann es sich eigentlich nur um Assunga handeln, auch wenn die Schattenhexe in diesem Zusammenhang nicht erwähnt wird. Sehr gelungen und auch witzig ist das Eingreifen von Nadine Berger, die schon leicht genervt klingt. Wann wird der Junge bloß endlich erwachsen? Momentan entwickelt er sich ja zum Dauerstudenten. Apropos Dauerstudent, der Roman bietet wieder eine Fülle an Beispielen, die zeigen wie sehr die Serie einen Lektor benötigt. An einer Stelle zu Beginn wird erwähnt, dass Johnny am späten Vormittag zur Uni muss, da ein Gastdozent einen Vortrag über ein bestimmtes Thema hält. Wieder bleibt der Autor schwammig und hätte sich den Passus über das „bestimmte Thema“ komplett schenken können. Es hätte gereicht zu schreiben, der Gastdozent hält einen Vortrag, fertig.
Wer letztendlich hinter Karena steht, dürfte keine große Überraschung sein und endlich ist Justine wieder ganz die Alte. Der Höhepunkt der Story ist mit Sicherheit das Finale, in dem sich Justine und Bill Conolly gegenüber stehen. Dieses Mal fällt wenigstens das alberne Duell zwischen John Sinclair und der blonden Bestie weg, bei dem der Geisterjäger meistens das Kreuz aktiviert und Justine dann vor dem Licht davonlaufen muss. Sukos Eingreifen ist da wesentlicher unterhaltsamer, wenn auch recht kurzsichtig gedacht, denn letztendlich hat der Chinese der Vampirin erst die Flucht ermöglicht und die Chance vertan sie zu vernichten. Aber vermutlich wollte er erst mal die unmittelbare Gefahr von seinen Freunden fernhalten. Merkwürdig auch die Formulierung, dass Johnny wieder einmal seine Feuertaufe bestanden hat. Wie oft denn noch? Wahrscheinlich bezieht sich Jason hier auf den Einsatz der Dämonenpeitsche. Was übrigens ein netter Zug von Suko war. Unverständlich ist in diesem Kontext nur die Ziererei von John, der ziemlich lange zögert, als Johnny ihn um die Beretta bittet. John selbst hat doch noch sein Kreuz und bereits öfter die Waffe aus der Hand gegeben, und Johnny selbst hat schon mehrfach bewiesen, dass er mit der Waffe umgehen kann. Zu guter Letzt sorgt eine Aussage von Justine Cavallo für Verwirrung:
"Ich habe das Erbe von Dracula II in mir stecken, und ich habe auch den Blutstein. Oder habe ich ihn nicht?"
Der Blutstein wurde zusammen mit Dracula II von den Handgranaten zerfetzt und pulverisiert. Aber der Nachsatz: „Oder habe ich ihn nicht?“, impliziert, dass Justine hier nur große Töne gespuckt hat und Bill lediglich verunsichern wollte. Das größte Manko der Geschichte ist aber das stümperhafte Verhalten von Karena, die nicht weiß wo sie einem Menschen in den Hals beißen muss, um Blut zu trinken. Dabei behauptet Justine sogar, ihr dies gezeigt zu haben. Das spricht nicht gerade für die Qualitäten der Cavallo als Ausbilderin (siehe oben). Abgesehen davon, dass es ein absolutes Novum in der Serie ist, denn selbst frischgebackene Vampire, die gerade erwacht und auf sich allein gestellt waren, haben bislang immer zielsicher die Halsschlagader gefunden.

Titelbild:

Das Cover zeigt Karena und Johnny bei ihrem Stelldichein. Schön gezeichnet und durch den Grünstich besitzt das Titelbild auch eine entsprechende Atmosphäre.

Fazit:

Im Bann der Vampire. Abermals muss Johnny den Hals riskieren, um einer schönen Blutsaugerin zu entkommen. Die Freunde um John leisten echte Teamarbeit. Trotz der stümperhaften Blutsaugerin namens Karena und Dank des tollen Auftrittes ihrer Meisterin Justine ein durchaus unterhaltsamer Lesespaß.

05. Jun. 2013 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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