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World War Z – Operation Zombie

WORLD WAR Z

Max Brooks
Roman / Horror

Goldmann Verlag
Originaltitel: Word War Z. An Oral History Of The Zombie war
Übersetzung: Joachim Körber

Taschenbuch, 448 Seiten
ISBN: 978-344247860-6

Jun. 2013, 1. Auflage, 8.99 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

Anders als erwartet wurde der dritte Weltkrieg nicht unter verfeindeten Nationen ausgetragen und auch nicht mit Hilfe von moderner Waffentechnologie oder Nuklearwaffen. Trotzdem war der dritte Weltkrieg verheerender als beide globalen Konflikte zuvor zusammengenommen. Er wurde gegen einen Gegner geführt, der keinerlei Waffen mit sich führte. Er setzte lediglich seine Überzahl und seinen Körper im Kampf gegen die Menschheit ein, und im Gegensatz zu den Armeen sämtlicher Nationen ermüdete er nicht, benötigte keinen Nachschub an Munition und Proviant und wurde auch nicht psychisch demoralisiert. Unermüdlich dezimierte dieser Feind die Reihen seiner Gegner und jeder Mensch der fiel, wurde selbst zum Teil der feindlichen Armada. Ursache dafür war ein mutierter Virus. Die Soldaten nannten den Feind lediglich Zack, doch in Wirklichkeit handelte es sich um Zombies, lebende Tote.
Der Autor ist nach diesem grausamen Krieg um die ganze Welt gereist und hat Interviews mit Frauen und Männern geführt, die die „Operation Zombie“ aus erster Hand miterlebt haben. Herausgekommen ist eine Dokumentation des Schreckens, ein Mahnmal für die kommenden Generationen. Und wie so oft, hat auch dieser Krieg das Beste im Menschen zum Vorschein gebracht, aber leider auch das Schlechteste ...

Meinung:

Einen literarischen Klassiker bei den Zombie-Romanen, wie es beispielsweise „Dracula“ für das Vampir-Subgenre ist, gibt es nicht. Max Brooks' „World War Z“ ist aber auf jeden Fall ein heißer Anwärter dafür diesen Part in Zukunft einmal einzunehmen. Der Roman stammt bereits aus dem Jahr 2006, einer Zeit des Aufschwungs für die Zombie-Novelle im Sinne eines George A. Romero, also der globalen Invasion durch Untote, auf der Suche nach dem Fleisch der Lebenden. Seitdem wurden Hunderte von Publikationen auf den Markt geworfen, doch Brooks' Werk bleibt einmalig. Dies liegt an dem dokumentarischen Stil, in dem die Geschichte verfasst wurde. Einen Protagonisten im engeren Sinne gibt es genauso wenig wie einen dramaturgischen Aufbau. Auf gut 450 Seiten werden hintereinander in Form von Interviews der Ausbruch der Zombie-Seuche und der totale Krieg gegen die Untoten auf höchst authentische und bisweilen erschreckende Art und Weise geschildert. Wo in anderen Büchern häufig eine bissige Gesellschaftskritik mehr oder weniger offen thematisiert wird, geht Brooks noch einen Schritt weiter und schildert die Gräuel eines globalen Konflikts der Menschen in den Krieg gegen einen omnipräsenten Aggressor zwingt, der erst dann Ruhe zu geben scheint, wenn nichts Essbares mehr in der Nähe ist, sprich keine lebenden Menschen mehr übrig sind. Dabei wird auch auf politische und gesellschaftliche Missstände vor dem Weltkrieg gegen die Zombies eingegangen, dadurch schuf Brooks einen einzigartigen Hybrid aus Information und Fiktion auf höchstem Niveau, bei dem die Gräueltaten der Zombies eher im Hintergrund stehen. Wer also Splatterorgien im Stil von „Dawn of the Dead“ erwartet dürfte enttäuscht werden, obwohl viele im Buch enthaltenen Augenzeugenberichte nicht gerade zimperlich sind.

Aufmachung:

Der Goldmann-Verlag hat rechtzeitig zum Kinostart der sensationellen Verfilmung mit Brad Pitt eine Neuauflage des Romans als Taschenbuch und Hörbuch veröffentlicht, in entsprechender Aufmachung mit dem Plakatmotiv des Films. Dadurch wirkt der Roman ungleich ernsthafter und seriöser als die Erstauflage mit dem albernen Untertitel: „Wer länger lebt, ist später tot“.
Max Brooks ist übrigens der Sohn des Filmproduzenten und Entertainer Mel Brooks und der Schauspielerin Anne Bancroft. Möglicherweise rührt daher der Eindruck eine Persiflage in Händen zu halten, wenn man die Erstauflage mit dem schwarzen „Z“ vor dem roten Hintergrund sieht.
Die vielen Anmerkungen im Roman werden durch Fußnoten erklärt, was die immense Recherche bezeugt, die der Autor betrieben haben muss.

Fazit:

„World War Z“ ist Pflichtlektüre für alle Zombie-Fans und Liebhaber ernsthafter Horror-Literatur. In Form von fiktiven Interviews im dokumentarischen Stil wird eine Geschichte des Schreckens erzählt, von der man nur hoffen kann, dass sie niemals Wirklichkeit wird. Auch ohne Protagonisten oder dramaturgischen Spannungsaufbau ein nachhaltiges und packendes Lesevergnügen.

31. Jul. 2013 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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