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Prolog: Die Seele eines Dämons
Ende des Zweiten Weltkriegs stürmt eine Spezialeinheit ein altes Kloster in der Schweiz, um einen Dämon in seine Schranken zu weisen. Ein Unterfangen, dass natürlich nicht ganz so glatt läuft, wie von den Befehlshabern geplant. Dabei spielt ein Junge eine nicht unwesentliche Rolle, der im Verlauf des Kampfes mit dem Blut des Dämons infiziert wird. Meinung:Braucht die (Hörspiel-)Welt tatsächlich noch einen weiteren Geisterjäger?Das ist die Frage, die ich mir gestellt habe, als ich erfahren habe, dass Oliver Döring eine neue Horror-Serie produziert. John Sinclair, Larry Brent, Tony Ballard und Dorian Hunter tummeln sich bereits seit Jahren in der deutschsprachigen Hörspielszene und damit ist die Liste noch lange nicht komplett. Nun sollen sie von IMAGA Konkurrenz bekommen und neu ist dabei zumindest, dass FOSTER eben nicht auf einer Heftchenserie aus den 70er oder 80er Jahren basiert. Das tut aber GABRIEL BURNS auch nicht. Was ist also so neu an FOSTER? Das Label wirbt mit den üblichen Phrasen, die wenig über Inhalt und Qualität aussagen: Mit Foster kommt ein Kämpfer gegen die Mächte des Bösen, wie ihn die Hörspielwelt noch nicht erlebt hat. Dies ist die Vorgeschichte der Auftakt zu neuen Horrorserie von Oliver Döring. Ein nervenzerreißender Blockbuster für die Ohren! So weit, so gut. Wer die Hörspiele von Döring und Co. kennt, der weiß, was ihn in den kommenden 53 Minuten erwartet. Das Skript ist unverkennbar und typisch für den Hörspielpduzenten, der nicht weniger als 80 JOHN SINCLAIR-Hörspiele produziert hat und sich in der Welt der Geister und Dämonen bestens auskennt. Offenbar war ihm Jason Darks Geisterjäger aber doch eine Spur zu nett und harmlos, denn was man vom Titelheld Foster in den letzten Minuten zu hören bekommt, macht deutlich, dass er nicht gerade zimperlich vorgeht. Was anderes kann man von jemandem erwarten, der mit Dämonenblut infiziert wurde? Den Klappentext sollte man sich jedoch am besten ersparen, denn außer, dass es mal wieder um das drohende Ende der Welt und scheinbar unzusammenhängende Ereignisse geht, die eben doch irgendwie miteinander zu tun haben, erfährt der geneigte Hörer ohnehin nichts Wissenswertes. Dass Döring nichts von allwissenden, auktorialen Erzählern hält, ist bekannt und so muss der Hörer auch hier mit schnellen Szenenwechseln ohne Vorankündigung oder Erklärung zurecht kommen. Auch in Punkto Sounddesign und Schreckeffekte bleibt sich das Produktionsteam treu, nebst dumpf, verzerrter Dämonenstimme. Es kracht und knallt an jeder Ecke und natürlich hat sich Oliver Döring auch für dieses Projekt nur die Creme de la Creme der Hörspiel- und Synchronbranche ins Studio geholt. Angefangen bei Jörg Hengstler, über Martin Keßler, bis hin zu Katrin Fröhlich und Bernd Vollbrecht. Alles in allem also der Cast, der auch schon erfolgreich bei END OF TIME mitgewirkt hat. Dass der Held der neuen Serie übrigens den gleichen Namen trägt, wie der SIS-Agent aus END OF TIME halte ich persönlich nicht für einen Zufall und man darf gespannt sein, ob es tatsächlich eine Verbindung zwischen diesen beiden Serien geben wird. Der vorliegende 53-Minuten-Prolog dient übrigens tatsächlich nur als Appetizer. Hier kann der Hörer entscheiden, ob ihm Machart und Sounddesign der Serie gefallen oder nicht. Über den Inhalt kann man an dieser Stelle eigentlich noch gar nichts sagen. Zu wirr und zusammenhanglos wirkt die Story noch, ohne die Lust auf eine Fortsetzung zu wecken. Ich hätte mir an dieser Stelle ein klein wenig mehr Geradlinigkeit gewünscht. Zumindest insofern, dass es zumindest eine einzige zusammenhängende Storyline gegeben hätte. Eines ist aber mal sicher, zum Einschlafen ist das Hörspiel genausowenig geeignet, wie zum Autofahren. Aufmachung:Das Booklet-Cover der Folge weckt die Lust auf das Hörspiel. Düster und dämonisch wie das Artwork einer Death-Metal-Band. Warum es das Motiv allerdings als ausklappbares Mini-Poster in vierfacher Booklet-Größe gibt, erschließt sich mir an dieser Stelle nicht. Wer hängt sich das immer noch viel zu kleine Bildchen denn an die Wand? Oder ist es vielleicht eher als Platzdeckchen für's Abendbrot gedacht?Fazit:Laut, schnell und wirr. Der Prolog ist weder zimperlich, noch langweilig und wurde auch exzellent besetzt. Nur die Story hinter den Stimmen und Geräuschen ist schwer auszumachen. Für einen Prolog sicherlich angemessen, als erste Folge einer neuen Horrorserie aber nicht so recht stimmig. 02. Mar. 2016 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. [Zurück zur Übersicht] |
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