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![]() Karinas dämonischer Feldzug
Nach dem Tod ihres Partners Wladimir Golenkow ist Karina Grischin fest entschlossen die Erben Rasputins zur Rechenschaft zu ziehen und die Organisation endgültig zu zerschlagen. Zwar hat sie von ihrer vorgesetzten Behörde mehr oder weniger freie Hand bekommen, ist aber weitestgehend auf sich allein gestellt. Ein Hoffnungsschimmer ist mal wieder ein Informant, den sie im Hinterhof eines Stundenhotels treffen soll. Tatsächlich weiß dieser interessante Dinge über ein Kloster jenseits des Urals zu berichten, ehe er von einem Heckenschützen niedergestreckt wird, der auch Karina ins Visier nimmt. Doch der Killer gibt nicht auf und es gelingt ihm tatsächlich die Russin vor die Mündung zu bekommen. Da bekommt Karina plötzlich Hilfe von unerwarteter Seite
Meinung:Gar nicht schlecht, Herr Dark. Ich muss zugeben, als ich das am Computer entworfene Faksimile von Lara Croft gesehen habe, ist mir ein wenig von der Vorfreude auf den Roman vergangen, obwohl die Vorschau recht vielversprechend war. Aber wie das mit Rezensenten nun einmal so ist, am glücklichsten so scheint es bisweilen, sind sie wenn sie meckern, mosern und Erbsen zählen können. Anlass schien es ja genug zu geben, denn immerhin beginnt der Roman mit dem fast schon obligatorischen Treffen mit einem Informanten, der Karina mit den neuesten Fakten zu den Erben Rasputins versorgen soll. Scheint ja eine immens mächtige Organisation zu sein, so oft, wie Karina schon irgendwelche Insider-Quellen aufgetan hat. Und dann erscheinen auch sogleich zwei zwielichtige Gestalten, die von Karina erst einmal zurechtgestutzt werden müssen. Erinnerte beim Lesen frappant an den Roman Totenland, der jedoch durch den jüngsten Zweiteiler Band 1867/1868 ohnehin ad absurdum geführt wurde. Und überhaupt liest sich der vorliegende Band deutlich flotter und irgendwie auch motivierter, so als ob sich beim Autor der berühmte gordische Knoten gelöst hat, nachdem offiziell bekannt gegeben wurde, dass Jason Dark künftig nur noch die Hälfte der Roman abliefern muss bzw. möchte. Der Roman besticht in der ersten Hälfte durch Action und der Rezensent bereitete sich gedanklich schon darauf vor, dem Autor vorzuwerfen hier einen Action-Krimi à la JERRY COTTON abgeliefert zu haben, in dem der Serienheld nur eine verschwindend kleine Rolle inne hat. Doch weit gefehlt, denn als Karina schon am Boden liegt und Rasputins Heckenschütze zum Fangschuss anlegt, kommt es zu einer Wendung, die mich wirklich überrascht und bewegt hat. Ab hier gilt SPOILER-ALARM.Natürlich wird Karina Grischin in diesem Roman nicht einfach durch eine simple Kugel aus der Serie geschrieben. Ja, sie wird unvermittelt und im allerletzten Moment gerettet. Allerdings nicht von John Sinclair oder Suko, sondern von - Matthias. Richtig gelesen Matthias, Luzifers erster Diener, hat aus noch nicht bekannten Gründen beschlossen Karina in ihrem Kampf gegen Rasputin und seine Erben zu unterstützen. Ein wirklich gelungener Schachzug des Autors, denn bislang gab es zwischen Matthias und den Erben Rasputins keinerlei Berührungspunkte und ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass sich das ändert und wenn, dann nur für ein haarsträubendes und kurzes Bündnis. Doch in diesem Fall holt Matthias wirklich zu einem perfiden Schlag gegen John Sinclair aus. Zwar ist Karina Grischin der neue Verbündete nicht geheuer, der Menschen durch reine Gedankenkraft die Gliedmaßen verdrehen kann, und ruft daher ihren Freund John Sinclair in London an, doch selbst die eindringlichen Warnungen des Geisterjägers fallen nicht auf fruchtbaren Boden. Schließlich ist Matthias nicht dumm und sucht sich für seinen nächsten Auftritt einen besonderen Zeitpunkt aus. Als das Telefon in Karinas Wohnung klingelte, verdrehte ich innerlich schon die Augen, weil ich dachte, dass sich Matthias aus unerfindlichen Gründen per Telefon melden würde. Doch auch hier lag ich falsch, denn es war Karinas Vorgesetzter, der ihr Feuer unter dem Hintern machen wollte, eben wegen dem verdrehten Leichnam, den Matthias hinterlassen hatte. Als das Telefon kurz darauf erneut bimmelte, wähnte ich mich dieses Mal aber wirklich in meiner Annahme bestätigt und wurde prompt ein weiteres Mal überrascht, denn es war Chandra, die Karina verspottete. Matthias indes wartete seelenruhig, bis ein Killerkommando der Erben Rasputins in die Wohnung der Agentin eindrang, um sie zu entführen und auf einem Schrottplatz zu beerdigen. Ihre anfängliche Skepsis gegenüber dem Mensch-Dämon war zwar nicht verflogen, doch wer zweimal kurz hintereinander vor dem sicheren Tod gerettet wird, der baut zu eben diesem Retter eine intensive Bindung auf. Tatsächlich liest sich die Geschichte so, als ob Jason Dark einige rote Fäden beenden möchte, ehe er vielleicht die Serie gänzlich abgibt. Immerhin hat er sich seinen Ruhestand redlich verdient. Matthias zeigt sich in diesem Roman als fabelhafter Intrigant und Blender. Wer sagt denn, dass er nicht mit den Erben Rasputins gemeinsame Sache macht oder die Killer manipuliert hat, damit sie genau zum richtigen Zeitpunkt in die Wohnung der Russin eindrangen? Auch eine magische Manipulation Karinas ist nicht ausgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt ist noch alles möglich. Selbst das Titelbild wurde sehr interessant und originell in die Handlung integriert. Großartig die Szene, in der Matthias mit der Teufelsfratze die dämonischen Beschwörungsformeln vor sich hinmurmelt. Der Part von John Sinclair und Suko ist vernachlässigbar, obwohl es auch dieses Mal verwundert, dass niemand Glendas Teleportations-Fähigkeiten zur Sprache bringt. Mit diesen hätte man der Russin doch perfekt zur Seite stehen können. Die Konsequenz von Matthias' Eingreifen zu Beginn lässt sich ebenfalls schlecht nachvollziehen. So wie Jason Dark die Situation beschrieben hat, zeigte der Arm des Killers nach oben und der Kopf wurde zur Seite gedreht. Dem Leser will sich nicht so recht erschließen, was daran so schlimm sein soll. Es sein, der Arm wurde gegen das Schultergelenk, gewissermaßen hintenrum nach oben gedreht und der Kopf anschließend um hundertachtzig Grad ebenfalls nach hinten. Kleinere Ungereimtheiten, die den Lesespaß und die Vorfreude auf die kommenden Romane nur geringfügig trüben können. Besonderheiten:Matthias rettet Karina zweimal das Leben und bietet ihr seine Hilfe für ihren Feldzug gegen die Erben Rasputins an.Matthias erweckt durch eine dämonische Beschwörung ein Abbild von Karina Grischin zum Leben, in dem er einen Teil ihrer Seele in die Kopie überträgt. Titelbild:Das Motiv des Covers zeigt die Game-Ikone Lara Croft. Jason Dark hat bereits öfter mit dem Vergleich zwischen Angelina Jolie/Lara Croft und Karina Grischin gespielt, so dass die Verwendung eines solchen Titelbilds nur logisch ist. Allerdings ist es künstlerisch kaum ansprechend und ziemlich dilettantisch in Szene gesetzt.Fazit:Faszinierender Gruselkrimi, der beinahe komplett ohne den Serienhelden auskommt. Nach dem bekannten Einstieg in die Geschichte überrascht Jason Dark den geneigten Leser mit unerwarteten Wendungen und verleiht dem Roten Faden um die Erben Rasputins frischen Wind. Nach der Lektüre harrt man gespannt der Fortsetzung dieser Ereignisse, die hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt. 06. Jun. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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