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Startseite > Rezensionen > Elmar Huber > Real-Life-Superhero > Mirageman kicks Ass
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Mirageman kicks Ass

FSK-Freigabe MIRAGEMAN KICKS ASS

(Originaltitel: Miragman)

Regie: Ernesto Díaz Espinoza

Schröder Media
DVD/Blu-ray - Real-Life-Superhero
Chile 2007
FSK: ab 16, ca. 90 min.
Status: Jetzt bestellen

STORY

Seit Marcos Eltern bei einem Überfall seine Eltern getötet und sein jüngerer Bruder Santiago vergewaltigt wurde, trainiert der schweigsame Türsteher wie ein Besessener Kampfsport. Als er während eines abendlichen Trainingslaufs Zeuge eines Überfalls wird, greift er kurzerhand ein, zieht eine der Skimasken der Täter über und überwältigt die Gangster. Dabei rettet er ausgerechnet die Fernsehjournalistin Carol Valdivieso vor einer Vergewaltigung, so dass Marcos Heldentat bald zum Medienthema wird. Durch den Fernsehbericht über den unbekannten Helden fasst auch Santiago neuen Lebensmut. Angestachelt von dieser positiven entwicklung seines Bruders und der Möglichkeit, auf diese Art etwas Gutes zu tun, wird Marco zu „Mirageman“ und bietet als „Superheld“ öffentlich seine Hilfe an. „Mirageman“ wird zum landesweiten Medienereignis und Carol Valdivieso beschließt, ihrem ehemaligen Retter mit einer fingierten Entführung eine Falle zu stellen um durch die Demaskierung von „Mirageman“ endgültig zur Starreporterin zu werden.

MEINUNG

Da kurz vor der deutschen Veröffentlichung von MIRAGEMAN (so der schlichte Originaltitel) die Verfilmung von Mark Millars KICK-ASS erfolgreich in den Kinos lief, wurde diesem vom deutschen Verleih kurzerhand ein „kicks Ass“ angepappt, inkl. optischer „Anlehnung“ ans „KICK-ASS“-Design. Zwar greifen beide Filme das Thema „Real-Life-Superhelden„ auf, die Umsetzung könnte jedoch unterschiedlicher nicht sein. Während KICK-ASS trotz seiner Verankerung in der Realität durch und durch ein Over-the-Top Hollywoodprodukt ist, stellt Ernesto Diaz Espinozas MIRAGEMAN dessen bodenständigen Gegenentwurf dar.
Der schweigsame und introvertierte Marco begeht eher zufällig seine erste Heldentat und wird vor allem durch die Reaktion seines Bruders inspiriert, diesen Weg weiter zu verfolgen. Eine Motivation, die wohl jeder nachvollziehen kann und die Marco auch immer wieder zu seinem Kostüm greifen lässt. Bald melden sich einige Nachahmer zu Wort, die jedoch nicht über Marcos körperliches Potenzial verfügen und deren schmerzhaftes Scheitern damit vorprogrammiert ist.
Damit gelingt Regisseur und Drehbuchautor Ernesto Diaz Espinoza nicht nur eine brillante Gratwanderung zwischen Drama (Mirageman muss u.a. gegen einen Pädophilenring antreten) und Komödie (z.B. die Suche nach dem richtigen Kostüm oder die Schwierigkeit, ein Versteck zum Umziehen zu finden), sondern auch ein Film, der unter mehreren Gesichtspunkten funktioniert. Eben als Dramödie, aber auch als Kritik am Sensationsjournalismus. Und obwohl der Film grundsätzlich sogar in der Struktur eines Superheldenfilms aufgebaut ist, bricht Espinoza dieses „Glorifizierungskonzept“, indem er immer wieder (fiktive) Passantenstimmen eingestreut, die sich durchaus kritisch zur Selbstjustiz Marke „Mirageman“ äußern.
Ohne seine Figuren jemals der Lächerlichkeit auszusetzen, verwebt Espinoza alle diese Zutaten zu einer Art realitätsverhafteter Action-Drama-Superhelden-Komödie mit durchaus ernstzunehmender Botschaft. Optisch orientiert sich Espinoza zeitweise an den B-Actionern oder Actionserien der 1970er Jahre, was durch den Elektro-Score seines „Stammkomponisten“ Rocco noch unterstrichen wird.

Marco-Darsteller Marko Zaror ist tatsächlich ein chilenischer Martial-Arts-Star, der hier auch in einem gewissen Rahmen seine Schauspielfähigkeiten beweisen konnte. Inzwischen hat es Zaror bis nach Hollywood geschafft, wo er u.a. in MACHETE KILLS dabei war. Ein US-Remake von MIRAGEMAN, ebenfalls mit Zaror, ist in Planung.
Der 1978 geborene Ernesto Diaz Espinoza gilt nach wenigen Filmen bereits als DIE chilenische Regiehoffnung. Ein Ruf, den er stetig weiter zementiert, z.B. jüngst mit BRING ME THE HEAD OF THE MACHINE GUN WOMAN.

FAZIT

„Der erste chilenische Superheldenfilm überhaupt“ überzeugt nicht mit erstklassig fotografierter Action sondern durch seinen unpolierten Realismus und die großartige Gratwanderung zwischen Komödie und Drama.

04. Nov. 2014 - Elmar Huber
http://phantastischewelt.wordpress.com

Der Rezensent

Elmar Huber
Deutschland

Total: 669 Rezensionen
März 2018: 5 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

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