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Ewige Schreie
Einst wurde der Totengräber und Henker Sam Davis in dem kleinen schottischen Dorf Walham für den Mord an seiner Frau und seinen beiden Kindern hingerichtet, obwohl er bis zuletzt seine Unschuld beteuerte. Der Leichnam von Sam Davis verschwand noch in derselben Nacht, ehe er in unheiliger Erde verscharrt werden konnte, stattdessen fand man den Küster tot unter dem Galgen. Meinung:Nach dem Crossover von JOHN SINCLAIR und DORIAN HUNTER in der letzten Folge, geht es in dem vorliegenden Hörspiel mit einer weiteren Einzelfolge weiter, die nichts mit dem Roten Faden oder der Rahmenhandlung der Serie zu tun hat. Weshalb die Wahl dann ausgerechnet auf das Taschenbuch „Ewige Schreie“ fiel ist umso unverständlicher, da die Geschichte bereits vor Jahren vom Tonstudio Braun vertont worden ist. Sicherlich gehört die damalige Produktion nicht zu den besten Umsetzungen von Braun und ist auch nicht mehr offiziell erhältlich. Doch mittlerweile kann man die alten Hörspiele fast alle auf Youtube hören, und obwohl die Geschichte um Sam Davis und die ewigen Schreie sehr atmosphärisch und unheimlich ist, gibt es zig andere, noch nie vertonte Romane, die ebenfalls eine Vertonung verdient hätten. Wenn es um den kurzen Auftritt von Johns Mutter und die Erwähnung seines Vaters geht, fallen mir spontan zwei Titel ein, von denen sogar einer mal als Hörspiel geplant war: „Melinas Mordgespenster“ (Band 177) und „Friedhof der Verfluchten“ (Taschenbuch Nr. 23).Im Gegensatz zu den letzten Titeln bei denen Dennis Ehrhardt das Skript schrieb hält sich diese Folge erstaunlich dicht an die literarische Vorlage aus dem Jahr 1982. Die gravierendste Änderung ist sicherlich der Gesinnungswandel von Sam Davis. Wird er im Roman noch als durch und durch böse beschrieben, so ist er im vorliegenden Hörspiel eine wirklich geplagte und ruhelose Seele. Dadurch bekommt die Geschichte eine tragische Note, die ihr gut zu Gesicht steht und Helmut Zierl erweist sich als die optimale Besetzung für Sam Davis. Ein weiterer Lichtblick bei der Besetzung ist die Hörspiellegende Douglas Welbat, der hier als Pfarrer Killroy zu hören ist und auch die stimmungsvollen Anfangssequenz spricht. Kaya Marie Möller ist als Helen Cloud ebenfalls sehr überzeugend. Kein Wunder, dass sie Dennis Ehrhardt auch gleich für die Rolle der Esmeralda in der DORIAN HUNTER-Doppelfolge Nr. 22 verpflichtete. Und Alexandra Langes Talent als Erzählerin passt hier wirklich perfekt zum Setting. Wer dieses Mal allerdings nur teilweise zu überzeugen weiß ist Frank Glaubrecht in der Hauptrolle. Selten klang John Sinclair so lustlos und müde. Vor allem sein Kommentar gegenüber Helen als diese darauf drängt, dass er schneller fährt ist reichlich daneben. Leider wird die stimmungsvolle Gruselatmosphäre des Hörspiels in der zweiten Hälfte durch die Schießereien arg verwässert. Über die Zufälligkeit, mit der John Sinclair in den Fall hineingerät sollte man sich gar nicht erst den Kopf zerbrechen. Oder sollen dies bereits die Auswirkungen des Bösen sein, das seinen Tribut fordert, nachdem der Geisterjäger erstmals sein silbernes Kreuz aktivierte? Immerhin schürt sein kleines Schlussplädoyer die Hoffnung auf die kommenden Episoden, in denen nicht nur altbekannte Gegner wieder auftauchen, sondern auch ein neuer, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellen soll. Man darf gespannt sein. Aufmachung:Das Cover des spanischen Künstlers Vicente Ballestar zeigt die schreienden Gesichter der Toten. Sehr nostalgisch und Atmosphäre pur. Inhaltlich hat das Booklet leider nichts zu bieten. Zumindest ein kleines Vorwort wie bei DORIAN HUNTER wäre wünschenswert.Fazit:Unspektakulärer Zwischen-Fall, der in der ersten Hälfte zwar eine tolle Gruselatmosphäre besitzt, die in der zweiten Hälfte jedoch durch zu viel Action und Ballerei verwässert wird. Helmut Zierl und Douglas Welbat sorgen jedoch trotzdem für ein unterhaltsames Hörvergnügen. 26. Jun. 2013 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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