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Das Ende
Lady X hat dafür gesorgt, dass John Sinclair die Aktivierungsformel für das Kreuz in Erfahrung bringen und im alten Babylon in der Gestalt von Torkan gegen den Drachen Baal einsetzen konnte. Damit hat sie nicht nur einen bestimmten Plan verfolgt, nämlich die Erweckung der Großen Alten, sondern auch den Zorn mächtiger Dämonen auf sich gezogen. Der Spuk und Asmodis wollen Lady X dazu bewegen, gemeinsam gegen die Großen Alten vorzugehen, doch die Anführerin der Mordliga sieht dazu keinen Grund, denn für sie läuft alles wie geplant. Jetzt will sie mit dem Geheimbund der Vampire ihren Masterplan vervollständigen. John Sinclair und Suko sind bereits einem Blutsauger in London auf der Spur, doch der begeht auf dramatische Weise Selbstmord, ehe sie mehr Informationen von ihm in Erfahrung bringen können. Auch Kommissar Will Mallmann stößt in Frankfurt am Main auf einen Hinweis auf den Geheimbund, dessen Spuren nach Rumänien führen, zur Ruine des Schlosses des toten Barons von Leppe. Genau dorthin wollen John Sinclair und Suko, ebenso wie Frantisek Marek, der Pfähler. Nicht ahnend, dass Vampiro-del-mar bereits darauf wartet seine Feinde in Empfang nehmen zu können. Meinung:Nach der Bekanntgabe des Titels für die große Jubiläumsfolge 100 brodelte die Gerüchteküche. Mit Der Anfang hat alles begonnen und so war es nur logisch anzunehmen, dass Das Ende tatsächlich das Aus für die Serie bedeuten könnte. Weit gefehlt, doch trotzdem gab es jede Menge Andeutungen und Hinweise, dass etwas Großes auf Sinclair und seine Freunde zukommen würde und der Hörer eine Geschichte serviert bekäme, die alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. Bei genauerer Betrachtung der vertonten Romane war es schließlich keine Überraschung mehr, als die Titel der dem Hörspiel zugrunde liegenden Storys bekannt gegeben wurden: Geheimbund der Vampire und Das Orakel von Atlantis. Langjährige Leser wissen, was in diesen Romanen geschieht und wenn ein findiger Autor wie Dennis Ehrhardt die Geschichten zu verknüpfen versteht, dann ist die Handlung für ein solches Jubiläum mehr als angemessen.Die Romane stammen aus dem Jahr 1983 und erschienen als Taschenbuch mit einem geringen Umfang von zirka 160 Seiten. Die Taschenbuchreihe, mit einem monatlichen Veröffentlichungs-Rhythmus, lief zu der Zeit parallel zu der wöchentlich erscheinenden Heftromanserie, so dass zwischen den einzelnen Geschichten noch ungefähr vier andere Abenteuer von dem Geisterjäger durchlitten wurden. Für die Hörspieladaption hat Dennis Ehrhardt aus den beiden Romanen einen Zweiteiler gemacht, der wirklich wie aus einem Guss wirkt. Ein kleiner Geniestreich, wenn man bedenkt, dass die Handlung von Geheimbund der Vampire sehr frei interpretiert wurde, während die Umsetzung von Das Orakel von Atlantis erstaunlich werkgetreu geschehen ist. Insgesamt haben über 35 Sprecher an der Produktion mitgewirkt, von denen alle Hervorragendes geleistet haben. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch, denn (ACHTUNG SPOILER!) diese Folge wird die letzte sein, in der man Frank Glaubrecht als John Sinclair hören kann. Ab sofort übergibt er den Staffelstab nämlich an Dietmar Wunder. Über Sinn oder Unsinn dieser Entscheidung viele Worte zu verlieren ist müßig. Allerdings wirkt es doch sonderbar, dass ausgerechnet der Schauspieler John verkörpern soll, der eigentlich sein jüngeres Ich in den CLASSICS spricht. Zumindest haben sich die Macher für diesen Wechsel eine gute, wenngleich nicht ganz ernst gemeinte, Begründung einfallen lassen. Immerhin haben sie das überhaupt getan, denn oft genug werden Sprecher- oder Schauspielerwechsel vorgenommen, ohne dem Publikum überhaupt eine Erklärung zu liefern. Und dass man immer noch mit der nötigen Prise Selbstironie an die Produktion der Serie herangeht, beweist der Bonustrack, in dem der alte John, also Frank Glaubrecht, viele alte Bekannte wieder trifft, unter anderem Joachim Kerzel, aber auch Martina Traeger und Thomas Friebe. Ein besonderer Gag ist der Auftritt von Helmut Winkelmann als John Sinclair aus noch länger zurück liegenden Zeiten. Die Rede ist hier natürlich von den legendären Hörspielkassetten des Tonstudios Braun. Die eigentliche Handlung ist an Spannung, Dramatik und Action kaum zu überbieten und es schwingt so viel Endzeit-Stimmung zwischen den Zeilen mit, dass ich als Hörer stellenweise wirklich um das Leben von Nebenfiguren wie Marek und Will Mallmann gebangt habe. Vor allem das Finale des ersten Teils geht unter die Haut und Dennis Ehrhardt zeigt, dass auch Hauptfiguren keine Schonzeit haben. Zugegeben, die Erklärung, warum Lady X in Folge 94 Angehörige der Konstantin-Sippe entführt und zu Vampiren gemacht hat, ergibt tatsächlich einen Sinn, ist aber dennoch ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Die Großen Alten halten sich in der vorliegenden Geschichte noch vornehm zurück, doch immerhin dürfen Vampiro-del-mar, Lady X und Arkonada so richtig auftrumpfen. Allein Katrin Fröhlichs Darstellung von Pamela Lady X Scott ist die Anschaffung des Hörspiels wert. Ich sage nur: Kleines Geisterjäger-Helferlein. Manfred Liptow ist hier wieder als Frantisek Marek zu hören und er macht seine Sache noch besser als in der oben bereits erwähnten Folge 94. Auch Asmodis, gespielt von Bernd Rumpf, und der Spuk, gesprochen von Boris Tessmann, haben sehr eindrucksvolle Auftritte zu verbuchen. All dies unterlegt mit dem sensationellen Soundtrack von Andreas Meyer. So kann ich abschließend nur festhalten, dass meine Erwartungen gänzlich erfüllt, teilweise übertroffen und etwaige Befürchtungen in keinster Weise bestätigt wurden. So kann es weitergehen und man darf sich auf (hoffentlich) viele weitere Folgen mit dem Geisterjäger und seinen Gefährten freuen. Aufmachung:Ob die Special Edition so viel mehr hergibt, sei einmal dahingestellt. Diese Rezension bezieht sich auf das regulär erhältliche Hörspiel, bei dem die gänzlich andere Covergestaltung sofort ins Auge fällt, die mehr an die Sondereditionen erinnert. Lediglich das Wackel-Bild entspricht der Gestaltung der Jubiläumsfolge 50. Allerdings wurde kein Titelbild eines Sinclair-Romans verwendet, sondern ein sehr minimalistisches Motiv. Die beiden gekreuzten Balken unterstreichen die Endgültigkeit des Titels und erst wenn man das Cover leicht ankippt erscheint der Totenschädel mit den charakteristischen Vampirzähnen. Sehr effektvoll. Zudem freut sich der Hörer über das dicke, 16-seitige Booklet. Doch die Freude währt nicht allzu lange. Es gibt zwar ein Vorwort von Jason Dark und den Songtext zum neuen Stück von CAIN, doch damit erschöpfen sich bereits die Besonderheiten. Der Rest ist Werbung, Cast und eine vollständige Abbildung sämtlicher Hörspielcover der EDITION 2000 und der CLASSICS. Nichts, was es nicht zuhauf im Internet bereits gibt. Schade, gerade hier wäre deutlich mehr drin gewesen. Für das Hörspiel gilt das indes nicht, und das ist schließlich das Wichtigste.Fazit:Erfüllt und übertrifft sämtliche Erwartungen, ohne die Befürchtungen zu bestätigen. Eine behutsam angeglichene Handlung, von exzellenten Sprechern zum Leben erweckt und mit einem sensationellen Sounddesign untermalt, wird Das Ende zu einem neuen Anfang für die wohl erfolgreichste Hörspielserie für Erwachsene. 25. Mar. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. John Sinclair
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