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Schattenreich Atlantis

SCHATTENREICH ATLANTIS
SCHATTENREICH ATLANTIS

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1840
Heftroman, 64 Seiten

Okt. 2013, 1. Auflage, 1.70 EUR
auch als eBook erhältlich

Akt 1: Schattenreich Atlantis
Raffi ist auf der Suche nach seiner verschwundenen Braut Lavinia, die er in dem sagenumwobenen Schattenreich vermutet, das von Mutanten bevölkert wird. Mit dieser Annahme liegt er richtig, doch leider nutzt es ihm nichts mehr, denn am Boden gefesselt soll er dämonischen Vögeln als Nahrung dienen. Der Angriff der Tiere verletzt ihn schwer, doch eine ihm unbekannte, namenlose Kriegerin rettet ihn und erschießt die Vögel mit Pfeil und Bogen. Raffi erliegt dennoch der Schwere seiner Verwundungen.

Akt 2: Ein Restaurant in London
Purdy Prentiss hat John Sinclair zum Essen eingeladen. Allerdings nicht rein privat, denn sie fühlt sich verfolgt. Der Stalker sitzt auch tatsächlich am Nebentisch und ist John zuvor schon aufgefallen. Der Oberinspektor sucht das Gespräch und erfährt, dass der Mann Purdy Prentiss beschützen will, denn er hat in ihr eine Seelenverwandte wiedererkannt. Beide sind nämlich Wiedergeburten von Menschen, die im alten Atlantis gelebt haben. Bei dem Mann handelt es sich um die Reinkarnation von Raffi und Purdy ist die namenlose Kriegerin, die ihm das Leben rettete. Nun fürchtet der Verfolger, dass die Mutanten des Schattenreichs ihnen nach dem Leben trachten. Tatsächlich wird der Mann plötzlich von einem Sog erfasst, der ihn in die Vergangenheit reisst, aus der er wenig später schwer verletzt wieder erscheint. John ist es nicht möglich gewesen, ihm zu foglen. Genausowenig, wie es ihm möglich ist, als auch Purdy plötzlich verschwindet. Glücklicherweise haben Johns Verbündete aus Atlantis durch die Flammenden Steine Wind von der Aktion bekommen und Kara erscheint, um John zu helfen.

Zwischenspiel: Die Flammenden Steine
Kara bringt John in das magische Refugium in Mittelengland. Dort erwarten ihn Myxin und der Eiserne Engel. Mit diesen beiden Gefährten soll John die Reise in die Vergangenheit antreten, um das Schattenreich Atlantis zu erforschen, Purdy Prentiss zu finden und zurück in die Gegenwart zu bringen. Da John mit seiner Beretta und dem Kreuz nicht ausreichend bewaffnet ist, übergibt ihm Kara ihr Schwert mit der goldenen Klinge.

Akt 3: Schattenreich Atlantis
Purdy Prentiss ist tatsächlich in das Schattenreich entführt worden und wird dort prompt von den dämonischen Vögeln attackiert. Zum Glück erscheint ihre frühere Inkarnation und übergibt ihr Pfeil und Bogen. Damit gelingt es Purdy die Vögel zu vernichten. Doch dann steht sie dem Urheber des Grauens gegenüber. Einem Dämon, eingehüllt in eine Kutte, mit spitz gefächerten Flügeln auf dem Rücken und knöchernen Klauen, die aus den Ärmeln ragen. Die Überraschung ist groß, als sich der Mutant als Lavinia zu erkennen gibt, Raffis Braut. Die will Purdy töten und ihre Chancen stehen gut. Lavinia entwaffnet die Staatsanwältin, packt sie und fliegt mit ihr in die Höhe, um sie von dort auf die steinige Erde fallen zu lassen. Glücklicherweise hat der Eiserne Engel, der die Lage aus der Luft ausspioniert hat, aufgepasst und fängt Purdy geschickt auf. Um Lavinia kümmert sich John Sinclair und stutzt ihr die Flügel. Purdy plädiert für ein gnädiges Urteil und überzeugt den Geisterjäger, die Mutantin am Leben zu lassen. Gemeinsam kehren die Gefährten zu den Flammenden Steinen zurück, wo sich Purdy Prentiss dem Eisernen Engel an den Hals wirft.

Meinung:

Ein schauriger Fantasy-Roman in 3 Akten, könnte man diese Geschichte untertiteln. Obwohl schaurig sich nicht unbedingt auf den Inhalt bezieht. Die Handlung ist durchaus spannend und hat auch die eine oder andere Action-Szene zu bieten, doch wenn man beginnt die Ereignisse auch nur ansatzweise logisch zu hinterfragen, sträuben sich einem die Haare. Angefangen beim Sprachgebrauch, denn Mutanten, abgeleitet von Mutation, erfordert ein Grundwissen in Genetik, und ob dass die alten Atlanter schon gehabt hatten, darf doch bezweifelt werden. Ebenso wie Begriffe Stress und Adrenalin. An dieser Stelle hätte sich der Autor ein wenig mehr Mühe geben dürfen. Schade auch, dass Purdys Inkarnation als nomadisierende Kriegerin so blass und oberflächlich geblieben ist. Immerhin ist die Staatsanwältin schon knapp 15 Jahre mit dabei und ihre Vergangenheit in Atlantis wurde bereits öfter thematisiert. Trotzdem schafft es Jason Dark das Schattenreich in Atlantis sehr stimmungsvoll zu beschreiben, und auch wenn die dämonischen Vögel nicht gerade innovativ in Szene gesetzt wurden, ist die Folter von Raffi für Darksche Verhältnisse ungewöhnlich brutal. Aber wie und warum machen sich die Mutanten jetzt die Mühe Purdy und ihren Stalker in der Zukunft zu traktieren? Das impliziert ja zweierlei: Zum einen müssen sie in der Vergangenheit, also in Atlantis, Kenntnis darüber gehabt haben, dass diese zwei Menschen in der Zukunft wiedergeboren werden, und zum anderen müssen sie die magischen Mittel haben, um dort mal eben diese zwei Leute zu entführen. Reichlich an den Haaren herbeigezogen, denn in der Regel war es so, dass es um Überlebende Dämonen oder Kreaturen geht, die in der Gegenwart ihre Feinde attackieren und sie gegebenenfalls in die Vergangenheit verschleppen, um ihnen dort den Rest zu geben. Die Motivation der Mutanten und ihrer Königin Lavinia ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Genausowenig die die Reaktion der Staatsanwältin, als sie bemerkt, dass sie verfolgt wird. Warum stellt sie den Mann nicht erst einmal selbst zur Rede? Als Staatswältin hat sie ja außerdem die Möglichkeiten private Sicherheitsleute oder Polizisten zu beauftragen, dem Mann mal auf den Zahn zu fühlen. Dass es einen magischen Hintergrund gibt, konnte sie ja nicht wissen.
Normalerweise mag ich Jasons detaillierte Beschreibungen von Lokalitäten, aber hier ist er sehr oberflächlich vorgegangen. Das Viertel der Anwälte liegt in London nahe der Fleet Street, am Temple. Eine Steinwurfweite entfernt liegt auch die Templerkirche, die bei Sinclair bereits häufiger eine wichtige Rolle spielte. Zuletzt in dem Zweiteiler 1700/1701. Ich finde, das wäre eine Erwähnung wert gewesen. Stattdessen beschränkt sich der Autor auf diese sonderbare Entführung und die Verletzungen des Stalkers. Gelungen ist jedoch der Dialog, mit dem John den Verfolger zur Rede stellt. Da wird man automatisch neugierig wie es wohl weitergeht. Auch die Demaskierung Lavinias am Ende ist überraschend, ebenso wie Johns Entschluss die Mutantin zu schonen. Da das Schattenreich Atlantis hier seine Premiere feierte, wäre es der optimale Einstieg in einen neuen Zyklus um den versunkenen Kontinent. Die Serienkontinuität wird natürlich wieder mit Füßen getreten. Die Prinzessin Sedonia wird mit keiner einzigen Silbe erwähnt und Purdy lernt zum dritten Mal den Eisernen Engel und die Flammenden Steine kennen. Nichtsdestotrotz war es schön, die Atlanter mal wieder gemeinsam in Aktion zu sehen. Allerdings ist die Expedition von John Sinclair, Myxin und dem Eisernen Engel zu Purdys Rettung deutlich zu kurz geraten. Der Stoff hätte mindestens für einen Zwei- wenn nicht für einen Dreiteiler gereicht. So bleibt ein mittelmäßiger Atlantis-Roman, dessen interessante Ideen nur unzureichend umgesetzt wurden. Irgendwie bekommt man unweigerlich den Eindruck, dass Dark diesen Roman der Quote wegen geschrieben hat, um den Lesern einen Gefallen zu tun.

Aufmachung:

Das Cover ist sensationell und wurde genauso in die Handlung eingebaut. Wie so oft das Beste am ganzen Heft.

Fazit:

Schlecht durchdachter Dark-Fantasy-Roman, der dennoch gut zu unterhalten weiß, wenn man die Handlung nicht hinterfragt.

10. Dez. 2013 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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