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Der Zorn des Centurio
Bei archäologische Ausgrabungen finden Professor Martin Henle und seine Studenten den mumifizierten Leichnam des Centurio Cornelius Silvanus. Noch in derselben Nacht, während die Studenten ausgelassen feiern, hat Henle in einem in der Nähe stehenden Menhir eine seltsame Vision und sieht die letzten Augenblicke im Leben des Centurio. Kurz darauf erscheinen skelettierte Legionäre und richten unter den Studenten ein Blutbad an. Die örtliche Polizei steht vor einem Rätsel und wendet sich Hilfe suchend an das BKA, das ihren Spezialisten für übernatürliche Phänomene ins Rennen schickt: Harry Stahl. Meinung:Mit diesem Roman gibt der Autor Daniel Stulgies seinen Einstand in die große Gruselserie von Jason Dark und weist sich gleich als Kenner der Serie aus. Als erster Autor der neuen Garde schickt er neben John Sinclair und Suko den deutschen Geisterjäger Harry Stahl in die Schlacht, und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn Stulgies setzt auf Tempo und Action. Hier bleibt kaum Zeit zum Atem holen, geschweige denn zur Reflektion. Das Setting um die Ausgrabungsstätte und die zu untotem Leben erwachte Armee aus längst vergangener Zeit erinnert ein wenig an Alfred Bekkers Wenn die Toten sich erheben, was dem Lesespaß und der Spannung aber letztendlich keinen Abbruch tut. Dabei stört es auch nicht sonderlich, dass der Serienheld selbst erst auf Seite 30 in Erscheinung tritt. Umso schöner ist es Harry Stahl in Aktion erleben zu dürfen, und zwar als ausgewiesener Experte für übernatürliche Phänomene, der sich nicht scheut selbst an vorderster Front zu kämpfen. Im Gegensatz zu vielen Romanen von Jason Dark, wo Stahl bereits bei dem ersten Hinweis auf schwarzmagische Aktivitäten den Geisterjäger um Hilfe bittet, versucht er hier zunächst selbst Herr der Lage zu werden. Leider kopiert Daniel Stulgies den Fehler von Jason Dark, Harry Stahl dem BKA zuzuschreiben. Eigentlich arbeiten er und Dagmar Hansen für einen nicht näher benannten Geheimdienst, nachdem Harry Stahl suspendiert und nach einer kurzen Zeit als Privatdetektiv gewissermaßen rehabilitiert wurde. Erst später schrieb Jason Dark, dass Harry Stahl BKA-Beamter ist, obwohl der vermeintliche Dienststellenwechsel in keinem Roman offen thematisiert wurde. Vorstellbar ist natürlich, dass sich Harry Stahl nur als BKA-Beamter ausweist, weil er seine wahre Identität, beziehungsweise die seiner Dienststelle, nicht preisgegeben darf, ähnlich wie Larry Brent bei der PSA.Die Hauptfiguren werden von Daniel Stulgies hervorragend getroffen, so dass man die Helden auf Anhieb erkennt, auch wenn Suko ungewohnt flapsig daherkommt. Kleine, subtile Anspielungen auf ältere Fälle sorgen für die notwendige Vertrautheit mit den Protagonisten. Die Wirkungsweise und Einsatzfähigkeit der Waffen werden ebenfalls korrekt beschrieben, bis auf eine Ausnahme. Denn Suko behauptet, die Dämonenpeitsche würde auf Menschen ebenso verheerend wirken wie auf Dämonen oder dämonische Wesen. Dies wird zwar in dem Roman Der Totenbeschwörer behauptet, wo John Sinclair die Waffe erbeutet, ausprobiert wurde es jedoch nie. Als Sir James von der Peitsche in Band 212 verletzt wird handelt es sich offenbar um eine magische Kopie des Dämons Nyrana, aus dessen Haut die Peitsche besteht. Dafür gibt es einige Beispiele, in denen Suko die Waffe gegen menschliche Feinde einsetzt, beziehungsweise wo geschrieben steht, dass die Dämonenpeitsche auf Menschen wie eine gewöhnliche Peitsche reagiert (siehe Band 236 und TB 93). Ebenso ist es Dämonen, die von der Peitsche verletzt oder vernichtet werden können, in der Regel unmöglich die Waffe zu berühren deren Griff natürlich ebenfalls aus der Haut Nyranas besteht. Dessen ungeachtet ist es natürlich immer wieder schön, wenn die Helden mit Gegnern zu tun bekommen, die gegen die allmächtigen Waffen der Helden zumindest teilweise immun sind. Allerdings sollten es die neuen Autoren nicht übertreiben und es vermeiden für jeden neuen Roman immer mächtigere Gegner aus dem Hut zaubern. Die Story um den untoten Centurio ist Daniel Stulgies jedenfalls glänzend gelungen, denn auch die Nebenfiguren und Statisten machen Spaß und wirken in ihren Handlungen stets glaubhaft und authentisch. Schade, dass das Schicksal von Kommissar Steiner so lapidar abgehandelt wurde. Am Ende des Romans fühlt man sich aber trotzdem bestens unterhalten und freut sich bereits auf den nächsten JOHN SINCLAIR-Roman aus der Feder von Daniel Stulgies. Und das ist schließlich das Wichtigste. Aufmachung:Das Covermotiv zeigt den untoten Centurio auf sehr beeindruckende Weise. Ein passendes Titelbild für einen Horror-Heftroman.Fazit:Fulminanter Start für Daniel Stulgies. Spannender und mit reichlich Action und Tempo aufgemotzter Grusel-Thriller, in dem den Helden alles abverlangt wird. Weiter so! 04. Okt. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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