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Der Fall Moriarty
Professor Moriarty ist tot. Im Zweikampf mit Sherlock Holmes stürzte der Napoleon des Verbrechens die Reichenbachfälle bei Meiringen in der Schweiz hinunter. Um dessen Tod zu bestätigen schickt Scotland Yard Inspektor Jones vor Ort, wo er auf Frederick Chase trifft, seines Zeichens Ermittler der berühmten Detektei Pinkerton in Amerika. Der ist auf der Spur eines weiteren verbrecherischen Genies, namens Clarence Devereux, der ebenfalls aus den USA stammt und seinen Einfluss auf England ausdehnen möchte. Dabei sollte ihm Moriarty behilflich sein. Ein Mitarbeiter von Pinkerton, Jonathan Pilgrim, sollte die Bande von Deveraux infiltrieren, doch sein Inkognito wurde gelüftet und Pilgrim schließlich hingerichtet. Chase und Jones beschließen gemeinsam zu ermitteln, um Devereux zu überführen und dingfest zu machen. Ein erster Hinweis findet sich bei der Leiche Moriartys. Dabei handelt es sich um einen Brief, dessen verschlüsselter Code dank Jones' umfassender Kenntnisse der Methoden von Sherlock Holmes schnell geknackt ist. In London sollte sich Moriarty mit Devereux im Café Royal treffen. Die Rolle des toten Professors will nun Frederick Chase einnehmen, beobachtet von Inspektor Jones. Doch es ist nicht Devereux, der zu dem genannten Zeitpunkt erscheint, sondern ein Junge namens Perry, der Chase zu seinem Auftraggeber bringen soll. Da Chase aber nicht das vereinbarte Codewort kennt, verschwindet Perry in der Menge. Jones verfolgt den Jungen bis zu einem Haus, in dem ein Spießgeselle von Devereux wohnt. Doch auch hier kommen Jones und Chase nicht weiter. Allerdings scheinen sie durch ihre Aktionen etwas in Bewegung gesetzt zu haben, denn schon am nächsten Tag werden sämtliche Bewohner brutal niedergemetzelt aufgefunden. Inspektor Jones und Frederick Chase haben offenbar in ein regelrechtes Wespennest gestochen. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn Devereux macht in seiner Skrupellosigkeit nicht einmal vor Scotland Yard halt ... Meinung:Auch die Umsetzung von Horowitz' zweitem Roman aus der Welt von Sherlock Holmes als Hörbuch wurde in die versierten Hände des Labels Jumbo/GoyaLit gelegt. Dieses Mal ist es jedoch nicht Johannes Steck, der den Roman liest, sondern Uve Teschner. Der Sprecherwechsel ist nur logisch, denn Das Geheimnis des weissen Bandes wird schließlich aus der Sicht von Dr. John Watson erzählt, während Der Fall Moriarty von Frederick Chase berichtet wird. Uve Teschners Stimme passt perfekt zu dem Pinkerton-Detektiv und der Schauspieler hat darüber hinaus die seltene Gabe, seine Stimme den verschiedenen Charakteren anzupassen, ohne dass es albern oder überzogen klingt. Sehr treffend und einzigartig. Es ist eine wahre Freude dem Mann zuzuhören.Der Autor Anthony Horowitz indes kann mit Der Fall Moriarty mühelos an sein Holmes-Debüt anknüpfen und schafft es spielerisch die Atmosphäre des doyleschen Kanons zu treffen, vor allem weil er nicht krampfhaft versucht den Stil des Holmes-Schöpfers zu kopieren. Sicher, die Handlung ist stellenweise ungewöhnlich brutal, doch es handelt sich ja auch keineswegs um einen richtigen Sherlock Holmes-Roman und außerdem darf man dabei nicht vergessen, dass auch ein Sir Arthur Conan Doyle vor mehr als hundert Jahren auch nicht immer zimperlich in seinen Beschreibungen war. Obwohl Holmes und Watson nur in Erzählungen der Pro- und Antagonisten vorkommen, gibt es für den Sherlockianer einige denkwürdige Begegnungen mit bekannten Charakteren, angefangen bei den Inspektoren Jones und Lestrade, bis hin zu den Ganoven aus der Geschichte Die Liga der Rothaarigen. In der Audiofassung mit einer Laufzeit von gut 276 Minuten kommt so gut wie keine Langeweile auf und am Ende wartet auf den Hörer ein Finale mit einem nicht unerheblichen Aha-Effekt, der das Geheimnis des letzten Problems löst, welches in dem mörderischen Zweikampf an den Reichenbachfällen gipfelte. Immerhin ist diese Story von Sir Arthur Conan Doyle nicht frei von Widersprüchen, doch Horowitz verleiht dieser Episode ganz neue Dimensionen. Ohne übertreiben zu wollen, ist Der Fall Moriarty ein kleiner Geniestreich des Autors, kongenial inszeniert von GoyaLit und Uve Teschner. Aufmachung:Die Gestaltung des Hörbuchs ähnelt natürlich dem Vorgänger und zeigt die Tower Brigde, die zwar im Roman keine tragende Rolle spielt, als Symbol für den Schauplatz London aber bestens geeignet ist. Das Booklet hat zwar nicht allzu viele Hintergrundinformationen zu bieten, dafür aber eine detaillierte Trackliste.Fazit:Kein richtiger Sherlock Holmes-Roman, aber nichtsdestotrotz ein raffiniert erzählter Krimi mit einem genialen Plot. Fabelhaft interpretiert von Uve Teschner, dem zuzuhören eine wahre Freude ist. 27. Dez. 2014 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. Sherlock Holmes
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