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Das Fossil
Die versteinerten Knochen des Urvogels Archaeopteryx, in einer Steinplatte für die Ewigkeit konserviert, werden für fünf Mitglieder einer Familie aus dem bayrischen Dorf Wolkertsheim zum Schicksal. Von ihrem Fund im Jahr 1861 bis in die Gegenwart beeinflusst das Fossil die Lebenswege von Babette, Paul, Gusti, Franz und Kathrin. Von Generation zu Generation wird das Geheimnis um den Urvogel, der ein Vermögen wert ist, weitergegeben. Meinung:Monika Bittl schrieb mit Das Fossil einen ebenso faszinierenden wie humorvollen Roman, der zu einer Tragikomödie par excellence wird.Die Geschichte beginnt äußerst witzig mit einem aus der Sicht des Fossils geschriebenen Prolog, ehe die eigentliche Handlung im Jahr 1861 mit Babette ihren Anfang nimmt. Die Autorin hat sich mit der Ausarbeitung der Charaktere viel Mühe gegeben und beschreibt die Figuren authentisch und lebendig, mit Tugenden und Charakterschwächen wie jeder Mensch sie nun einmal hat. Dabei legt sie den Fokus vor allem auf die Lebensumstände, mit denen sich die jeweiligen Protagonisten abfinden müssen. Und natürlich auch mit den Schicksalsschlägen, die häufig zu Stolpersteinen in der Lebensplanung und nicht zuletzt dem Fossil angekreidet werden (obwohl es ja aus dem Jura stammt). Darüber hinaus nimmt der Archaeopteryx aber nur verhältnismäßig wenig Platz in der Handlung ein und manches Mal gerät er schon beinahe in Vergessenheit, bis er plötzlich wieder auf der Bildfläche erscheint, wenn man ihn am wenigsten erwartet. Darüber hinaus ist der Roman aber wegen des geschichtlichen und politischen Hintergrundes so interessant und lesenswert. Zumal es Monika Bittl wirklich vortrefflich gelungen ist, die einzelnen Charaktere vor der jeweiligen historischen Kulisse so realistisch wie möglich darzustellen. Im konservativen Bayern des neunzehnten Jahrhunderts spielt dabei natürlich der Glaube eine große Rolle. Nur zum Ende hin wird alles ein wenig hektisch und unübersichtlich und endet ziemlich abrupt. Außerdem wirkt gerade Kathrins Geschichte im Gegensatz zu den Lebensläufen ihrer Vorfahren sehr konstruiert. Aber bis dahin sind schon gut fünf Sechstel des Romans verstrichen, so dass man auch den kitschigen Abschluss der Fossil-Odyssee gut verkraften kann. Aufmachung:Das kleine Hardcover ist ein echter Blickfang im Bücherregal und einfach grandios gelungen. Zum einen ist das Buch nicht unhandlich wie viele andere fest gebundene Romane, zum anderen hat der Schutzumschlag ein sehr minimalistisches und treffendes Covermotiv zu bieten. Ein Lesebändchen vervollständigt den guten Gesamteindruck. Schriftgröße und Satzspiegel sind großzügig und augenfreundlich, so dass das Lesen gleich doppelt so viel Spaß macht.Fazit:Tragikomisches Familienepos, das von Monika Bittl gefühlvoll erzählt wird. Vor wechselnden politischen und historischen Kulissen agieren lebendige Charaktere, deren Schicksale zu Herzen gehen. 11. Okt. 2015 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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