![]() |
![]() | ||||||||||||||||
Schlucht der stummen Götter
John Sinclair und sein Kollege Suko fahren in den kleinen Ort Darkwater, wo vier Menschen spurlos verschwunden sind. Das Verschwinden des ersten Opfers korreliert zeitlich mit John Sinclairs Rückkehr aus dem alten Babylon (siehe Folgen 80 bis 82), wo der Sohn des Lichts erstmals mit der Formel sein magisches Kreuz aktivierte. Doch Hesekiel warnte bereits zu diesem Zeitpunkt, dass die Aktivierung des Kreuzes immer seine Entsprechung im Bösen finden würde. Dies ist vermutlich in Darkwater geschehen, denn dort bereitet sich ein uralter Dämonengott auf seine Rückkehr vor. Meinung:Mit Schlucht der stummen Götter wird endlich das Kapitel um die Großen Alten eingeläutet, die jedoch nichts mit der Schöpfung des anglo-amerikanischen Literaten H.P. Lovecraft zu tun haben, die unter dem Begriff Cthulhu-Mythos bekannt wurde. Im Kontext von JOHN SINCLAIR handelt es sich um uralte, atlantische Dämonen, die durch ihren Diener, den Schwarzen Tod, letztendlich für den Untergang des Kontinents Sorge trugen. Da diese Fakten bereits im Prolog erörtert werden, wird in diesem Fall nichts von der Handlung vorweggenommen. Bei der hat sich Dennis Ehrhardt erneut einige Freiheiten mit der Chronologie der Romanserie genommen. Allerdings sehr zum Vorteil der Hörspielserie. Der titelgebende Band 222, der diesem Hörspiel zugrunde liegt, ist eigentlich der zweite Teil eines Doppelbandes, wobei sich die wesentlichen Elemente des ersten Teils auch im Roman wiederfinden. Weggelassen wurde lediglich die überflüssige Handlung um eine Urzeitechse, die im nahegelegenen See die Jahrmillionen überdauert hat. Trotzdem handelt es sich auch bei dem Hörspiel um einen Zweiteiler, nur dass Schlucht der stummen Götter der erste Teil ist und als zweiter Teil abermals die Vertonung eines Taschenbuchs Verwendung fand. Im Gegensatz zum letzten Hörspielzweiteiler um die Todesgöttin Kali (siehe Folgen 85 und 86) steht das Taschenbuch Die Leichenstadt im direkten Zusammenhang mit der Geschichte, von der das vorliegende Hörspiel handelt.Hier geht es nämlich um den ersten der Großen Alten, den Todesboten Kailfato, der auch als Spinnengott bezeichnet wird. An dieser Stelle sollten alle Hörer mit Arachnophobie gewarnt sein, denn sollten diese über ein plastisches Vorstellungsvermögen verfügen könnte es eklig werden. Bei den Spinnen-Szenen hat sich Dennis Ehrhardt übrigens von dem Roman Das Geistergrab inspirieren lassen, in denen die kleinen weißen Krabbler eine wichtige Rolle spielten. Die übrige Handlung hält sich grundsätzlich an die Vorgaben des Romans, wurde allerdings um einige derbe Szenen mit hohem Ekelfaktor erweitert und selbst für Kenner des Romans baut sich der Spannungsbogen perfekt auf, bis hin zum ersten großen Finale, das letztendlich aber nur den Auftakt zum zweiten Teil bildet. Hörer, die die Romane nicht kennen, erwartet indes ein Hörspiel mit einer düsteren Gruselatmosphäre und jeder Menge überraschender Wendungen. Besonders die Szenen mit der kleinen Jennifer Moore, herausragend dargestellt von Christina Staats, sorgen für Gänsehaut. Doch auch die Rollen der beiden Camperinnen wurden mit Linda Fölster und Sonja Stein großartig besetzt. Stefan Staudinger, Michael von Rospatt und Johannes Steck sind die Namen dreier hochkarätiger Sprecher, die hier stellvertretend für die tolle Besetzung genannt werden. Auch Frank Glaubrecht und Martin May in den Hauptrollen erledigen ihren Job mit gewohnter Souveränität und Hingabe. In dieser Folge wird auch die Vorliebe des Skript-Autors Dennis Ehrhardt für Johns Sekretärin Glenda Perkins offenkundig, die mal wieder als treibende Kraft im Hintergrund und kleines Recherche-Wunder ihr Können unter Beweis stellen darf. Manchmal kommt sie dabei jedoch schon ein wenig zu selbstgefällig rüber. Störend auf den Hörgenuss wirken sich auch die sich überlagendern Gespräche aus, so zum Beispiel als Glenda John in Darkwater anruft, um ihm ihre Ergebnisse mitzuteilen und er plötzlich abgelenkt wird und seine Gedanken dem Hörer mitteilt. Im Hintergrund hört man aber die Sekretärin munter weiter vor sich hin schwatzen. Das hätte man vielleicht anders und besser lösen können. In diesem Fall handelt es sich aber um Jammern auf hohem Niveau, denn das Hörspiel ist einfach großartig inszeniert worden und besticht nicht nur durch eine Top-Besetzung und ein hervorragendes Sounddesign, sondern auch durch eine sorgfältig durchdachte und enorm spannende Handlung. So darf, kann, soll und muss es weitergehen. Aufmachung:Das Covermotiv zu dieser Folge stammt dieses Mal nicht Vicente Ballestar, obwohl es ebenfalls den Roman aus dem Jahr 1982 zierte. In seiner Beschreibung des Todesboten Kalifato ließ sich Jason Dark von diesem Schädel inspirieren. Bemerkenswert dabei ist, dass das Bild auch für die englischsprachige Ausgabe eines Bandes des oben genannten H.P. Lovecraft Verwendung fand.Fazit:Der erste Auftritt der Großen Alten gestaltet sich als Hörgenuss der Superlative. Ein Horror-Hörspiel mit Gänsehautgarantie, Ekelfaktor und Hochspannung. Dabei erstklassig besetzt und großartig inszeniert. Genial! 21. Nov. 2013 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
[Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |