![]() |
![]() | ||||||||
Kopfjäger
Kriegsberichterstatter Mac erfährt während des Vietnam-Krieges von der Legende eines über zwei Meter großen Ungeheuers, das die Köpfe seiner Opfer stiehlt und diese auf Pfähle spießt. Zunächst hält er diese Legenden tatsächlich nur für Märchen, doch immer wieder kommen ihm Berichte zu Ohren, die ihn schließlich zweifeln lassen. Und dann sieht er selbst die Opfer des Kopfjägers, und was dieser von ihnen übriggelassen hat. Doch da ist es bereits zu spät, Mac ist selbst in das Visier des Kopfjägers geraten ... Meinung:Tim Curran hat sich mittlerweile auch hierzulande einen Namen als Horror-Schriftsteller gemacht, nicht zuletzt aufgrund der Bemühungen des Festa-Verlags, dank dem wir einige seiner besten Werke in deutscher Übersetzung lesen dürfen.Curran ist einer jener seltenen Künstler, die es schaffen Horror-Literatur sowohl blutig und brutal, aber trotzdem subtil und anspruchsvoll zu gestalten. Mit den beiden Novellen Kopfjäger und Leviathan, die im Luzifer-Verlag einzeln als Ebooks erschienen sind und zusammen als Doppelband veröffentlicht werden, hat sich Curran den fleischgewordenen Monstern gewidmet, die in Legenden und Sagen seit Anbeginn der Menschheit in unseren Köpfen herumspuken. So entpuppt sich Kopfjägerals solide Mischung aus Predator und kryptozoologischer Thriller. Ein wenig Militär-Affinität wäre für die Lektüre aber angebracht, denn der Protagonist wird nicht müde mit irgendwelchen Bezeichnungen für spezielle Einheiten, Waffen und Kriegsgerät um sich zu werfen. Die Dialoge sind extrem testosterongeschwängert und der titelgebende Kopfjäger kommt erst sehr spät zum Zuge. Tatsächlich setzt Curran in dieser Novelle eher auf hintergründige, subtile Spannung, als auf plakative und blutige Action. Letztere bringt das Setting des Vietnam-Kriegs nämlich zur Genüge mit, auch ohne dass ein viehischer Kopfjäger Trophäen sammelt. Das Ende erinnert in seiner Offenheit an die Geschichten eines H.P. Lovecraft, ohne jedoch dessen Intensität zu erreichen. Die Seitenzahl wird mit knapp 85 angegeben, beste Voraussetzungen für ein kurzweiliges Lesevergnügen. Die vielen Interviews und Gespräche mit kaputten Soldaten sorgen trotzdem für diverse Längen. Aufmachung:Treffender hätte man das Titelbild für eine derartige Geschichte gar nicht gestalten können. Sehr ansprechende Arbeit von Michael Schubert.Fazit:Gesichtsloses Monster metzelt sich in Vietnam durch diverse Platoons. Trotz ihrer Kürze besitzt die Novelle einige Längen und kommt nur langsam in Fahrt. Militär-Freaks werden trotzdem auf ihre Kosten kommen. 01. Aug. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
| ||||||||
Home |
Impressum |
News-Archiv |
RSS-Feeds ![]() ![]() Copyright © 2007 - 2018 literra.info |