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Only God forgives

FSK-Freigabe ONLY GOD FORGIVES

(Originaltitel: Only God forgives)

Regie: Nicolas Winding Refn

Tiberius Film
DVD/Blu-ray - Drama
Thailand 2013
FSK: ab 16
Status: Jetzt bestellen

STORY

Die ungleichen Brüder Julian (Ryan Gosling) und Billy Thompson (Tom Burke) betreiben ein Bangkok einen Drogenschmuggel, den sie von ihrem Boxclub aus leiten. Als Billy ein 16jähriges Mädchen vergewaltigt und tötet wird dieser im Beisein des Polizisten Chang (Vithaya Pansringarm) vom Vater des Mädchens umgebracht. Als Strafe verstümmelt Chang den Vater des Mädchens. Crystal Thompson (Kristin Scott Thomas), die Mutter der Brüder, kommt nach Bangkok, um Billy zu beerdigen. Gleichzeitig beauftragt sie Julian, seinen Bruder zu rächen. Dieser erfährt von Changs Rolle beim Tod seines Bruders und beginnt diesen zu verfolgen. Parallel beauftragt Crystal einige Killer mit Changs Ermordung, die dieser jedoch nach und nach ausschalten kann. Es kommt zum finalen Aufeinandertreffen von Julian und Chang.

http://www.tiberiusfilm.de
© http://www.tiberiusfilm.de

MEINUNG

Mit der PUSHER-Trilogie, WALHALLA RISING und vor allem DRIVE hat sich der Däne Nicolas Winding Refn als neuer Liebling der Programmkinogänger etabliert. Mit Spannung wurde dementsprechend die neuste Zusammenarbeit von Refn und Ryan Gosling aus DRIVE erwartet. ONLY GOD FORGIVES steht jedoch in seiner filmischen Umsetzung WALHALLA RISING wesentlich näher als dem recht konventionell ausgefallenen DRIVE. Hier wie da dominieren langsame Kaperfahrten und lange, statische Einstellungen, in denen die Menschen oft bewegungslos, wie Statuen, stehen. Auch kommen beide Filme über weite Strecken ohne Dialoge aus (Ryan Gosling hat nur 22 Sätze in dem Film), was alles in allem den zeitgemäßen Sehgewohnheiten absolut zuwider läuft. Wo in dem minimalistischen Wikingerepos jedoch karge Farben und Nebel vorherrschten bietet ONLY GOD FORGIVES einen grell-ekstatischen Farbenrausch, der im Zusammenspiel mit Cliff Martinez flächigem elektronischen Score einen hypnotischen Sog entwickelt, dem man sich nur schwer entziehen kann. Surreale Elemente und Julians eingeflochtene erotische Tagtäume tun ein übriges, den Film wie einen traumhaften Trip wirken zu lassen, der immer wieder durch verstörende, äußerst brutale und blutige Gewaltspitzen durchbrochen wird. Nicht umsonst ist dies nach DRIVE der zweite Film, den Refn Alejandro Jororowsky (EL TOPO, MONTANA SACRA) gewidmet hat.

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Obwohl zunächst Luke Evans für die als Julian vorgesehen war, kann man sich nun schwer einen anderen Schauspieler als Ryan Gosling in der Rolle vorstellen. Einem größeren Publikum wurde Gosling das erste Mal in MORD NACH PLAN vorgestellt, von wo aus er sich stets nach oben gearbeitet hat. Derzeit pendelt er zwischen großen Hollywoodproduktionen (DAS PERFEKTE VERBRECHEN, THE IDES OF MARCH, GANGSTER SQUAD) und Independentfilmen (THE PLACE BEYOND THE PINES). Nicht zuletzt durch seine stoische Darstellung in DRIVE wurde Gosling zum neuen Inbegriff der Coolness. Auch in ONLY GOD FORGIVES behält Gosling die starre Mimik weitestgehend bei, was die Geschichte umso verstörender wirken lässt. Kristin Scott Thomas (LACHSFISCHEN IM JEMEN, KEIN STERBENSWORT) wurde gegen ihr Sauberimage als eiskalte und supersexy Familienmatriarchin besetzt. Obwohl sie den Film selbst als “beunruhigend und schwer verdaulich” bezeichnet, liefert sie hier eine wahre Glanzleistung zwischen „Lady Macbeth und Donatella Versace“ ab. Die echte Überraschung des Films ist jedoch Vithaya Pansringarm (LARGO WINCH 2, HANGOVER 2), der als Polizist Chang bei der Verbrechensbekämpfung seinem eigenen erbarmungslosen Kodex folgt.

ONLY GOD FORGIVES wurde für die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes 2013 nominiert, Kameramann Larry Smith erhielt den Preis für die Beste Kinematografie beim Catalonian International Film Festival In Sitges und Nicolas Winding Refn den Preis für den Besten Film beim Sydney Film Festival.

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© http://www.tiberiusfilm.de

FAZIT

Kraftvoll, traumhaft, brutal und verstörend. Mit ONLY GOD FORGIVES empfiehlt sich Nicolas Winding Refn endgültig als legitimer Nachfolger von David Lynch.

06. Dez. 2013 - Elmar Huber

Der Rezensent

Elmar Huber
Deutschland

Total: 669 Rezensionen
März 2018: 5 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

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