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Finale im Herbst
Spenser erhält von Patty Giacomin den Auftrag entführten Sohn Paul wieder zurückzuholen. Zum Glück kennt sie den Kidnapper, denn bei diesem handelt es sich um keinen Geringeren als um ihren Ex-Ehemann Mel Giacomin. Für Spenser zunächst kein Problem, doch dann bittet Patty den Detektiv auch weiterhin den Schutzengel für Paul zu spielen, einen wortkargen Fünfzehnjährigen ohne Persönlichkeit, dessen einziger Freund der Fernseher ist, wobei es dem Teenager egal zu sein scheint, was er gerade guckt. Spenser willigt ein, obwohl seine Freundin Susan Silverman wenig erfreut über den zeitaufwändigen Auftrag ihres Liebhabers ist. Zumal auch Patty Giacomin dem smarten Schnüffler eindeutige Avancen macht. Doch dann erscheinen eines Abends zwei angeheuerte Schlägertypen, die Paul mitnehmen wollen. Nachdem Spenser seinen Standpunkt einem der beiden Kleinkriminellen nachdrücklich eingebläut hat, erzählt ihm der andere, dass sie von Mel Giacomin angeheuert wurden. Kurz darauf wird Patty entführt und soll gegen Paul ausgetauscht werden. Jetzt muss Hawk ran und Spenser bei der Klärung helfen. Für Spenser ist klar, dass er nicht ewig so weitermachen kann, zumal er weiß, dass Paul nur als Zankapfel für das zerstrittene, geschiedene Ehepaar dient. Bevor er Paul seinem weiteren Schicksal überlassen muss, will er ihn zu einer selbständigen Persönlichkeit machen, zu einem Mann, der eigene Entscheidungen treffen kann. Und so wird der lässige Privatdetektiv für den jungen Paul Giacomin zum Vaterersatz. Für Spenser eindeutig einer seiner schwierigsten Fälle ... Meinung:Finale im Herbst ist der siebte SPENSER-Krimi von Robert B. Parker und stammt aus dem Jahr 1981. Zusammen mit Spenser und das gestohlene Manuskript aus dem Jahr 1973 und dem Einzelroman Wildnis aus dem Jahr 1979 ist dies der älteste Roman von Robert B. Parker, der bislang bei Pendragon veröffentlicht wurde. Danach klafft in der Serie eine enorme Lücke, denn chronologisch betrachtet ist Brutale Wahrheit als Band 22 der nächste Fall für den coolen Schnüffler. Der darf sich hier von seiner einfühlsamen Seite zeigen, auch wenn er dies auf gewohnt lässige Art und Weise tut. Im Gegensatz zu den späteren, beziehungsweise den letzten Bänden, herrscht hier zwischen Spenser und seiner Freundin Susan Silverman keineswegs immer nur Friede, Freude, Eierkuchen. Man merkt, dass sie noch am Anfang ihrer Beziehung stehen, und da kommt es schon mal zu Meinungsverschiedenheiten, auch wenn sie diese sehr souverän zu meistern verstehen. Kein Wunder, denn als Privatdetektiv und Psychotherapeutin sind es beide gewohnt mit schwierigen Persönlichkeiten und Situationen umzugehen und schließlich müssen sie sich in beiden Berufen als exzellente Menschenkenner erweisen. Das zeigt vor allen Dingen Spenser in seinem Umgang mit Paul Giacomin. Das Erziehungs- und Trainingsprogramm, das Spenser mit dem Fünfzehnjährigen durchzieht zählt zweifellos zu den ungewöhnlichsten Jobs des Detektivs und macht daher umso mehr Freude. Auch das Finale hebt sich erfrischend von der sonst üblichen Western-Mentalität ab. Hier kommt es eben nicht zu dem großen Showdown am Ende, obwohl es dem Roman nicht an Spannung mangelt. Neben Susan Silverman, hier noch ohne Wunderhund Pearl, ist lediglich Spensers bester Freund Hawk mit von der Partie. Finale im Herbst ist ein Krimi zu dem man nicht viele Worte verlieren muss. Eine stringent erzählte Novelle, die rasch auf den Punkt kommt und in der die Protagonisten im Mittelpunkt stehen. Lediglich die vielen minutiös geschilderten Mode-Erscheinungen der 80er Jahre wirken sich störend auf den Lesefluss aus.Aufmachung:Wie so häufig hat auch das Covermotiv zu diesem Roman mit dem Inhalt wenig bis überhaupt nichts zu tun. Nun ist das Titelbild zu einem Ebook auch nicht unbedingt das Wichtigste, aber etwas mehr Individualität täte der Gestaltung der Krimis gut.Fazit:Auch als Vaterersatz macht Spenser eine gute Figur. Außergewöhnlicher Fall für einen außergewöhnlichen Detektiv. Famoses Stück Kriminalliteratur aus dem Jahr 1981. 03. Jul. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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