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Madame Mandilips Puppen

MADAME MANDILIPS PUPPEN

Marc Gruppe, Abraham Merritt
Hörbuch/Hörspiel / Gothic Novelle

TITANIA MEDIEN

2 Audio-CDs, 120 Minuten

Mar. 2015, 11.99 EUR
Bestellen: Jetzt bestellen

New York, 1931
Als der renommierte Neurologe und Psychiater Dr. Lowell eines Abends von seinem Assistenten in die Klinik beordert wird, ahnt er noch nicht, dass auf ihn das unglaublichste Abenteuer seines Lebens wartet. Der bekannte Gangsterboss Julian Ricori bringt in Begleitung seiner Leibwächter seinen offenbar geisteskranken Buchhalter in das Krankenhaus. Trotz ihrer Bemühungen können Dr. Lowell und sein Assistent Dr. Brail nichts mehr für den Unglücklichen tun, der auf höchst sonderbare Weise stirbt, denn aus medizinischer Sicht gibt es keine erkennbare Ursache für seinen Tod. Als sie Nachforschungen anstellen, finden die beiden Ärzte heraus, dass es noch weitere ähnlich gelagerte Todesfälle in den letzten Tagen und Wochen in New York gegeben hat. Von der mysteriösen, nicht erklärbaren Todesursache abgesehen, haben die Fälle noch eine Gemeinsamkeit, denn alle Betroffene hatten unmittelbar mit Kindern zu tun. Die Spur führt Dr. Lowell und die Männer von Julian Ricori zum Puppenladen der Madame Mandilip. Doch im Gegensatz zu dem Gangsterboss glaubt Lowell nicht an eine übernatürliche Erklärung für die sonderbaren Vorfälle. Bis eine Krankenschwester und schließlich sogar Ricori selbst Opfer der „Krankheit“ werden, letzterer unmittelbar, nachdem er dem Puppenladen von Madame Mandilip einen Besuch abstattete. Trotzdem weigert sich Dr. Lowell immer noch standhaft einen Zusammenhang zwischen der alten Frau und ihren Puppen mit den Todesfällen herzustellen. Als er schließlich doch ins Wanken gerät, ist es bereits zu spät ...

Meinung:

Das vorliegende zweiteilige Hörspiel ist ein echtes Novum der Reihe GRUSELKABINETT, und das soll angesichts von beinahe einhundert Folgen schon etwas heißen. Mordende, lebende Puppen sind im Horror-Genre, spätestens seit Chucky, nichts Besonderes mehr, doch in den klassischen Werken, beziehungsweise überhaupt in der Literatur, findet man sie dagegen eher selten. Die Vorlage zu diesem Hörspiel stammt aus der Feder des amerikanischen Schriftstellers und Journalisten Abraham Merritt, der Zeit seines Lebens einige phantastische Kurzgeschichten und Novellen mit Horror-Elementen verfasste.
„Madame Mandilips Puppen“, im Original „Burn, Witch, burn“, ist hierzulande unter dem Titel „Flieh, Hexe, flieh“ erschienen. Nämlich einmal als Taschenbuch der beliebten Reihe VAMPIR-HORROR-ROMAN und zum anderen als Novelle in dem Sammelband „Hexen & Teufel: Drei satanische Romane“ aus dem Festa Verlag. Leider sind beide Titel derzeit vergriffen.
1936 wurde der Stoff übrigens von niemand Geringerem als Tod Browning verfilmt, der auch „Dracula“ mit Bela Lugosi auf die Leinwand bannte.
Dank der Macher von Titania Medien kommt der Gruselfan nun auch akustisch in den Genuss dieser einzigartigen Geschichte, und dass durchaus werkgetreu.
Die Story wurde in Spielfilmlänge mit so wunderbaren Sprechern wie Hans-Georg Panczak, Helmut Krauss, Dietmar Wunder, Jan Makino, Antje von der Ahe und Doris Gallart in der Rolle der Madame Mandilip inszeniert. Vor allem Frau Gallart liefert hier eine geniale Darbietung als urböse Hexe ab und sorgt für die nötige Prise Gänsehaut. Gallart hat bereits in „Der Zauberer von Oz“ und „Die Schneekönigin“ ihr Können unter Beweis gestellt, während Hans-Georg Panczak bislang in den Aylmer-Vance-Hörspielen der Reihe GRUSELKABINETT vertreten ist. Neu im Ensemble ist dagegen Helmut Krauss, der zwar zahllose Hörspiele mit seiner unverkennbaren Stimme bereicherte, bislang jedoch noch nicht für Titania Medien vor dem Mikrofon stand. Dafür kennen ihn viele Hörer bereits als Nachbar Paschulke aus der Fernsehserie LÖWENZAHN. Die Rolle des Gangsterbosses Julian Ricori ist ihm wie auf den Leib geschneidert, immerhin synchronisierte Krauss auch Samuel L. Jackson in dem Kultfilm „Pulp Fiction“.
Die Handlung hebt sich erfrischend von dem ab, was man bisher in der Reihe geboten bekommen hat, obwohl Hexen bereits öfter eine bedeutende Rolle gespielt haben. Im Vordergrund steht jedoch zunächst eine sehr kriminalistisch angehauchte Handlung und die Protagonisten, zu denen man auch Ricori und seinen Bodyguard McCann zählen muss, müssen zunächst echte Detektiv-Arbeit leisten. Unheimlich ist die Atmosphäre allerdings schon von Beginn an, denn das Sterben von Ricoris Buchhalter und auch den anderen Opfern wird wahrlich schaurig dargestellt. Dank des düsteren Soundtracks, mit dem auch ruhigere Passagen durch unheilvolle Klavierklänge untermalt werden, entsteht eine intensive Gruselatmosphäre. „Madame Mandilips Puppen“ ist ein Hörspiel, das von Anfang bis Ende zu fesseln vermag und nicht nur eine morbide, unheimliche Stimmung erzeugt, sondern auch mit Action und Spannung den Hörer bei der Stange hält.

Aufmachung:

Mit den Titelillustrationen zu den beiden Einzelepisoden des Zweiteilers hat sich der Künstler Ertugrul Edirne selbst übertroffen. Allein das Aussehen der Puppen wirkt bedrohlich, insbesondere, wenn sie auf dem Titelbild des zweiten Teils, den Betrachter direkt anstarren. Schaut man sich beide Illustrationen wie im Daumenkino rasch hintereinander an, bekommt man den Eindruck, alle vier Puppen würden den Kopf synchron drehen, um ihr nächstes Opfer ins Visier zu nehmen. Großartig.

Fazit:

Außergewöhnliche und atmosphärisch dicht inszenierte Doppelfolge mit großartigen Stimmen. Eine der gruseligsten Episoden der gesamten Reihe.

22. Mar. 2015 - Florian Hilleberg

Der Rezensent

Florian Hilleberg
Deutschland

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

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