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Satans Fluch
Es ist kurz vor Mitternacht vor vier Tagen, Nebel wabert um den Hügel der Kirche und den alten Friedhof. Mr. North kommt von einem späten Besuch bei seinem Schwager und trifft vor der Kirche Reverend James McColm. <
> Wenig später läutet die Totenglocke und Mr. North sieht Satan im Glockenturm das Seil schwingen. Seitdem ist der Pfarrer weg. Das sind die Fakten. MEINUNGAuch der Romantruhe Buchversand, der in der Funktion eines Verlages bereits eine ganze Reihe Eigenprodukte am Start hat, hat mit SATANS FLUCH eine Sherlock Holmes-Buchreihe gestartet. Zunächst wird diese von den Hausautoren Amanda McGrey (DIE CORSARIN) und Gunter Arentzen (CHRISTOPH SCHWARZ, DIE SCHATZJÄGERIN) verfasst. Im Bereich der Hörspiele ist Romantruhe Audio mit SHERLOCK HOLMES & CO. und SHERLOCK HOLMES IN DIE NEUEN FÄLLE bereits einige Zeit in Sachen Sherlock Holmes aktiv. Mit der gleichnamigen Hörspielreihe hat die Buchreihe jedoch nichts zu tun. Hier werden andere Neue Fälle geboten.Laut Autorenvita verehrt Amanda McGrey den Holmes-Erfinder Arthur Conan Doyle und hat nun die Gelegenheit ergriffen, neue Fälle des berühmten Meisterdetektivs für den Leser zu Papier zu bringen. Wie viele der doyleschen Originalfälle spielen Amanda McGreys Erzählungen zunächst mit dem scheinbar Unerklärlichen. Sie deuten das Phantastische an, das sich allerdings am Ende stets rational erklären lässt. In einigen Fällen drohen darüber hinaus weitreichende politische Komplikationen, was Mycroft Holmes mit auf den Plan ruft. Inhaltlich kann sich SATANS FLUCH durchaus mit den Kollegen z.B. aus dem Fabylon-Verlag messen. Der Lesegenuss wird jedoch empfindlich von stilistischen Aussetzern getrübt. Obwohl laut Angaben ein Lektorat stattgefunden hat, ist diesem einiges durchgerutscht, was den Lesefluss einige Male ins Stocken bringt. Z.B. darf bezweifelt werden, dass gegen Ende des 19. Jhds. Ausdrücke wie ausrasten oder Ich habe die Faxen dicke! an der Tagesordnung waren. An einer Stelle rutscht Doktor Watson sogar ein Du heraus, als er Holmes anspricht. Von einigen Rechtschreib- und Ausdrucksfehlern gar nicht zu reden (Das Pfarrhaus war unter den Donnerschlägen regelrecht vibriert). Auch die Aufmachung und Verarbeitung des Buches lassen zu wünschen übrig. Das umlaufende Covermotiv ist grundsätzlich gut gelungen, mal was Anderes, jedoch sind die Coverangaben (Reihenname, Titel, Autorenname, Verlag) ohne Sinn für Proportionen und Abstände wie eine Sammlung beliebiger WordArt-Beispiele darübergelegt. Gleiches gilt für die Schriftartensammlungen im Inneren. Das Buchcover besteht aus einfachem Karton, der recht schnell Lesespuren annimmt. Dass es aus dem Hause Romantruhe eigentlich besser geht, zeigen beispielsweise die Geisterspiegel-Anthologien. Im Textteil erwartet den Leser ein unnötig großzügiges Schriftbild. Alles in Allem hätte für das Buch ein normales Taschenbuchformat absolut ausgereicht. 06. Mai. 2015 - Elmar Huber http://phantastischewelt.wordpress.com/ Der RezensentElmar Huber![]() Total: 669 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. Sherlock Holmes
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