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Parallel Bd. 1: New York, New York
STORYAmerika 2070: Die Explosion russisch-chinesischer Neutronenbomben im Erdorbit sorgt dafür, dass sich die Erde verdoppelt. Es entsteht eine Parallelwelt, auf der der amerikanische Präsident noch einen Gegenschlag mit virenbestückten Raketen veranlassen kann, während er auf Erde-1 getötet wird.Das Jahr 2082: Ressourcenausbeutung und Kriege haben die Erde(-1) zu einem sterbenden Planeten gemacht. Im Rahmen der Orus-Mission werden zwei Raumschiffe losgeschickt, um einen neuen Lebensraum für die Menschheit zu finden. Nach einem Magnetsturm muss eins der Schiffe, die Hybris, mit einem defekten Antrieb auf einem unbekannten Planeten mit arktischen Bedingungen notlanden. Für Commander Sylan Kassidy und seine Mannschaft scheint es unmöglich, je wieder nach Hause zu gelangen. Auf der eisigen Planetenoberfläche tummeln sich zombieartige Kreaturen, denen gerade zwei Besatzungsmitglieder auf Erkundungsmission zum Opfer gefallen sind und die die erste Chance ergreifen, in das Raumschiff zu gelangen. Der Mannschaft gelingt in letzte Sekunde die Flucht mit einem Shuttle. Die Leiche eines Zombies zeigt, dass diese Wesen dem Menschen frappierend ähnlich sind. Etwas, das wissenschaftlich gesehen unmöglich scheint, denn wie soll eine Evolution, nahezu gleich der des Menschen, auf einem völlig fremden Planeten mit derart frostigem Klima geschehen sein? Commander Kassidy erhält die Erklärung als das Shuttle auf die schneebedeckten Trümmer von New York zusteuert. MEINUNGMit der Prämisse der Parallelerde, auf der durch eine abweichende Achsenausrichtung andere klimatische Bedingungen herrschen und die von einem sterbenden Präsidenten verseucht würde, liefert PARALLEL einen erfrischend neuen Ansatz für ein allseits bekanntes Zombie-Szenario. Auf dem ersten Blick scheinen die Neuerungen zwar nur oberflächlicher Natur zu sein, doch ist PARALLEL noch einiges mehr als ein Planet der Zombies. Autor Philippe Pelaez zieht seine Geschichte auch sehr geschickt auf, indem er im Jahr 2082 auf der havarierten Hybris (sehr symbolhaft) beginnt, deren Mannschaft sich den plötzlichen Zombie-Angriffen erwehren muss und gleichzeitig versucht ihr Schiff wieder flott zu bekommen. Ein sehr guter Kniff ist auch die weiterhin bestehende Funkverbindung zu Erde-1, über die Kassidy mit dem aktuellen US-Präsidenten Ashton Saint-John in Verbindung steht, so dass in diese Dialoge einige erklärende Informationen für den Leser eingebaut werden können.Es kommt schließlich zum Planet der Affen-Moment, in dem Kassidy und seine Mannschaft erkennen, dass sie auf einer Parallel-Erde(-2) gelandet sind, von deren Existenz sie bisher nichts wussten. Leider wird dieser Schlüsselmoment schon vom Covermotiv verraten. Da dieser Augenblick an Dramatik kaum mehr zu überbieten ist, springt Pelaez hier plötzlich in die Vergangenheit und schildert, wie es zu dieser Dopplung und zur Verseuchung von Erde-2 kommen konnte. Auch hier, im War-Room der US-Regierung spielte Sylan Kassidy bereits eine wichtige Rolle. Außerdem erfolgen in diesen Szenen die grundsätzlichen Charakterzeichnungen, sowohl von Kassidy, als auch von Vizepräsident und späteren Präsident Saint-John, zwischen denen sich, angefangen bei diesen dramatischen Ereignissen, eine loyale Freundschaft entwickelt hat. Band 1 endet recht plötzlich und man kann davon ausgehen, dass einige Szenen als Vorbereitung auf die Folgebände zu sehen sind. So würde es nicht verwundern, sollte Kassidy auf die Alternativversion seiner Familie treffen. Auch das zweite Raumschiff der Orus-Mission könnte im weiteren Storyverlauf eine Rolle spielen. Die 15 Seiten Artbook-Bonus (Charakterstudien, Skizzen, etc.) lassen ebenfalls erahnen, was Kassidys Mannschaft in PARALLEL 2 erwartet. Bei den kantigen Zeichnungen des Mauritianers Laval Ng fühlt man sich außerdem glatt in ein (Erwachsenen)-SF-Fantasy-Comicalbum aus den 1980er-Jahren, Marke Alfonso Azpiri, Juan Gimenez & Co. versetzt. Tolles Retro-Feeling! FAZITAuf den ersten Blick scheint PARALLEL nur ein PLANET DER AFFEN mit Zombies zu sein, doch die durchdachte Erzählweise verspricht, dass der Autor noch einige Überraschungen für die Folgebände auf Lager hat. 18. Okt. 2017 - Elmar HuberDer RezensentElmar Huber![]() Total: 669 Rezensionen (* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte. [Zurück zur Übersicht] |
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