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Pandoras Botschaft
Aus Billings in Schottland erreicht John Sinclair und Suko gleich ein doppelter Hilferuf. Zum einen in Form eines Briefes, den der Arzt Dr. McGovern geschrieben hat, denn in dem Dorf grassiert eine magische Seuche. Zum anderen durch einen Anruf von Pater Ignatius, der für die Geisterjäger im Kloster St. Patrick die geweihten Silberkugeln fertigt. Der hat den Adepten Clemens auf seinem Motorrad mit einem neuen Päckchen für John Sinclair nach Billings geschickt. Doch dort ist er nie angekommen. Stattdessen findet Ignatius auf dem Weg ins Dorf jede Menge Blut, doch keine Spur von dem jungen Mönch und seinem Motorrad. In einer Vision hat Ignatius aber eine Dämonin aus der griechischen Mythologie gesehen, die ihr Füllhorn über Billings leerte: Pandora. Grund genug für John und Suko unverzüglich nach Schottland zu reisen. Hilfe erhalten sie dabei von unerwarteter Seite, denn die Bedrohung durch Pandora scheint weite Kreise zu ziehen. Und noch zwei weitere alte Bekannte der Geisterjäger hat es nach Billings verschlagen: Lady X und Xorron. Die Anführerin der Mordliga wollte sich eigentlich selbst mit neuen Silberkugeln versorgen und zugleich ihrem alten Feind John Sinclair ein Schnippchen schlagen. Das Auftauchen von Pandora macht ihr dabei einen gehörigen Strich durch die Rechnung und plötzlich sieht sich die Vampirin selbst im Fadenkreuz einer mächtigen Feindin. Meinung:Und wieder komprimiert Dennis Ehrhardt einen zweiteiligen Roman auf ein einziges Hörspiel. Was bei Folge 94 Verdammt und begraben leidlich gut funktionierte, erweist sich hier als äußerst gelungen. Das gut einstündige Hörspiel besitzt alle wesentlichen Handlungselemente der literarischen Vorlage und hält sich dabei überraschend dicht an das Original. Der einleitende Satz ist sogar fast wörtlich übernommen worden. Die Story wurde lediglich für die Dramaturgie ein wenig geglättet. Der schwarze Todesadler beispielsweise ist komplett gestrichen worden, dafür wird mit einem kleinen Kunstgriff bereits auf ein kommendes Abenteuer hingearbeitet, in dem es mal wieder um die Großen Alten geht. Das vorliegende Hörspiel jedoch dreht sich erst einmal um Pandora und die restliche Mordliga und stellt bereits die Weichen für weitere spannende Geschichten rund um Xorron, denn er spielt hier eine Schlüsselrolle. Udo Schenk leiht dem Herrn der Untoten seine Stimme und bewerkstelligt dies sehr eindringlich und glaubhaft.Die Folge ist aber auch in anderer Hinsicht eine Besonderheit, denn hier tritt zum ersten Mal in der EDITION 2000 der Mann in Erscheinung, der seit Jahren für John Sinclair die geweihten Silberkugeln fertigt: Pater Ignatius. Der wird von Markus Stolberg gesprochen. Kenner der Romane und vor allem der alten Hörspiele von Tonstudio Braun werden zunächst Probleme haben in dem älteren Mann den kräftigen Mönch wiederzuerkennen, der in den Romanen lange Zeit schwere Schmiedearbeiten verrichtete. Doch um Munition für Schusswaffen anzufertigen, muss man nicht unbedingt Schmied sein und irgendwie ist die Stimme Stolbergs überaus passend für den Charakter jenes Mannes, der im weiteren Verlauf der Serie noch eine wichtige Rolle spielen wird. Pandora wird übrigens sehr markant und kongenial von Eva Meckbach gespielt, die der griechischen Göttin des Unheils ihre Stimme leiht. Ein kleiner Höhepunkt des Hörspiels ist mal wieder Katrin Fröhlich als Lady X, die sich unter den Hörern zu recht bereits eine eigene kleine Fangemeinde gesichert hat. Ebenfalls hervorragend sind mal wieder die Stammsprecher Frank Glaubrecht, Martin May und natürlich Alexandra Lange, die man sich als Erzählerin gar nicht mehr wegdenken möchte. Der Soundtrack und die Effekte harmonieren perfekt mit der Handlung, vor allem die Musik drängt sich nicht zu sehr in den Vordergrund, sorgt aber an den richtigen Stellen für die passende Untermalung. Hervorragend geglückt ist Dennis Ehrhardt außerdem das Finale und (ACHTUNG SPOILER!) die Einbindung des Sehers. Endlich wird auch das Thema Kreuzformel wieder ernsthaft thematisiert. Nicht so recht klar wird allerdings warum die magische Pest letztendlich nur drei Opfer forderte, denn eigentlich wurden ja alle Bewohner von Billings infiziert und so wie es sich anhörte auch mehrere von Lady X und Suko erschossen. Und warum glaubt John Sinclair nun die Kreuzformel öfter anwenden zu können? Er wusste schließlich schon vorher, dass er sie jederzeit rufen kann, aber immer damit rechnen muss, dass es Konsequenzen nach sich zieht. Daran hat sich doch nichts geändert, oder? Hier ist auf jeden Fall noch Klärungsbedarf. Gut hingegen ist die Idee, dass auch Lady X von der magischen Seuche betroffen war, sowie der kleine Cameo-Auftritt von Kara. Im Finale darf Xorron sogar dem Titel des offiziellen zweiten Teils des zugrunde liegenden Romans gerecht werden. Alles in allem also ein rundum gelungenes Hörspiel, großartig inszeniert mit Top-Sprechern. Aufmachung:Das Cover zu diesem Hörspiel ist eines der schönsten Werke von Vicente Ballestar. Eher schon einer Jubiläumsfolge würdig und absolut passend zum Inhalt der Geschichte.Fazit:Obwohl am Ende mal wieder Fragen offen bleiben, vermag auch diese Folge auf ganzer Linie zu überzeugen. Der Umstand, dass einmal mehr zwei Romane in einer Folge komprimiert wurden, tut der Spannung und der Atmosphäre des Hörspiels keinen Abbruch. Glänzend inszeniert und wie immer top besetzt. 13. Nov. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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