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Zimmer 13
Zwecks Recherchen in einem Archiv in Dänemark mietet sich Victor Anderson im Hotel Goldener Löwe ein. Seinen Studien kommt am ehesten Zimmer 12 entgegen, das direkt neben dem Zimmer 14 liegt, denn die Nummer 13 fehlt aus ihm zunächst unerfindlichen Gründen. Doch eines Abends, als er in das Hotel zurückkehrt, hört er plötzlich sonderbare, unheimliche Geräusche aus seinem Zimmer. Schließlich bemerkt er, dass er sich in der Tür geirrt hat. In der Dämmerung glaubt er, dass sein im Tageslicht großräumiges Zimmer merklich kleiner wirkt. Schließlich schwant ihm Schreckliches, denn in der Dunkelheit ist das Zimmer 13 zurückgekehrt. Ein Rätsel, dass Victor Anderson mit seinem Nachbarn aus Zimmer 14 und dem Hauswirt zu lösen beabsichtigt. Doch manche Dinge sollten besser verborgen bleiben ... Meinung:Nach Folge 71 Der Eschenbaum ist dies das zweite Hörspiel aus der Reihe GRUSELKABINETT, das nach einer Geschichte des englischen Schriftstellers M. R. James entstand. In der Story zu Zimmer 13 frönte James seiner Affinität für alte Bücher und Handschriften. Die Schriftstellerei betrieb er zudem nur nebenbei, obwohl er mittlerweile zu den bedeutendsten britischen Autoren von unheimlichen Geschichten zählt. Diese verfasste er ursprünglich für die Weihnachtsfeiern an der Universität von Cambridge, wo er studierte und später auch als Wissenschaftler und Dozent tätig war. Insgesamt hat James mehr als 30 Gespenster-Geschichten geschrieben. Auffallend dabei ist, dass seine Geister keine Witzfiguren waren, sondern äußerst bösartig dargestellt wurden. Das darf auch der Hörer der vorliegenden Episode feststellen, die zwar unspektakulär beginnt, aber einige sehr unheimliche und gruselige Szenen in petto hat. Schauerlich, wie Victor Anderson an der gegenüberliegenden Hauswand die bizarren Schattenspiele seines Nachbarn missdeutet, obwohl der Hörer längst ahnt woher der gespenstische Wind weht.Die kleine Vorgeschichte in der sich Victor mit seinem Cousin unterhält und diesem quasi stellvertretend für den eigentlichen Zuhörer sein Erlebnis mit dem titelgebenden Zimmer 13 berichtet, ist eigentlich nur schmückendes Beiwerk. Die eigentliche Geschichte kommt mit gerade einmal sechs SprecherInnen aus, von denen natürlich Christian Stark in der Hauptrolle besonders hervorgehoben werden muss. Unterlegt wird die klassische Geistergeschichte mit düsteren Klavierklängen, und der Hörer sollte sich gut überlegen wie und wann er sich das Hörspiel zu Gemüte führt. Am helllichten Tag, bei der Hausarbeit oder gar während der Autofahrt wird sich vermutlich nicht dasselbe beklemmende Gefühl unheimlicher Bedrohung einstellen, wie im Dunkel der Nacht, in einem vom Kerzenschein erleuchteten Raum. Mit knapp 50 Minuten Laufzeit gehört Zimmer 13 überdies zu den kürzeren Folgen. Die nächste Vertonung einer Geistergeschichte aus der Feder von M. R. James ist bereits für Folge 101 im Frühjahr 2015 angekündigt. Aufmachung:Die Illustration zu diesem Hörspiel spiegelt die gespenstische Atmosphäre dieser Folge hervorragend wider.Fazit:Exzellent pointierte Vertonung einer klassischen Gespenster-Geschichte aus der Feder des britischen Autors M. R. James. Die Folge passt in das Konzept der Reihe GRUSELKABINETT wie die Weiße Dame in das Geisterschloss. Dank Christian Starks famoser Schauspielleistung ein gelungener Hörgenuss. 13. Okt. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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