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Kinder des Chaos

Horror & Thriller
KINDER DES CHAOS

Greg F. Gifune
Roman / Horror

Festa-Verlag
Originaltitel: Children of Chaos

Horror & Thriller: Band 56
Taschenbuch, 400 Seiten
ISBN: 978-386552205-4

Jun. 2013, 13.95 EUR
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Sommer 1978 in New Bethany, die Jugendlichen Jamie, Martin und Phil stoßen in einer düsteren Nacht auf einen durch Narben verunstalteten Mann mit einem Tattoo im Schulterbereich: das Wort CHAOS.
Der Fremde stammelt in einer unbekannten Sprache eine Art Gebete herunter, währenddessen scheinen sich seine Narben zu „bewegen“.
Martin ermordet den Fremden in einer Überreaktion.
Danach finden die Jungen in dem Rucksack des Fremden ein altes Buch mit einem antiquiert wirkenden Sonnensymbol – eine Art Bibel, ein uraltes heiliges Buch?
Und was hat es mit dem mit Symbolen verzierten Dolch auf sich, den der Fremde ebenfalls bei sich hatte?
Jamie gelangt schnell zu der Vermutung, dass sie gerade einen „Gott“ getötet haben.
Durch das Geschehnis der Nacht verändert sich alles – auch ihre Freundschaft - und trennen sich die Wege der Jugendlichen, doch diese Nacht lässt sie nicht mehr los.

Teils Eins: 30 Jahre später
„Das Schuldgefühl, die Scham, das Bedauern und die Angst werden mich alle Zeit meines Lebens begleiten.“

Phil (44, lebt in New York, mittlerweile geschieden und Vater einer 15-jährigen Tochter – Gillian –, Alkoholiker, Kettenraucher) ereilt ein Besuch, der die stets präsente Vergangenheit der Nacht vor dreißig Jahren wiedererweckt. Phil, der als Schriftsteller unter dem Pseudo Phillip Moretti seine Romane veröffentlicht, wird von der sehr attraktiven Janina Cummings aufgesucht. Sie arbeitet für Martin Doyles Mutter und bittet Phil gegen einen saftigen Vorschuss zurück nach New Bethany zu kehren, sie möchte Phil dringend sprechen.
In Phils Träumen ist der Mann mit den Narben ohnehin immer allgegenwärtig gewesen, aber er verspürt keine große Lust zurück in sein Dorf und somit näher an die Vergangenheit zu kommen. Als Janina ihm eine weitaus höhere Geldsumme in Aussicht stellt und da Phil in finanziellen Schwierigkeiten steckt, kommt er schließlich der Bitte nach. Er sucht Martins Mutter auf, die schwer krank ist und nicht mehr lange zu leben hat. Phil staunt nicht schlecht über die Entwicklung des ehemaligen Dorfes und auch Martins Mutter ist mittlerweile eine vermögende Witwe, die in einer Villengegend lebt. Sie hat Krebs im Endstadium und hat seit Längerem nichts mehr von ihrem Sohn Martin gehört, außer sporadischen und beunruhigenden Nachrichten. Sonderbare Briefe und eine Videobotschaft – seitdem nichts mehr.
Eine eingeschaltete Privatdetektivin fand heraus, dass Martin in Mexico leben soll, als Anführer einer religiösen Gruppe.
Das verstörende Video von ihm bekräftigt das und in seiner Mutter die Vermutung, dass Martin geistestkrank ist – sie bittet Phil ihren Sohn ausfindig zu machen und zu ihr nach Hause zu holen bevor sie stirbt. Sie ist der Ansicht weil Martin Phil früher vergöttert habe, dass Phil dadurch Erfolg haben könne, wo alle Anderen vor ihm gescheitert sind und bietet Phil dafür eine weitere stolze Summe von 20.000 Dollar an. Als er zögert, verdoppelt sie das Angebot – und Phil nimmt wegen seiner finanziellen Situation und damit seine Tochter abgesichert ist, an.

Martin und seine „Jünger“ sollen schwarze Magie praktizieren und blutige Opferrituale. Sein Aufenthaltsorts wird hinter einer Straße mit dem Namen „Der Pfad der Dämonen“ vermutet. Phil soll sich als Scout an Rudy Bosco in Tijuana wenden. Bevor Phil dort eintrudelt, erfährt er noch, dass Jami (Wheeler), der Dritte aus ihrem ehemaligen Jungsfreundschaftsbunde und jener Unglücksnacht mit dem Narbenmann, ebenfalls in Tijuana lebt. Jamie war in der Zwischenzeit Priester, ist aber des Amtes enthoben worden.

Bevor Phil nach Mexico abfliegt, sucht er die Privatdetektivin auf, die zuletzt nach Martin gesucht hat, und sieht sich einer völlig verängstigten und scheinbar wirren Frau gegenüber – die in ihrem Bauch das Zeichen einer Sonne eingeritzt bekommen hat, dem Zeichen auf der Bibel des Narbigen.
Das achtstrahlige Sonnen-Symbol, ist das Symbol für den Reisenden – u.a. für einen Dämon in Menschengestalt, der über gottgleiche Macht verfügt
Die Privatdetektivin sagt Phil, dass man Martin den „Antichristen“ nennt und dass er auf ihn, Phil, warte.

Teil Zwei - Mexico
„Jeden Tag wird mein Glaube ein wenig schwächer, meine Seele ein bisschen dunkler und fremder, während der Narbenmann immer mehr an Kraft gewinnt.“

Nachdem Phil in Mexico angekommen ist, nimmt er mit Rudy Bosco Kontakt auf und engagiert ihn und seinen Partner Party Boy Doobage – und er nimmt Kontakt zu Jamie auf. Er muss feststellen, dass dieser heroinabhängig ist. Von Jamie erfährt er, dass das Buch des Narbigen in den falschen Händen das Chaos über die Welt bringen kann – je nach Besitzer des Buches.
Nun ist es in Martins Besitz.
Und so wie Jesus einst in die Wüste ging und dort dem Teufel begegnete, so geht auch Phil in die Wüste um ;Martin zu begegnen.
Auf dem Weg rasten er, Bosco und Party Boy in einem Kloster, in dem blinde Kinder untergebracht sind. Eine alte Nonne dort nennt Phil seltsamerweise den „Erlöser“.

Als die drei Männer den „Pfad der Dämonen“ erreichen und befahren fühlt sich Phil schnell von der Atmosphäre und den rasch folgenden Ereignissen überfordert – besonders als er am Straßenrand seinen toten Vater sieht, im Gegensatz zu seinen beiden Begleitern.
Es wird immer bedrohlicher als sie eine Stelle erreichen, an der einmal vor dreißig Jahren über zwanzig Hippies lebten und spurlos verschwanden.
Auch dort taucht das Sonnensymbol auf.
Und Toten scheinen nicht tot zu sein ...

Teil Drei
„Das Leben ist ein Spiel, bei dem es nicht nur um das Überleben geht, sondern um Manipulation und Dominanz, eine Konsolidierung der Macht.“

Als Phil auf Martin und seine „Jünger“ trifft nimmt der Horror erst richtig Gestalt an und
Martin und Phil sind der Mittelpunkt dessen ...

Mehr sei über diesen großartigen Roman nicht verraten, der ein Verbund von Glauben und Irrglauben, Liebe und Macht, aber auch Schuld und Sühne ist.
Auch in diesem Werk lässt Gifune einen nicht los, fesselt einen an jeden Satz, jede Seite. Vorrangig durch die Tiefen seiner Charaktere auf die der Autor stets setzt. Man leidet mit Phil, teilt seine Alpträume und vor allem seine Scham ... und seine Sehnsucht nach Erlösung ... aber man fiebert auch dem Finale entgegen und atmet begierig die Düsternis, die besonders der dritte Teil des Romans auf einen loslässt und die einen völlig gefangen nimmt.
Nun mögen die notorischen Nörgler vielleicht kritteln (so vermute ich zumindest), dass die Handlung am Anfang seine Länge besitzt und dadurch nicht so stringent dicht wie z.b. „Die Einsamkeit des Todbringers“ sei. Ich sehe gerade darin seine Stärke, denn Greg F. Gifune nimmt sich im ersten Teil viel Zeit, den Leser an den Protagonisten heranzuführen, seinen familiären Background und seine Entwicklung zu durchleuchten und zu verstehen, warum aus Phil wurde, was er nun ist.
Der Roman bietet summa summarum eine wundervolle und homogene Mischung in Lexik und Semantik – weist somit ein hohes kognitives Niveau auf.
„Kinder des Chaos“ war erst mein zweiter Roman von Gifune, aber er ist mit Sicherheit nicht mein letzter. Denn genau auf dem Level sollte man unterhalten werden.

Die Aufmachung des Romans ist wie immer bei FESTA wirklich tadellos
Besonders das Cover ist mal wieder ein wahrer Hingucker und das auf die Edle und Künstlerische. Die Lederstrukturprägung des Einbandes kann bei mir – wie schon bei „Die Einsamkeit des Todsbringers“ hundert Prozent punkten. Das Buch ist nach Lesen top und zeigt keine Gebrauchsspuren auf. Somit stimmt auch das Preis-Leistungsverhältnis.

Fazit:

Spannender und stimmungsvoller Horror-Roman auf einem hohen erzählerischen und stilistischen Niveau, der zeigt, dass das Genre nicht mainstreamig oder splatterig sein muss. Absolut empfehlenswert.

05. Aug. 2013 - Alisha Bionda

Der Rezensent

Alisha Bionda
Balearen

Website: http://www.alisha-bionda.net
Total: 395 Rezensionen
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Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Journalistin, Rezensentin, Agentin

Alisha Bionda wurde in Düsseldorf geboren und lebt seit 1999 auf den Balearen. Die Autorin beendet ihren Tagesablauf nachts am Meer - bis zum 23.05.2009 mit ihrer afghanischen Windhündin Jamila, die dann leider über die Regenbogenbrücke “gegangen&#...

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