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Lemon Law 4
| LEMON LAW 4
Buch / Manga, Boys Love
Sia, Anne „Lail“ Delseit & Sai Nan, Ealynn, Allrenn, MaRlicious
Lemon Law 4
Fireangels Verlag, Dachau, 09/2011
TB, Flipbook, westlicher Manga, Boys Love, Romance, Erotik, Comedy, Drama, SF, Krimi, Urban Fantasy, Mystery, 978-3-939309-35-2, 166 + 5 Werbung + 13 Leseprobe aus “Lemon Law 1, Neuauflage/850
Umschlaggestaltung von Sophie Reppe unter Verwendung eines Motivs von Kumi
Aus dem Englischen von Anne Delseit
Zeichnungen von Sia, Dagmar „Slipped Dee“ Wyka, Kumi, Cassandra Jean Piedra, Astasia, Ealynn, Minzpyjama, MaRlicious
16 Farbseiten
Extra: 2 Ansichtskarten mit einer Zeichnung von Nina „Eru Nuo“ Nowacki
Altersempfehlung: Ab 18 Jahre!
www.fireangels.net
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„Lemon Law 4“ wartet mit sechs westlichen Manga-Erzählungen auf, von denen vier Fortsetzungen von Geschichten sind, die in „Lemon Law 3“ begonnen wurden („Daily Heroes 2“, „China Blue 2“, „Coined 2“, „Emerald Rising 2“), von denen wiederum drei in „Lemon Law 5“ mit einem weiteren Kapitel vertreten sind. Natürlich empfiehlt es sich, den Beginn zu kennen, um der fortlaufenden Handlung folgen zu können. Hinzu kommen eine in sich abgeschlossene Story, „Mein Mitbewohner aus der Hölle“, die illustrierte Geschichte „Wie man ein Seme wird“ und einzelne Illustrationen.
Die Qualität der Beiträge ist recht durchwachsen, da die Inhalte und die Stile oftmals Geschmackssache sind und nichts dabei ist, bei dem man spontan sagt: ja! Man vermisst die Zeichnungen von z. B. Aziell, deren Farbillustrationen stets als Blickfänger dienten. Freilich ist auch diesmal die eine oder andere hübsche Zeichnung dabei, aber leider nichts, was den Betrachter wirklich vom Hocker reißt.
In „Daily Heroes“ werden für den Protagonist nicht alle Träume wahr. Die wenigen Seiten sind in Farbe und kommen ohne Text aus.
Yue Martin und Kenneth J. Burton stehen eigentlich auf verschiedenen Seiten, und einer arbeitet für die Organisation „China Blue“. Um die Polizei zu täuschen, inszenieren sie ihr Zusammensein. Hier fehlen noch viele Hintergrundinformationen, denn bislang gab es bloß Häppchen, die neugierig machen.
„Mein Mitbewohner aus der Hölle“ folgt von allen Mangas am ehesten den Vorgaben aus Japan: Ein Teufel nistet sich bei einem jungen Mann ein, dessen Koch- und Liebeskünste die Erde vor dem Untergang bewahren. Unverhofft taucht ein weiterer Teufel auf, der das Zerstörungswerk vorantreiben will. Humor und Chibi-Abbildungen rangieren vor ernsthaften Entwicklungen. Die expliziten Szenen sind dunkelgrau gerastert und daher nicht so leicht in allen Details zu erkennen.
In „Coined“ geht die Geschichte der Superhelden bzw. –schurken Eli Stone und Devon Summers weiter, doch mischt nun auch Elis Sidekick und Devons Neffe Alex Ralph Merten Jr. mit, der Eli für sich gewinnen möchte. Für den treuen Butler des Hauses Merten, Rupert Corey, ist es keine leichte Aufgabe, auf Alex auszupassen.
„Wie man ein Seme wird“ befasst sich auf humorige Weise mit den typischen Klischees, die festlegen, wer top oder bottom ist. Einige Zeichnungen lockern den Text auf.
In „Emerald Rising“ begegnen sich Keith und Majah erneut. Beide wahren weiterhin ihre Geheimnisse und ihre keimenden Gefühle füreinander, so dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann der große Knall kommt. Und dann?
Nach der Lektüre drängt sich der Eindruck auf, als hätten viele ambitionierte Manga-Fans, die selbst zeichnen und lange Zeit händeringend nach einem Verlag für ihre Werke suchten, erkannt, wie viel Arbeit und Zeit bis zur Deadline investiert werden muss, so dass ein großer Teil wieder ins Konsumentenlager zurückgekehrt ist, während andere ihre ersten Publikationen als Sprungbrett nutzten und seither lukrativeren Aufträgen nachgehen.
Wenn dem so ist, dann ist das wirklich schade – und man kann nur hoffen, dass sich in Zukunft wieder einige neue Talente beteiligen, die mit helfen, „Lemon Law“ wieder so bunt und abwechslungsreich zu machen wie früher. Der vierten Ausgabe fehlt einfach etwas der Pfiff, und das kann auch nicht durch eine größere Anzahl an Farbseiten und die Postkarten-Beilage ausgeglichen werden. (IS)
12. Aug. 2013 - Irene Salzmann
Der Rezensent
Irene Salzmann

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Irene Salzmann, Jahrgang 63, verheiratet, drei Kinder, studierte mehrere Semester Südostasienwissenschaften und Völkerkunde an der LMU München.
Schon seit Jahren schreibt sie phantastische und zeitgenössische Erzählungen, die zunächst in den Publikationen der nicht-kommerziellen Presse erschienen sind. In den vergangenen Jahren w...
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