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Die falsche Madonna
Wieder einmal wird John Sinclair der Urlaub gründlich verhagelt. Dieses Mal hat der Geisterjäger den Versuch gestartet in Rom, genauer gesagt im Vatikan bei seinem alten Freund Father Ignatius, ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen und so ganz nebenbei ein paar Silberkugeln einzuheimsen. Doch dem Chef der Weißen Macht, dem Geheimdienst des Vatikans, kommt der Sohn des Lichts gerade recht, denn die Polizei hat in der Stadt zwei Berufsdiebe aufgegriffen, die im Gesicht merkwürdige Hautveränderungen erlitten haben. Kleine Würmer wimmeln unter der Haut und die Männer gebärden sich wie toll, so dass sie an die Betten ihrer Zellen fixiert werden mussten. Die Veränderung haben sie erfahren, als sie in einem kleinen italienischen Dorf eine Madonna stehlen wollten, und dabei von einer Riesenschlange gebissen wurden. Gemeinsam mit Pietro Posa, einem Leibwächter von Father Ignatius, beginnt John Sinclair mit seinen Ermittlungens und muss feststellen, dass der Teufel in dem kleinen Dorf Einzug gehalten hat
Meinung:Gar nicht mal schlecht. Zwar ermittelt John Sinclair wieder mal ohne Suko und Bill Conolly und natürlich begegnet ihm auch dieses Mal im Urlaub ein übernatürliches Phänomen, doch Jason Dark hat das alles so sympathisch und wirkungsvoll in Szene gesetzt, dass man sich gar nicht ärgern kann und will. Selbst die beiden Berufsdiebe agieren, zumindest zu Beginn, nicht so klischeehaft wie sonst üblich und die Attacke der Riesenschlange kommt schnell und überraschend. Hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass der Autor das Vieh vom Titelbild so direkt in die Geschichte einbaut. Und der Biss dieses Monsters, das auf dem Cover eher wie eine Muräne aussieht, hat es in sich. Das müssen auch die beiden Diebe feststellen, nachdem John sie mit seinem unvermeidlichen Kreuz getestet hat. Klar, dass der silberne Talisman eine wichtige Rolle spielt, immerhin ermittelt John Sinclair im Land des Papstes. Übrigens schön, dass es nach relativ kurzer Zeit ein Wiederlesen mit Father Ignatius gibt, auch wenn auf die Nephilim-Trilogie nur indirekt eingegangen wird. Es stört dabei auch nicht sonderlich, dass der Chef der Weißen Macht nicht persönlich involviert ist, immerhin hat er genug um die Ohren und es wäre reichlich unwahrscheinlich, dass der Leiter eines Geheimdienstes selbst in der Gegend herumgondelt, um Geister und Dämonen zu jagen. Außerdem muss Ignatius ja noch die Silberkugeln drehen, und in Pietro Posa hat er einen würdigen Vertreter gefunden, von dem man hoffentlich öfters lesen wird. Im vorliegenden Band hat er zwar nicht viel zu tun, außer, dass er den Chauffeur und Übersetzer für John Sinclair spielt, doch dafür steht der Geisterjäger nicht so allein auf weiter Flur. Die Atmosphäre im Dorf ist gut geschildert worden und erinnert an frühere Romane, wo sich in den abgelegenen Orten eine verschworene Gemeinschaft gebildet hat. Aber warum ist der Totengräber nach dem Biss der Schlange nicht ebenfalls in Raserei geraten? Warum hat das Vieh erst dann zugeschlagen als John in der Nähe war? Der arme Claudio soll sogar in Gänze verschlungen werden. Unglaublich coole Szene das kann ich nicht anders sagen. Schade, dass das Vieh letztendlich so schnell vernichtet wird, obwohl es gegen die Silberkugeln immun war. Ausgebremst wird die flott erzählte Geschichte durch die altkluge, beinahe unerträgliche Schlaumeierei der kleinen Rosa. Sorry, Herr Dark, aber so spricht kein kleines Mädchen, vor allem dann nicht, wenn nebenan eine vom Teufel gezeichnete Madonna steht und vor der Tür eine Riesenschlange Wache hält. Und schließlich sind da noch die Druck- und Wortfehler, die hier sehr gehäuft auftreten und den Lesefluss erheblich stören. Ein Lektorat hätte gerade dieser Geschichte enorm geholfen, doch das ist ein alter Hut. Der sekptische Block sorgt zumindest für Heiterkeit.Titelbild:Abgesehen davon, dass die Riesenschlange eher einer Muräne ähnelt, findet sich das Motiv im Roman genauso wieder. Wirklich treffend.Fazit:Die falsche Madonna ist ein guter Roman mit sympathischen Charakteren und einem ernstzunehmenden und ungewöhnlichen Antagonisten. Nur die vielen Wortfehler und die unglaubwürdige Darstellung der kleinen Rosa trüben den Lesespaß. 19. Mai. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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