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Läufers Fall

LÄUFERS FALL

Lothar Koopmann
Roman / Krimi

Sportwelt Verlag

Taschenbuch, 240 Seiten
ISBN: 978-394129727-2

Nov. 2013, 1. Auflage, 9.95 EUR
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Während sein Boss Achim Alter mit seiner Ehefrau Heidelinde Urlaub auf Sylt macht, hält Ambrosius Läufer in der gemeinsamen Detektei die Stellung und wartet auf neue Aufträge. Und Ambrosius hat Glück, denn tatsächlich wendet sich ein verzweifelter Mann an die Detektei mit dem Auftrag, seine vermisste Frau Eva wiederzufinden. Ambrosius freut sich über den Fall, da er noch nicht weiß, dass Eva tot im Park liegt, mit einem Pfeil im Leib. Er weiß auch noch nicht, dass Eva Heidelindes beste Freundin war, und auch nicht, dass es sich bei ihr keineswegs um die einzige Leiche handelt, die im Park gefunden wurde. Gefunden von einer Gruppe Marathon-Läufer, zu der auch Ambrosius gehört, der aber an dem besagten Tag aus dienstlichen Gründen passen musste. So erfährt er auch erst später von der Identität der zweiten Leiche. Bei der handelt es sich nämlich um den neuen Trainer der Laufgruppe. Als wenig später auch noch Achim Alter, Ambrosius' Chef, niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt wird, droht der Fall aus dem Ruder zu laufen. Zumal der passionierte Krimifan Kai-Uwe Gaukel, ein Laufkollege von Ambrosius, der bei den Leichenfunden zugegen war, sich fest vorgenommen hat, die Morde auf eigene Faust aufzuklären. Zum Glück kennt er einen versierten Schriftsteller, der den Fall schriftlich festhalten soll ...

Meinung:

Bei dem Autor handelt es sich um keinen geringeren als um Lothar Koopmann, Verfasser von „Mission Marathon“, der mit „Läufers Fall“ sein zweites Buch und seinen ersten Krimi veröffentlicht hat. Obwohl der Roman gleich zu Beginn zwei Tote vorzuweisen hat, die wenig zimperlich mit je einem Pfeil vom Leben zum Tode befördert wurden, ist die Geschichte von der amüsanten Sorte und versucht durch skurrile Charaktere und Wortwitz den Leser bei der Stange zu halten. Dass Lothar Koopmann sich selbst einen kleinen Part in dem Roman gegeben hat, obwohl er selbst zur Lösung des eigentlichen Falles nichts beisteuert, ist ein nettes Extra und gibt dem Leser einen kleinen, nicht ganz ernstgemeinten, Einblick in das Leben eines Schriftstellers. Obwohl dieser hier bisweilen recht mürrisch rüberkommt. Das kann jedoch auch an der Figur des Kai-Uwe Gaukel liegen, der in seiner penetranten und leicht naiven Art zwar einerseits liebenswürdig ist, andererseits aber auch Nerven kostet. Keineswegs jedoch so viele wie dessen Läufer-Kollegen, von denen einer ständig in einem entsetzlich schlechten, italienischen Akzent spricht und ein anderer aus allen Sätzen kleine Limericks dichtet.
Running Gags (wie treffend) sind ja ganz nett, strapazieren hier jedoch auf die Dauer die Nerven des Lesers. Ein wenig mehr Situationskomik hätte dem Roman gut getan, so wie im Finale, obwohl der Plot letztendlich sehr konstruiert und unglaubwürdig ist. Auch die Trauerbewältigung von Ambrosius wirkt äußerst bemüht und man tut sich schwer mit dem armen Mann mitzufühlen.
Dabei ist Koopmanns Schreibstil sehr gefällig, präzise und unterhält den Leser auf vortreffliche Weise. Nur fragt man sich am Ende, was diesen Krimi aus der Masse herausheben soll. Der Bezug zum Sport, speziell zum Thema Laufen, kommt noch am ehesten im doppeldeutigen Titel zum Tragen, beschränkt sich ansonsten aber auf die Zeugen und Opfer, die zufällig gerne die Beine bewegen oder bewegt haben. Krimis sind mehr denn je gefragt und en vogue, was auch an den vielen TV-Serien, die hier im Roman genannt werden, deutlich wird. In der Masse an Neuerscheinungen ist „Läufers Fall“ jedoch ein Krimi unter vielen. Nicht schlecht, aber auch ohne das gewisse Extra, das den Leser animiert den Titel im Freundes- und Bekanntenkreis weiterzuempfehlen.

Aufmachung:

Die Titelgrafik passt inhaltlich wie die Faust aufs Auge, wirkt jedoch ein wenig seelenlos und suggeriert mehr Ernsthaftigkeit.

Fazit:

Sport ist Mord. Selten war dieser Spruch zutreffender. Lothar Koopmann schrieb mit „Läufers Fall“ einen unterhaltsamen Krimi mit skurrilen Ideen und humorvollen Einlagen. So richtig mochte der Funke allerdings nicht überspringen, was auch an dem konstruierten Plot und den überzogen dargestellten Figuren liegt.

02. Dez. 2013 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2566 Rezensionen
März 2018: 2 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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