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Der Atem Gottes

DER ATEM GOTTES
DER ATEM GOTTES

Guy Adams
Roman / Krimi

Panini Comics
Originaltitel: The Breath of God

Sherlock Holmes (Panini): Band 1
Taschenbuch, 288 Seiten

Apr. 2014, 1. Auflage, 12.99 EUR
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Der mysteriöse Tod von Hilary Montfort, dessen Leib innerlich vollkommen zerschmettert auf den Straßen Londons aufgefunden wurde stellt die Polizei vor ein Rätsel. Sherlock Holmes sieht sich dazu genötigt den Fall zu übernehmen, als er Besuch von dem zwielichtigen Arzt Dr. Silence erhält, der sich mit übernatürlichen Phänomenen befasst. Der wurde nämlich zu einem äußerst interessanten Fall von Besessenheit hinzugezogen, welcher aber schnell die Fähigkeiten des Arztes übersteigt. Und dann äußert der Dämon, der in den Leib eines kleinen Mädchen gefahren ist, die Namen dreier Männer, die binnen kürzester Zeit sterben werden: Hilary De Montfort, Laird of Boleskine und – Sherlock Holmes.
Die Spur führt den Meisterdetektiv und seinen treuen Freund und Begleiter Dr. Watson zu einer Geheimloge, der auch der verdorbenste Mann der Welt angehört: Aleister Crowley.
Auf der langen Reise nach Schottland muss Dr. Watson am eigenen Leibe erfahren mit welch grauenhaften Mächten er und Sherlock Holmes sich dieses Mal eingelassen haben ...

Meinung:

Der Boom um Sherlock Holmes nimmt kein Ende. Nachdem bei Panini bereits Comics mit dem berühmtesten Detektiv der Welt erschienen sind, in denen sich Holmes gegen Untote und sogar Dracula persönlich behaupten musste, springt der Stuttgarter Verlag nun auch mit einer eigenen Romanserie auf den Zug der mittlerweile unzähligen Nachahmer von Sir Arthur Conan Doyle auf.
Guy Adams ist der Name des Epigonen, der die ersten beiden Titel zu der Serie beisteuert. Adams ist Holmesianern und Sherlockianern bereits durch die „Fallsammlung“ zu der BBC-Fernsehserie SHERLOCK ein Begriff. Dass er sich aber auch mit dem Kanon Doyles auskennt, beweist er bereits mit dem ersten Band, der hierzulande unter dem Titel „Der Atem Gottes“ erschienen ist. Die Aufmachung erinnert frappant an die Verfilmungen von Guy Ritchie mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle. Mit den Hollywood-Blockbustern seines Namensvetters hat der Roman von Guy Adams jedoch weniger zu tun. Die Charakterisierung von Sherlock Holmes und Dr. Watson ist da eher klassischer Natur. Was man von der Handlung indes nicht gerade behaupten kann. „Nichts für Puristen“, neige ich für gewöhnlich zu schreiben, wenn sich moderne Autoren allzu viele Freiheiten mit den Figuren von Sir Arthur Conan Doyle herausnehmen und den Detektiv zum Actionhelden und Dämonenjäger machen wollen. Ähnlich verhält es sich im vorliegenden Roman, der aber aus zwei Perspektiven betrachtet werden muss. Die Inszenierung der Morde erinnert tatsächlich ein wenig an den ersten Film von Guy Ritchie, so dass man eine ähnliche Auflösung vermutet. Interessant ist auch die Verknüpfung mit fiktiven und realen zeitgenössischen Persönlichkeiten, wie beispielsweise Aleister Crowley, Dr. John Silence und dem Geisterjäger Carnacki des Schriftstellers William Hope Hodgson. Nicht zuletzt werden die Charaktere von Holmes und Watson treffend und im Sinne des Kanons dargestellt, wobei auch Bezug auf Fälle, die Doyle selbst niedergeschrieben hat, genommen wird. Neben Mrs. Hudson hat übrigens auch Inspektor Gregson von Scotland Yard einen persönlichen Auftritt. Normalerweise neigen Epigonen dazu, Inspektor Lestrade in ihren Geschichten auftreten zu lassen, da er beim Publikum den größten Wiedererkennungswert besitzt.
Der Schreibstil des Autors ist sehr minimalistisch und die Dialoge sind authentisch und dem viktorianischen London angemessen. Bisweilen hätte das Lektorat etwas sorgfältiger arbeiten dürfen. Oft werden Dialoge von den entsprechenden Gesprächspartnern gelächelt, gelacht oder genickt.
Die Kehrseite der Medaille ist jedoch der Plot der Handlung. Mit Carnacki und seinen sonderbaren Ritualen und Methoden hat Guy Adams nicht nur ein Gegengewicht zum Rationalisten Sherlock Holmes in den Roman eingebracht, sondern auch ein fantastisches Element, das hier irgendwie deplatziert wirkt. Es ist zwar immer wieder interessant zu erleben wie unterschiedlich einzelne Autoren den Umgang von Sherlock Holmes mit übernatürlichen Phänomenen darzustellen pflegen, doch „Der Atem Gottes“ schlägt ein wenig über die Stränge. Holmes wird stellenweise austauschbar und zum beliebigen Skeptiker. Die Deduktionen haben mehr Alibi-Funktion als wirklich zur Lösung des Falles beizutragen. Der erste Band der Serie bietet kurzweilige Unterhaltung, gehört jedoch nicht zu den Highlights der neuen Fälle von Sherlock Holmes, die derzeit wie Pilze aus dem Boden schießen.

Aufmachung:

Die bedrohlichen Silhouetten dreier Männer, unheilvoller Rauch, in dem sich mystische Symbole tummeln und der Titel in geschwungener Schreibschrift erinnern an das Design der Hollywood-Blockbuster von Guy Ritchie. Das Buch besitzt Paperback-Format und ist wie alle Romane von Panini sehr stabil verarbeitet. Auffallend ist die enorme Papierstärke und die große Schrift. Sehr angenehm für die Augen. Allerdings ist der Preis von knapp 13 Euro für 280 Seiten relativ hoch. Vor allem, weil bei normaler Schriftgröße vermutlich nicht mehr als 200 Seiten herauskommen würden.

Fazit:

Die Recken von Sir Arthur Conan Doyle auf Geisterjagd. Durchaus originell und fantasievoll in Szene gesetzt, doch letztendlich zu abgehoben und fantastisch um wirklich überzeugen zu können.

03. Mai. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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