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ALIEN – In den Schatten

ALIEN - IN DEN SCHATTEN

Tim Lebbon
Roman / Science Fiction/Horror

Heyne
Originaltitel: Alien - Out of the Shadows 1

Taschenbuch, 384 Seiten
ISBN: 978-345331561-7

Nov. 2014, 1. Auflage, 8.99 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen / auch als eBook erhältlich

37 Jahre nach ihrer Flucht von der NOSTROMO dockt Ripleys Rettungsshuttle an dem Minenraumschiff MARION an. Doch statt der erhofften Rettung finden sie und ihr Kater Jones nur Chaos und Grauen vor. Die beiden Raumfähren DELILAH und SAMSON, die zwischen dem Mutterschiff und dem Bergbauplaneten LV178 pendeln, sind nämlich außer Kontrolle geraten. Während die DELILAH die MARION ungebremst gerammt und schwer beschädigt hat, dockte die SAMSON beinahe unversehrt an, beladen mit einer tödlichen Fracht. Denn in den Minenschächten von LV-178 haben die Bergarbeiter die Bekanntschaft mit höchst aggressiven Aliens gemacht, die Ripley nur zu gut kennt. Entsetzt muss sie feststellen, dass sie lediglich vom Regen in die Traufe gekommen ist und ihre vermeintliche Rettung geplant wurde, denn Weyland-Yutani ist immer noch an dem widerstandsfähigen außerirdischen Organismus interessiert. Durch die Kollision mit der DELILAH wird die MARION jedoch von ihrem stabilen Kurs in der Umlaufbahn des Planeten abgebracht und droht in der Atmosphäre zu verglühen. Chefmechaniker Hooper und die Überlebenden der MARION schmieden gemeinsam mit Ripley einen waghalsigen Plan. Sie könnten für ihre Flucht Ripleys Rettungsshuttle nehmen, doch dazu benötigen sie eine neue Brennstoffzelle, die auf dem Planeten gelagert wird. Das Problem sind jedoch die Aliens, die sich immer noch an Bord der einzigen funktionstüchtigen Raumfähre befinden und zu Dutzenden auf dem Planeten LV-178 auf ihre Opfer lauern ...

Meinung:

Der düstere Kosmos, der mit Ridley Scotts ALIEN aus dem Jahr 1979 seinen Anfang nahm, erfreut sich bis heute großer Beliebtheit, so dass es kaum verwundert, dass es nicht bei den vier Kinofilmen geblieben ist, die als ALIEN-Quadrilogy Filmgeschichte schrieben. Computer- und Videospiele, Comics, Actionfiguren und – ja – auch Romane haben die Herzen der Fans bis heute höher schlagen lassen. Von dem Prequel „Prometheus“ und den beiden „Alien vs. Predator“-Ablegern ganz zu schweigen. Dabei durften die bibliophilen ALIEN-Fans aber keineswegs nur auf die Drehbuchadaptionen zurückgreifen, denn bei Goldmann und Blanvalet erschienen hierzulande auch Storys, die es lediglich, wenn überhaupt, als Comics oder Graphic Novelles gibt. Die Taschenbücher von namhaften Science-Fiction-Autoren wie Steve Perry sind längst vergriffen, und so dürfte es den geneigten Leser und eingefleischten ALIEN-Fan nur umso mehr freuen, dass bei Heyne anlässlich seines 50jähirgen Science-Fiction-Jubiläums neue Romane mit den garstigen Außerirdischen erscheinen.
Den Anfang macht der US-amerikanische Autor Tim Lebbon, von dem in Deutschland zuletzt sein STAR WARS-Roman „Der Aufstieg der Jedi-Ritter: Ins Nichts“ erschienen ist. Lebbon scheint sich also im Genre und in diversen Franchises auszukennen. Dass er auch über Ripleys Nemesis gut Bescheid weiß, beweist er mit seinem ALIEN-Roman „In den Schatten“. Der sorgt allerdings schon auf den ersten Seiten, beziehungsweise schon beim Lesen des Klappentextes, für Irritation, denn der Roman ist eine direkte Fortsetzung des oben bereits erwähnten allerersten ALIEN-Films von Ridley Scott.
Doch wie kann das sein, wenn Ripleys Rettungsshuttle doch in der Fortsetzung „ALIENS – Die Rückkehr“ erst 57 Jahre nach ihrer Flucht von der NOSTROMO gefunden wird? Immerhin spielt die Handlung des Romans gerade einmal 37 Jahre nach den Ereignissen, die in ALIEN gezeigt werden. Logikfehler, Anachronismus, alternative Realität? Nichts von alledem. Tim Lebbons Roman spielt in demselben Universum und derselben Zeitlinie wie Scotts ALIEN und fügt sich nahtlos in die Chronologie ein, allerdings muss der Leser dafür bis zum Ende durchhalten. Schließlich ist des Rätsels Lösung zwar durchaus originell, aber nicht unbedingt neu und innovativ. Ebenso wenig wie der Rest der Handlung. Lebbon hält sich nicht mit unnötigen Beschreibungen und ellenlangem Vorgeplänkel auf, sondern kommt schnell zur Sache und zügig auf den Punkt nachdem die Charaktere angemessen, aber nicht zu ausführlich, vorgestellt wurden. Viel Mühe hat er sich natürlich mit der Figur des Chefmechanikers Hooper gegeben, der neben Ripley die Hauptrolle in der Geschichte spielt. Darüber hinaus erreicht der Roman aber nie die Atmosphäre oder Intensität der Filme, auch wenn er viele Aspekte aus ihnen kopiert, angefangen bei dem verwinkelten und unübersichtlichen Minenraumschiff MARION und seiner bunt zusammengewürfelten Crew, von der die beiden Bordtechniker frappant an Parker und Brett aus dem ersten Film erinnern, bis hin zu der unwirtlichen Atmosphäre des Bergbauplaneten LV-178 und dem außerirdischen Raumschiff. Die enorme Anzahl der Aliens, inklusive Facehuggers und Königinnen, sorgen zwar für reichlich Action, aber nicht unbedingt für Spannung und schon gar nicht für das typische Gruselgefühl. Zu leicht werden Ripley und ihre Leidensgenossen mit ihren improvisierten Waffen mit der Bedrohung fertig, trotz der Verletzungen, die sie im Laufe der Scharmützel davontragen. Wenn man jedoch bedenkt, wie die gut ausgebildeten und schwer bewaffneten Marines im zweiten Film eins auf die Mütze bekommen haben, sind die Verluste innerhalb der Crew der MARION vergleichsweise lächerlich. Die außerirdische Spezies, von der Ripley und Co. lediglich Reste finden und die offenbar schon vor Jahrhunderten Opfer der Aliens wurde, wird interessant beschrieben, doch auch hier bleibt der Autor vage und oberflächlich. Selbst der Auftritt der Königin bleibt hinter den Erwartungen zurück.
Spannend wird es erst wieder an Bord der MARION, obwohl es auch hier kaum etwas Neues zu berichten gibt, was man so oder ähnlich nicht schon aus den Filmen kennt. Inklusive des obligatorischen Aliens-Wirtes, der sich opfern muss. Sehr einfallsreich wurde dagegen der Med-Pod eingesetzt und beschrieben, den man in voller Pracht im Film „Prometheus“ bewundern kann.
Tim Lebbon mag das Rad nicht neu erfunden haben und hat sich für seine Geschichte von den entsprechenden Filmen ein wenig zu sehr inspirieren lassen, doch der Roman ist flüssig und flott geschrieben und versorgt ALIEN-Fans seit Jahren endlich wieder mit neuem Lesestoff.

Aufmachung:

Das Covermotiv zeigt den Kopf des Aliens mit dem charakteristischen Doppelgebiss in all seiner dämonischen Schönheit. Das Taschenbuch fühlt sich dank des laminierten Umschlags sehr angenehm und glatt an, beinahe wie der schimmernde, gewölbte Schädel eines Aliens. Der Übersetzer Kristof Kurz und das Lektorat haben sehr gute Arbeit geleistet. Papier und Satzspiegel sind von hoher Qualität, wie nicht anders zu erwarten.

Fazit:

Für den neuen ALIEN-Roman hat sich Tim Lebbon ausschließlich von den entsprechenden Filmen inspirieren lassen und präsentiert dem geneigten Leser und Fan eine vorhersehbare und wenig innovative Story. Flott geschrieben, mit reichlich Action, vermisst man leider die beklemmende Atmosphäre aus den Filmen.

09. Nov. 2014 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2570 Rezensionen
März 2018: 6 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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