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Der Weg ins Verderben
Sheila Conolly erhält einen Anruf ihrer Freundin Harriet Brown, die ihr aufgebracht erzählt, dass Dämonen in ihrem Kopf seien und Sheila unbedingt vorbeikommen müsse. Diese macht sich umgehend auf den Weg, allerdings nicht allein, sondern in Begleitung ihres Sohnes Johnny. Als sie bei Harriet ankommen, kann diese sich allerdings nicht daran erinnern Sheila angerufen zu haben. Während das Gesprächs verändert sich Harriet plötzlich und geht mit einem Messer auf Sheila los, die ihre Freundin allerdings bewusstlos schlagen kann. Nach einigem Hin und Her und nachdem Johnny auch noch seinen Senf dazugeben durfte, wird John Sinclair informiert. In der Zwischenzeit erzählt Harriet von einem Gehirn in einer alten Kirche, das sie beeinflusst hätte. Jenes Gehirn zeigt sich in Harriets Wohnung als dreidimensionale Projektion. Als John eintrifft hat sich Harriet soweit beruhigt, dass sie dem Geisterjäger den Weg zu der Kirche zeigen kann, wo das Gehirn sie bereits erwartet – sowie der geheimnisvolle Dr. Sarko, dem es gelungen ist menschliche Probanden mit dem Hirn eines Dämons zu verbinden. Und der nächste Kandidat ist ausgerechnet John Sinclair … Meinung:Und wieder einmal verspricht die Vorschau mehr, als der Roman letztendlich halten kann. Allerdings passt sich das Titelbild dieses Mal dem Inhalt an, denn beide sind eher unterdurchschnittlich. Dabei beginnt die Geschichte gar nicht mal langweilig, sondern mit dem Anruf von Harriet sogar recht spannend. Leider hält die Spannung nicht lange vor, denn Jason Dark schafft es wieder einmal mit endlosen, sich im Kreis drehenden Dialogen jegliche Dramaturgie im Keim zu ersticken. Selten hat sich eine Anfangsszene derartig wie Kaugummi gezogen, denn bevor John in Erscheinung treten darf ist schon fast die Hälfte des Romans vorbei. Dass Johnny seine Mutter begleiten will und sich deshalb auch bewaffnet, ist nachvollziehbar und logisch, doch mit dem kleinen Scharmützel zwischen ihm und Harriet Brown, nachdem Sheila ihre Freundin bereits einmal niedergeschlagen hatte, wollte Dark vermutlich nur Zeilen schinden. Die Story kommt dadurch nämlich um keinen Deut weiter. Auch die Projektion des Schädels ist nicht mehr als billige Effekthascherei. Die beste Szene der ersten Hälfte ist in meinen Augen das Gespräch bei dem Sheila und John Sinclair Johnny ausreden, dass der seinen Patenonkel begleitet. Sehr geschickt, wie sich der Geisterjäger da aus der Affäre zieht, um sich nicht den Zorn von Sheila zuzuziehen. Und darüber hinaus auch absolut nachvollziehbar, denn John äußert den Einwand, dass mit seinem Eingreifen offiziell Scotland Yard für den Fall zuständig ist, und es Ärger geben wird, wenn Johnny was passiert. Und wen würde man wohl selbst als Rückendeckung bevorzugen? Den jungen, untrainierten Johnny oder den erfahrenen, ausgebildeten und kampferprobten Suko? Den zu benachrichtigen ist sich der Herr Geisterjäger natürlich zu fein, was sich augenblicklich rächt. Vorher muss der Leser allerdings noch seitenlanges Geplänkel mit Dr. Sarko ertragen. Einem selten oberflächlichen Bösewicht, von dem man kaum etwas erfährt, außer, dass er verrückt und kahlköpfig ist. Schade, dass Dark die Haarlosigkeit immer noch als klischeebeladenes Vorurteil für Bösartgikeit verwendet. Schon Saladin hatte kein einziges Haar auf dem Kopf, so wie viele Gegner zuvor schon. Das Telefonat zwischen Sheila und Bill ist absolut überflüssig und fällt auch unter die Rubrik „Zeilenschinderei“. Richtig in Schwung kommt die Story erst mit Sukos Eingreifen. Dummerweise geht der Plot mangels vernünftiger Erklärung flöten, denn warum Dr. Sarko diese Experimente gestartet hat, bleibt unverständlich. Der Sinn erschließt sich einem jedenfalls nicht so richtig. Warum sich Dr. Sarko ausgerechnet wieder London für seine finsteren Pläne aussucht wundert schon niemanden mehr. Unwahrscheinlich ist auch, dass die anderen Probanden des wahnsinnigen Wissenschaftlers keine Nach- und Nebenwirkungen erlitten haben sollen. Aber dann müsste der Autor ja noch eine Fortsetzung aus dem Ärmel schütteln, und dass ist angesichts des lieblos heruntergeschriebenen Romans kaum anzunehmen. Schließlich kommt er auch mit seinen eigenen Personenbeschreibungen durcheinander, und dass obwohl außer den Mitgliedern des Sinclair-Teams nur drei Nebencharaktere auftauchen: Harriet Brown, Dr. Sarko und der Küster. Bei Letzterem hätte man vermuten können, dass er für Dr. Sarko arbeitet, doch Pustekuchen. Der verrückte Arzt ist ein Einzelgänger, über den man auch nicht erfährt, wie er selbst den Kontakt zur Dämonen-Welt geknüpft hat. Harriet Brown ist übrigens eine sehr eitle Person, denn nach dem Kampf mit Sheila und Johnny färbt sie sich die Haare blond; zu Beginn der Geschichte wird sie nämlich mit braunen Locken beschrieben. Die Einbindung des Titels ist wieder einmal völlig daneben. Dafür erfährt man jedoch was ein Ossarium ist.Aufmachung:Das Cover ist eine zusammengeschusterte Computergrafik ohne Seele und Atmosphäre. Nicht sonderlich ansprechend. Die Dame im Vordergrund soll Harriet Brown sein, das seltsame Fledervieh im Eingangsportal der Kirche wird indes mit keiner Silbe erwähnt.Fazit:Langweiliger und in die Länge gezogener Roman ohne Sinn und Verstand. Erst auf den letzten Seiten entwickelt die Geschichte ein gewisses Tempo. 23. Jul. 2013 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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