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Digitale Demenz
Digitales Fernsehen, Lifestreams im Internet, private Youtube-Kanäle und soziale Netzwerke flimmern tagtäglich über Millionen Laptops, Tablets und Smartphones. In der Fremde muss man nicht mehr umständlich Karten lesen oder gar Passanten fragen, man hat ein Navi. Das digitale Zeitalter hat unsere Lebensgewohnheiten quasi über Nacht verändert. Meinung:Manfred Spitzer, seines Zeichens Psychologe, Mediziner und Philosoph, führt seinen einsamen Feldzug gegen das digitale Zeitalter tapfer fort. Und nach der Lektüre kommt man nicht umhin, sich dabei zu ertappen, ihn nach Kräften darin zu unterstützen. Sofern man über die Fähigkeit der Selbstreflektion verfügt. Ich für meinen Teil habe meinen Laptop, meinen Fernseher und vor allen Dingen mein Smartphone anschließend sehr viel skeptischer betrachtet. Erschreckend, aber leider immer fundiert und mit detaillierten Quellenangaben versehen, sind die vielen Untersuchungen und wissenschaftlichen Statistiken, mit denen der Autor seine Behauptungen untermauert. Dabei bedient er sich einer fachlich korrekten, aber dennoch sehr unterhaltsamen Sprache und lockert den Lesefluss auch mit persönlichen Anekdoten auf. Teilweise ist der Tenor des Buches sehr düster, bedauerlicherweise nicht ganz unbegründet, und ich finde es besser, rechtzeitig und eindringlich zu warnen, als die Sachlage zu verharmlosen. Es ist beinahe beschämend und ein Anachronismus, dass diese Rezension im Internet erscheint und es wundert mich geradezu, dass es das Buch als Ebook gibt, obwohl dieses Medium nicht explizit erwähnt oder madig gemacht wird. Tatsächlich wird in dem Buch schnell der Eindruck erweckt, dass alle Bildschirmmedien hier, auf Teufel komm raus, verunglimpft werden sollen, doch es sollte jedem klar sein, dass es in erster Linie um den übermäßigen Konsum und Missbrauch dieser Medien geht. Es geht nicht darum, Fernsehen, Smartphones oder soziale Netzwerke zu verbieten, sondern den Umgang mit ihnen kritisch zu hinterfragen und sie gezielt einzusetzen. Manfred Spitzers populärwissenschaftliches Buch ist nicht nur uneingeschränkt empfehlenswert, sondern in meinen Augen auch Pflichtlektüre für alle Eltern und jeden Menschen, dem die nachkommenden Generationen nicht egal sind. Dass der Autor sehr provokant vorgeht ist hilfreich, um die Brisanz der Thematik zu verdeutlichen. Leider wird es wie immer, nur diejenigen erreichen, die es am wenigsten betrifft, denn jene, die gefährdet sind, lesen in den seltensten Fällen Bücher.Aufmachung:Sehr bunt und sehr einprägsam ist das Cover zu diesem populärwissenschaftlichen Buch, das man gerne zur Hand nimmt. Viele Bilder, Grafiken und Statistiken lockern den Lesefluss auf. Für das spätere Nachschlagen gibt es ein ausführliches Stichwortverzeichnis, ebenso wie ein detailliertes Quellenverzeichnis.Fazit:Erschreckend, fundiert und informativ. Pflichtlektüre für Eltern und jeden, dem die nachfolgenden Generationen nicht egal sind. 21. Dez. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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