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Hydrophobia
Für Chris und seine Mitarbeiter von der Klabauter GmbH kommt der Auftrag der Firma GENANNOMED unverhofft, ist aber in Anbetracht des großzügigen Honorars, das ihnen von Dr. Schmitt in Aussicht gestellt wird, höchst willkommen. Im Mittelmeer sollen die Profi-Taucher in 700 Meter Tiefe eine Forschungsstation versiegeln. Der ehemalige Kampftaucher Patchek soll ihnen mit einer Truppe erfahrender Männer zur Seite stehen. Als deren Ankunft sich verzögert, beschließen Patchek und Kapitän Jensen von der Nautic Queen, die das Team vor Ort absetzen soll, gemeinsam mit den Tauchern der Klabauter GmbH die Forschungsstation zu umrunden, um sich ein Bild von den anstehenden Arbeiten zu machen. Meinung:Hydrophobia heißt der sechste Hörspieltitel des noch jungen Independent-Labels Ohrenkneifer, mit dem sich die Sprecher Dirk Hardegen, Marc Schülert und Detlef Tams selbständig gemacht haben. Der Name ist Programm, denn in dem Unterwasser-Thriller wird es feucht. Auch wenn sich die Macher in Punkto Genre nicht gerne festlegen wollen (siehe Bonusmaterial: Making-of) gehört Hydrophobia eindeutig in die Sparte Science-Fiction/Horror und konfrontiert den Hörer mit einer beklemmenden Unterwasser-Atmosphäre, die vor allem durch das exzellente Sounddesign hervorgerufen wird. Ständig plätschert, rauscht und tropft es, so dass man sich dem Element Wasser nicht entziehen kann. Weniger passend ist der Titelsong, beziehungsweise der Hydrophobia-Jingle, der zu flott und fröhlich daherkommt und irgendwie nicht so recht zum Setting passen will. Darüber hinaus ist der Soundtrack aber sehr stimmig. Eine gelungene Mischung aus Klavier- und Streichinstrumenten, während es bei den Action-Szenen im zweiten Teil deutlich härter und rockiger zugeht.Das Ensemble ist relativ überschaubar und als Erzählerin konnte die unverkennbare Alexandra Lange gewonnen werden, deren markante Stimme bereits aus über zwanzig JOHN SINCLAIR-Hörspielen bekannt ist, und dort übrigens auch für die vorliegende Produktion entdeckt wurde. Ein weiterer Glücksgriff der Macher ist Martin Sabel in der Rolle des Klabauter-Chefs Chris. Nachdem es nach Beendigung der Fantasy-Serie DRAGONBOUND etwas ruhiger um den Sprecher in Sachen Hörspiele geworden ist, ist es schön, ihn mal wieder in einer größeren Rolle erleben zu dürfen. Jörg, jüngstes Mitglied der Klabauter GmbH wird von Christopher Albrodt gesprochen, dem Sohn von Erik Albrodt, der ebenfalls als Hörspielproduzent, Sprecher, Regisseur und Skript-Autor aktiv ist. Gordon Piedesack besetzt dieses Mal die Rolle des Fieslings, was ihm aber nur teilweise geglückt ist. Leider neigt er hier zum Overacting und macht aus dem wahnsinnigen Professor eine Karikatur, die man nicht immer ernst nehmen kann. Ähnlich verhält es sich mit Horst Kurth von der Hörfabrik (A.D.F. u.a.) als irrer Wächter. Immerhin, schreien kann er. Dafür sind die weiblichen Hauptrollen hervorragend besetzt worden. Die toughe Mimmy spricht Vanida Karun und die zierliche Ulli wird von Julia Fölster-Riegel gespielt. Dirk Hardegen und Detlef Tams sind als Patchek und Kapitän Jensen in dem Hörspiel vertreten und erledigen ihren Part mit gewohnter Professionalität und Souveränität. Die Handlung stammt von Bastian Lembrecht und erinnert an Filme wie Deep Star Six, Abyss oder Sphere. Die Story beginnt im ersten Teil noch recht harmlos und konzentriert sich auf die Vorstellung der Hauptcharaktere, endet aber mit einem hammerharten Cliffhanger, der den Hörer bereits schonungslos auf den deutlich härteren und düsteren zweiten Teil vorbereitet. Viel Neues hat die Story indes nicht zu bieten, doch die bekannten Genre-Zutaten wurden dennoch spannend verarbeitet. Der Part der Erzählerin nimmt allerdings viel Raum in Anspruch und beschreibt einige Szenen unnötig detailliert (sich anspannende Muskeln, fein verästelte Rinnsale usw.). einige Stellen wären auch locker ohne eine zusätzliche Erklärung ausgekommen. Insgesamt ist Hydrophobia ein durchaus ambitionierter und sehr spannender Unterwasser-Thriller mit einer düsteren Atmosphäre, auf die man sich gerne einlässt. Diverse Handlungsklischees muss man jedoch in Kauf nehmen. Aufmachung:Die Cover-Illustration zeigt dem Hörer schonungslos, was ihn in dem Hörspiel erwartet. Nix für schwache Nerven.Fazit:Düsterer Genre-Mix aus Horror-, Science-Fiction und Thriller-Elementen. Größtenteils agieren die Sprecher auf hohem Niveau, während die Story die gängigen Klischees bedient. Ein exzellentes Sounddesign und ein stimmungsvoller Soundtrack sorgen für ein kurzweiliges und spannendes Hörerlebnis. 16. Apr. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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