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Zwei ohne Gnade

ZWEI OHNE GNADE
ZWEI OHNE GNADE

Jason Dark
Roman / Horror

Bastei

John Sinclair: Band 1893
Heftroman, 64 Seiten

Okt. 2014, 1. Auflage, 1.70 EUR
auch als eBook erhältlich

In einem Dorf im Schwarzwald treiben zwei Zombies ihr Unwesen. Ein Ehepaar fällt ihnen zuerst zum Opfer, nur Robert Winkler, der achtzigjährige Vater, überlebt das Massaker. Der erinnert sich an einen Wanderausflug an dem auch Harry Stahl und Dagmar Hansen teilgenommen haben. Winkler ruft Stahl an, der sofort zusagt am nächsten Tag in den Schwarzwald zu kommen. Noch in derselben Nacht begegnet der alte Winkler den beiden Untoten Orkus und Faruk erneut. Doch statt ihn zu töten, erzählen sie ihm, dass sie beabsichtigen das Dorf zu entvölkern und auch die anderen Toten auf dem Friedhof wiederzuerwecken. Robert Winkler setzt umgehend Harry Stahl davon in Kenntnis, der zur Sicherheit John Sinclair anruft. Der hat natürlich nichts Besseres zu tun und jettet sofort nach Deutschland. Gemeinsam fahren der Geisterjäger und Harry Stahl in den Schwarzwald, um sich der Zombie-Brut entgegenzustellen …

Meinung:

Eines vorweg: eine Zombieschwemme wie im allerersten Roman „Die Nacht des Hexers“ gibt es hier nicht. Das hochtrabende Versprechen von Orkus und Faruk entpuppt sich als heiße Luft. John und Harry haben es also „nur“ mit zwei Zombies zu tun, obwohl diese zu den Deluxe-Ausführungen gehören, denn sie bewegen sich schnell, können sprechen und Werkzeuge benutzen. Allerdings muss man dem Roman zugute halten, dass er nicht so schlecht ist wie nach der widersprüchlichen Vorschau zu befürchten war.
Sicherlich, an manchen Stellen bremsen die ausladenden Beschreibungen die Handlung extrem aus und natürlich wird auch der Titel mehrfach erwähnt.
Warum Robert Winkler überlebt ist wohl klar, damit Harry Stahl auf den Fall aufmerksam gemacht werden und John benachrichtigen kann. Jason Dark begründet dies damit, weil Orkus und Faruk (was für Namen!) mit ihrem Opfer spielen wollen und einen Boten für ihre verqueren Botschaften brauchen. Ich hätte es ja noch verstanden wenn er ihnen einfach zu alt wäre und sie keinen Spaß daran hätten jemanden umzubringen, der sowieso schon mit einem Bein im Grab steht. Normalerweise versteht es der Autor hervorragend die Gefühle der Figuren, auch die der Nebencharaktere authentisch zu beschreiben, doch bei Robert Winkler bekommt man den Eindruck, dass ihm der brutale Mord an seinem Sohn und seiner Schwiegertochter nicht besonders nahe geht. Jason Dark widerspricht sich leider auch in der Beschreibung von Harry Stahl selbst, der erneut als BKA-Beamter abgestempelt wird und dann sogar behauptet nicht mehr zur Polizei zu gehören, aber einen guten Draht zu ihr zu haben. Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn er bald gefeuert wird, denn viel auf dem Kasten scheint er nicht zu haben, wenn er beim geringsten Zeichen für Schwierigkeiten Amtshilfe aus dem Ausland anfordert. Dagmar Hansen wird sicherheitshalber gleich zu Hause gelassen. Schade, früher hat Dark seine weiblichen Figuren schlagkräftiger und abenteuerlustiger dargestellt.
Doch der Roman hat auch eine Menge positiver Seiten, angefangen bei der schön geradlinigen Story, die trotzdem zu überraschen vermag, denn es gibt nicht nur relativ viele Opfer zu beklagen, das Ableben eines von ihnen wurde auch sehr brutal und skrupellos beschrieben.
John Sinclair tritt erst nach der Hälfte des Romans in Aktion und nach der obligatorischen Currywurst am Frankfurter Flughafen gewinnt die Handlung auch deutlich an Fahrt. Ich muss zugeben, zum Ende hin war ich etwas enttäuscht, denn mit dem Verdacht, dass Faruk und Orkus auf den Friedhof geflüchtet sein könnten, war mir klar wie das Finale aussehen würde. Doch weit gefehlt, Jason Dark hat sich etwas anderes einfallen lassen. Trotzdem haben sich Harry Stahl und John Sinclair, immerhin Vertreter der besten Polizeiorganisationen ihres jeweilige Landes, mit ihrer Kombinationsgabe nicht mit Ruhm bekleckert. Statt die Behausung der beiden Freaks zu untersuchen, kriechen sie lieber auf dem Friedhof herum. Auch das Ableben der beiden Teufelsdiener hat sich der Autor so zurecht gelegt wie er es gerade brauchte. Am Anfang erinnert sich Robert Winkler daran, dass Faruk und Orkus einfach tot in ihrer Behausung gefunden wurden, ohne dass man gewusst hätte woran sie gestorben waren. Später war plötzlich klar, dass sie Selbstmord begangen hätten, und schließlich wurden sie von harmlosen Sonderlingen zu waschechten Satanisten. Naja, für die Handlung eher unerhebliche Widersprüche und zumindest bei Robert Winkler darf das Gedächtnis schon mal aussetzen. Merkwürdig daran ist nur, dass dieser Faruk und Orkus sofort erkennt, später im Bus scheint sie aber niemand zu kennen. Seltsam? Aber so steht es geschrieben.
Das Finale läuft schließlich ziemlich unspektakulär ab. Wenig aufregend und viel zu schnell für meinen Geschmack. Das hätte Harry auch allein geschafft. Auffallend ist vielleicht noch, dass Johns Anreise in den Schwarzwald mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als der eigentliche Fall, denn mit seiner Ankunft im Dorf dürften er und Harry nicht länger als drei Stunden gebraucht haben, um die Zombies zu stellen und zu beseitigen.

Titelbild:

Das Cover zeigt Faruk und Orkus genau so wie Jason Dark sie in seinem Roman beschrieben hat, obwohl Orkus, der mit dem Kopftuch, bei genauerem Hinsehen Vampirzähne besitzt. Dessen ungeachtet ist das Titelbild aber nicht besonders ansehnlich und gewiss keine Highlight der Serie.

Fazit:

Routine-Fall für den Geisterjäger, der hier mal wieder mit Harry Stahl zusammenarbeiten und eine Currywurst verdrücken darf. Insgesamt ein sehr unspektakulärer Fall mit skrupellosen aber leicht zu besiegenden Gegnern. Absoluter Durchschnitt.

21. Okt. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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