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Blutgeld

BLUTGELD
BLUTGELD

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1859
Heftroman, 64 Seiten

Feb. 2014, 1. Auflage, 1.70 EUR
auch als eBook erhältlich

Die Prostituierte Miriam wird von einem Freier in ein Hotel bestellt. Ihr Zuhälter Fitty holt sie dort ab und ist überrascht, dass der Freier ihre Dienste nicht in Anspruch genommen sie aber trotzdem bezahlt hat. Als er die tausend Euro zählen will, weiß er auch warum, denn das Geld hat sich in der Tasche in blutigen Matsch verwandelt. Aufgebracht und wütend rennt Fitty in das Hotel, um den dreisten Freier zur Rechenschaft zu ziehen während Miriam im Auto sitzend zurückbleibt. Dort sitzt sie auch noch, als die Polizei eintrifft, denn Fitty wurde selbst zum Opfer des Unheimlichen. Dank der aufmerksamen Rezeptionistin weiß der ermittelnde Beamte der Mordkommission sofort, dass Miriam etwas mit Opfer und Täter zu tun haben könnte und kann sich sogar daran erinnern, in welches Auto sie eingestiegen ist. Bei dem Polizisten handelt es sich keinen Geringeren als Chefinspektor Tanner. Als der von dem blutigen Geld erfährt, informiert er sofort John Sinclair. Der fällt aus allen Wolken, als ihm Miriam ihren Freier beschreibt. Es handelt sich nämlich um niemand anderen als Matthias, Luzifers Stellvertreter auf Erden. Und der hat mit Miriam und ihrer Mitbewohnerin noch einiges vor …

Meinung:

Eigentlich habe ich den Roman nur gelesen, weil ich beim spicken im Internet gesehen habe, dass es in dem Roman endlich wieder zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen John Sinclair und Matthias kommt. Doch ebenso wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, so macht auch eine spannende Szene noch keinen guten Roman aus. Im Gegenteil, „Blutgeld“ ist nämlich wieder ein Paradebeispiel für einen konzeptlos heruntergetippten Roman, über dessen Handlung sich der Autor offenbar keine Sekunde lang Gedanken gemacht hat. Wieder einmal scheint sich Jason Dark zu einem Cover von Timo Würz einen Titel ausgedacht zu haben, der als Grundgerüst für die Geschichte diente. Es ist noch nicht lange her, da haben wenigstens die Hauptgegner für Spannung und Dramatik gesorgt, selbst eine so leidige Figur wie Saladin. Doch Matthias scheint ein Spiegelbild der Motivation des Schriftstellers selbst zu sein, denn statt einem Roten Faden, beziehungsweise einem Masterplan zu folgen, hat Matthias in seinen letzten Auftritten immer wieder verschiedene sinnlose Unternehmungen gestartet von denen das „Blutgeld“ jedoch am bescheuertsten ist. Matthias verteilt überall Geld (in Euro wohlgemerkt!), das sich später in blutigen Matsch verwandelt. Wozu, das weiß er selber nicht. Es wird zwar von der Gier der Menschen gesprochen und davon, dass er sie damit zu manipulieren gedenkt, umgesetzt wird die Idee allerdings nicht. Im Gegenteil, der einzige Mann, der von Matthias manipuliert wird, ist ein Schläger, und der wird allein durch dessen kalten Blick in den Bann des Höllenboten gezogen. John Sinclair indes stellt sich nicht viel klüger an. Zum einen kommt keiner der Ermittler auf den Gedanken, das Blut im Labor untersuchen zu lassen, und selbst John Sinclair hält es nicht für nötig das Geld mit dem Kreuz zu testen. Die Dialoge sind mal wieder unterste Schublade, was bereits auf den ersten Seiten deutlich wird, denn so wie Fitty spricht vermutlich kein Zuhälter. Die Szene im Hotelzimmer ist leidlich spannend, obwohl die Idee mit dem unter der Decke schwebenden Mörder bereits in Band 1853 „Maskenteufel“ Verwendung fand. Auf diese Aktion gehen übrigens weder John Sinclair, noch Matthias selbst ein. Von Kontinuität nicht der Hauch einer Spur. Selbst auf das wackelige Bündnis zwischen Luzifers erstem Diener und der Vampirin Justine Cavallo wird ebenfalls nicht mehr eingegangen. Und selbst John Sinclair hält es nicht für nötig, da mal nachzuhaken. Dafür ist der süffisante Empfang von Matthias überaus gelungen, ebenso wie Johns konsequente Reaktion. Auch das Zusammentreffen von Matthias und Suko auf der Straße baut im ersten Moment Spannung auf, die der Autor jedoch nicht halten kann. Statt den Chinesen gleich zum Angriff übergehen zu lassen, lässt Jason Dark den Inspektor seelenruhig abwarten, bis sich sein Gegner wieder gesammelt hat. Als dieser ihn zum Kampf herausfordert, ergreift Suko mit seinem Stab die Flucht! Das ist so gar nicht typisch für den Inspektor. Immerhin weiß er schließlich nicht, ob sich Matthias nicht an den Augenzeugen vergreift, und früher ist er einem Kampf mit einem übermächtigen Gegner ebenfalls nicht aus dem Weg gegangen. Siehe dazu Sukos Begegnung mit Shimada in dessen Arena oder auch seine unzähligen Scharmützel mit Justine Cavallo. Selbst den Schwarzen Tod hat er schon mit bloßen Händen angegriffen. Immerhin hätte er Matthias in den fünf Sekunden packen und auf die Straße schleudern können, um ihn anschließend mit der Dämonenpeitsche zu attackieren. John Sinclair seinerseits hätte sein Kreuz hinunterwerfen können, als er gesehen hat, das Matthias nicht ausgeschaltet ist und Suko ihm gegenüber steht. Am ärgerlichsten ist jedoch, dass der Roman überhaupt keine richtige Story hat und vor allem auch keinen vernünftigen Abschluss. Warum Matthias überhaupt zu Miriam zurückgekehrt ist, und nicht anderswo sein Blutgeld verteilt hat, wird an keiner Stelle schlüssig erklärt. Wenn Dark nicht weiter weiß, kommt er immer mit dem fadenscheinigen Argument, dass Zeugen aus dem Weg geräumt werden müssen. Zeugen wofür denn? Als der Autor schließlich merkte, dass die Seitenzahl erreicht ist, lässt er Matthias kurzerhand bei Sinclair auf dem Handy anrufen und bekannt geben, dass er sich für heute zurückzieht. Und schon wieder einen Roman abgeschlossen. Für viele Fans und Leser scheint die Qualität noch in Ordnung zu sein, doch meiner Meinung nach ist der vorliegende Band wieder ein Schlag ins Gesicht eines jeden Fans. Dass Miriams Mitbewohnerin Kate Sheldon den gleichen Namen trägt wie die Rezeptionistin in der Absteige ist dabei nur ein Fauxpas von vielen. Selbst der Auftritt von Chefinspektor Tanner kann hier nichts mehr reißen.

Aufmachung:

Ein außergewöhnliches Covermotiv, von Timo Würz gut in Szene gesetzt. Kein künstlerisches Highlight, aber durchaus angemessen.

Fazit:

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Der Roman hat im Prinzip nur eine gelungene Szene vorzuweisen. Die Handlung hat weder einen schlüssigen roten Faden, noch ein richtiges Ende. Hinzu kommen die üblichen Stilblüten, so dass man diesen Roman schnell vergessen sollte.

25. Feb. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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