![]() |
![]() | ||||||||||||||||
Die Falle der Sensenfrau
Kurz bevor John und Suko mit ihrem Schützling Julian den Vatikan und das Hauptquartier der Weißen Macht erreichen, bekommt Father Ignatius Besuch von Sariels Monsterhunden. Ein Agent der Weißen Macht fällt den Bestien zum Opfer, ehe sie wieder verschwinden. Julian wird von Father Ignatius herzlich aufgenommen, doch Sariel hat noch nicht aufgegeben. Für den Grigori ist es kein Problem das Hauptquartier der Weißen Macht zu betreten und mit Julian in Kontakt zu treten. Er offenbart dem Nephilim ein Geheimnis und versucht ihn auf seine Seite zu ziehen. Da fällt Father Ignatius einem feigen Anschlag zum Opfer
Meinung:In Anbetracht der aktuellen Qualität der JOHN SINCLAIR-Romane, insbesondere der Mehrteiler, ist es erstaunlich wie gut der dritte und letzte Teil der Nephilim-Trilogie funktioniert. Tatsächlich ist Die Falle der Sensenfrau mit Abstand der beste Teil des Dreiteilers. Damit liefert Jason Dark einen der überzeugendsten Mehrteiler der letzten Jahre ab. Endlich gibt es auch wieder einen persönlichen Auftritt von Father Ignatius, der spürbar gealtert ist und die Verantwortung nicht mehr alleine tragen will. Viele Aufgaben delegiert er an seinen Stellvertreter Signore Conte, von dem man allerdings nicht viel erfährt und der wahrscheinlich nach diesem Roman wieder in Vergessenheit gerät. Ignatius hat offensichtlich auch keine Hemmungen einen Wächter der Weißen Macht dämonischen Mächten zu opfern, um seine eigene Haut zu retten. Sonderlich viel haben die Agenten jedenfalls nicht auf dem Kasten, denn als ihn die Hunde attackieren, schafft er es nicht einmal die Waffe zu ziehen. Natürlich kann er auch einfach auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein, doch die Weiße Macht wurde ja auch schon in der Vergangenheit angegriffen und in Zeiten des globalen Terrors sollte solche Menschen mit allem rechnen. Trotzdem macht die Lektüre des Romans Spaß und bis auf wenige Dialoge, die sich wieder mal im Kreis bewegen, passiert jede Menge. Ein weiteres kleines Highlight ist das Erscheinen von Raniel, obwohl er selbst nicht aktiv ins Geschehen eingreift. Aber immerhin scheint ihm die Weiße Macht nicht egal zu sein. Also das optimale Fundament für weitere Storys über Angriffe auf den Geheimdienst des Vatikans. Natürlich denkt der geneigte Fan hier in erster Linie an Matthias, den abtrünnigen Mönch.Für den weiteren Text ist jedoch eine kleine SPOILER-WARNUNG angebracht: Im vorliegenden Band ist der Antagonist Sariel, der Grigori, und der hat eine kleine Überraschung für Julian parat, die der Verlag jedoch im letzten Band in der Vorschau zu diesem Roman bereits verraten hat. Die Idee mit dem Zwitter, der zugleich Vater und Mutter in sich vereint, ist dem Autor wohl erst beim Betrachten des Titelbilds gekommen. So richtig schlüssig wird es eigentlich nicht erklärt, ist aber zumindest eine Wendung, mit der man nicht gerechnet hat. Auch Julians Sinneswandel kommt sehr plötzlich, wäre aber noch mit Magie zu erklären. Auch der Angriff auf Father Ignatius kommt unerwartet und hat schwerwiegendere Folgen als die übliche Bewusstlosigkeit, die meistens spurlos an den Protagonisten vorrübergeht. Da der Leser jedoch schon weiß, dass Father Ignatius blutend am Boden liegt, hätte man sich den folgenden Absatz sparen können, in dem John und Suko auf dem Weg zu Ignatius' Arbeitszimmer bereits überlegen, ob Julian die Seiten gewechselt haben könnte. Vor allem, da sie keinerlei Anhaltspunkte für eine solche Überlegung haben. Genauso unnötig ist Johns Begegnung mit den Monsterhunden. Ein Angriff der Bestien wäre logischer gewesen, insbesondere, weil sie am Ende des Romans gänzlich in Vergessenheit geraten. John und Suko schweben leider auch beim Finale in der Engelsburg nicht wirklich in Gefahr und dem Chinesen bereitet es keine großen Mühen den gefährlichen Sariel kaltzustellen. Ein wenig mehr Action und Dramatik hätten dem Roman gut getan, aber wenigstens ließ sich der Autor mal was anderes einfallen als das übliche Kreuz-, Beretta- oder Dämonenpeitschen-Finale. Offenbar hat der Autor keinen Sinn mehr für längere Kampfszenen oder möchte die herzkranken LeserInnen nicht allzu sehr schocken. Warum Raniel nicht in den Kampf eingreift und lieber die Engelsstatue auf dem Dach der Kirche bewacht, bleibt ungewiss. Immerhin durfte dadurch Suko am Ende mal wieder so richtig auftrumpfen, auch wenn er dafür im nächsten Band vermutlich zu Hause bleiben muss. Wenigstens wird das Thema Julian abgeschlossen und selbst der Leichengeruch der Nephilim wird in diesem Roman zur Sprache gebracht. Aufmachung:Auf dem Cover ist die titelgebende Sensenfrau zu sehen, so wie Jason Dark sie im Roman beschrieben hat. Sie ist zwar kein Top-Model, wirkt aber durchaus unheimlich und bedrohlich.Fazit:Kurzweilig geschriebener Abschluss eines relativ gelungenen Dreiteilers. Obwohl der Titel Nonsens ist und die Sensenfrau nur mäßig schlüssig in die Handlung integriert wurde, macht die Lektüre Spaß, nicht zuletzt aufgrund des Wiedersehens mit alten Bekannten. Nur die Monsterhunde wurden am Ende leider vergessen. Allzu aufregend hat der Autor die Handlung nicht gestaltet, so dass selbst herzkranke Fans den Roman ohne Bedenken lesen können. 05. Nov. 2013 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |