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Othello
Der Unteroffizier Jago ist außer sich vor Wut, wurde ihm doch der Federfuchser Cassio vorgezogen und zum Leutnant des gefeierten Feldherrn Othello gemacht. Jago sinnt auf Rache und spinnt eine perfide Intrige, denn der Mohr Othello hat eine schwache Stelle: seine Ehefrau Desdemona. Diese wurde von Othello ohne den Segen ihres Vaters, dem Senator Brabantio, geehelicht. Als es Jago und seinem Komplizen Rodrigo, dem der Intrigant die schöne Desdemona in Aussicht gestellt hat, nicht gelingt Brabantio und den Senat gegen Othello aufzubringen, weil dessen Bedeutung für die Schlacht gegen die Türken zu groß ist, entwerfen sie eine List, durch die sie Othello weismachen wollen, dass sein Weib Desdemona Unzucht treibe mit Cassio. Die Schlinge des Verrats zieht sich unbarmherzig um die Hälse aller Beteiligten zu. Meinung:Das berühmte Theaterstück des englischen Dichters, welches um das Jahr 1603 entstanden ist, liegt hier als werkgetreues und atmosphärisch dichtes Hörspiel vor. Die glänzende Übersetzung durch Karl Heinz Berger kommt durch die rein sprachliche Inszenierung umso intensiver und deutlicher zur Geltung. Der Ton entlarvt das Stück bereits als Radio-Hörspiel, dessen Musik- und Geräuschkulisse sehr sparsam ausgefallen ist. Der Soundtrack besteht lediglich aus einigen kleinen Spielereien auf der Laute. In erster Linie sind es aber die Schauspieler, die das Stück zum Leben erwecken, allen voran natürlich Reimar Johannes Baur als Othello und Winfried Wagner in der Rolle des Intriganten Jago. Baur, Jahrgang 1928, ist ein Film- und Theaterschauspieler, der in vielen Produktionen für das DDR-Fernsehen zu sehen ist. Allerdings klingen viele Sprecher, gerade in den Nebenrollen sehr ähnlich, so dass man sich schon konzentrieren muss, um auf dem Laufenden zu bleiben, wer hier gerade mit wem spricht. Dessen ungeachtet macht es aber sehr viel Spaß der altmodischen, theatralischen Sprache zu lauschen.Die Thematik ist dabei so alt wie die Menschheit und daher noch genauso aktuell. Wäre es nicht so despektierlich könnte man Othello als eine der ersten Seifenopern der Literatur bezeichnen, natürlich deutlich stringenter erzählt und auf den Punkt gebracht. Doch auch hier geht es um Verrat, Eifersucht und Missgunst. Jago wird zum omnipotenten Ränkeschmied, der selbst seinen Verbündeten Rodrigo eiskalt über die Klinge springen lässt, um sein Ziel zu erreichen. Das Ende ist tragisch und blutig, ohne einen echten Gewinner zu hinterlassen. Das Hörspiel aus dem Deutschen Rundfunkarchiv (DRA), präsentiert vom DAV (Der Audio Verlag), ist die optimale Alternative zum Theater, um sich mit dem großartigen Werk Shakespeares vertraut zu machen. Aufmachung:Die Aufmachung ist einfach und minimalistisch gehalten. Das Covermotiv zeigt eine venezianische Maske, passend zum Setting. Darüber hinaus haben Booklet und Inlay jedoch nur die Stamminformationen zu bieten.Fazit:Ein Klassiker der Weltliteratur in der großartigen Vertonung von Karl Heinz Berger und Gert Andreae. Neid, Verrat und Missgunst sind die Eckpfeiler dieser über 400 Jahre alten Geschichte, die das Stück so zeitlos, aktuell und menschlich machen. 09. Mai. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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