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BATGIRL MEGABAND 1: DER SOHN DES PINGUINS
Barbara Gordon nimmt sich eine Auszeit von Burnside und reist allein durch Asien. Nicht allein der Entspannung wegen, sie ist auf der Suche nach der geheimnisvollen Fruit Bat. Einer ehemaligen Vigilantin, die in den 1940er Jahren Verbrechen bekämpft hat. Heute mit 104 Jahren lebt sie immer noch in Japan. Zuvor trifft aber Barbara zufällig einen alten Freund aus Kindertagen wieder. Kai ist dabei sein Leben auf die Reihe zu bringen und seine Familie zu besuchen. Doch er scheint eigene Probleme zu haben und schließlich wird er auf offener Straße von einer als Schulmädchen verkleideten Kämpferin attackiert. Nur dank Batgirls Eingreifen und der Hilfe der alten Fruit Bat kann die Angreiferin in die Flucht geschlagen werden. Doch Kai behauptet, dass er nur zufällig Opfer des Angriffs geworden sei. Meinung:Jetzt hat es also auch BATGIRL ins neue DC-Universum namens REBIRTH geschafft. Und das gleich im Megaband mit sage und schreibe elf US-Ausgaben. Das Schöne daran ist, dass es zu keinem völligen Neustart kommt, sondern direkt an die BATGIRL-Serie von Cameron Stewart und Brenden Fletcher angeknüpft wird, die hierzulande in drei Bänden erschienen ist und in der es Barbara Gordon in das Hipster-Viertel von Gotham City, Burnside, verschlägt. Dort erleben die Tochter von Commissioner Gordon und ihr Alter Ego Batgirl allerlei Abenteuer abseits jeglichem Comic-Action-Overkill.Die Bedrohungen bleiben Überschaubar, die Gegenspieler sind originell und nur allzu menschlich, obwohl Ausnahmen auch hier die Regel bestätigen. Barbara lernt viele neue Freunde kennen und bändelt sogar mit dem Sohn von Lucius Fox an, gründet ihre eigene Firma, nur um sich am Ende von Band 3 eine längere Auszeit zu nehmen und Asien zu erkunden. Und genau hier setzt der 250 Seiten fette Megaband an. Das Storytelling wurde dieses Mal von Hope Larson übernommen, die sich der Figur mit der nötigen Einfühlsamkeit widmet und auch die menschliche Komponente nicht außer acht lässt. Auch zeichnerisch wurde ein Wechsel vorgenommen und mit Rafael Albuquerque und Chris Wildgoose zwei talentierte Könner gewonnen, die dem Stil der ersten drei Bände treu bleiben, die Figuren und vor allen Dingen Barbaras Mimik noch besser einzufangen verstehen, als ihre Vorgänger. Die Storys bleiben trotz ihrer exotischen Schauplätze recht bodenständig, sofern man dieses Wort bei einem Superhelden-Comic überhaupt verwenden darf. Der Plot allerdings ist wirklich originell und äußerst innovativ. In den ersten drei Bänden hat es Batgirl jedes Mal mit sehr modernen und zeitgenössischen Bedrohungen zu tun bekommen, die uns vor allem durch immer größere Vernetzung und zunehmende Digitalisierung drohen. Diese Tradition setzt Hope Larson im Megaband gekonnt fort. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass die Schauplätze keineswegs austauschbar sind. Die verschiedenen asiatischen Locations wurden mit Bedacht gewählt und auch die asiatische Mentalität kommt hervorragend zur Geltung. Ebenso wie der Leistungsdruck unter dem viele junge Menschen im fernen Osten stehen. Dass es in der westlichen Hemisphäre nicht viel anders zugeht, merkt Barbara spätestens im zweiten Teil des Megabandes, der diesem auch den Titel verliehen hat: Der Sohn des Pinguins. Ob der junge Ethan aber tatsächlich in die Fußstapfen seines Vaters tritt und was Barbara eigentlich an ihm findet, sei einmal dahingestellt. Auch diese Geschichte spielt mit dem Überhand nehmenden App-Wahnsinn, der fast unser gesamtes Leben bestimmen kann, sofern wir das zulassen. Dabei sorgt der Comic auf spielerische Weise für Aufklärung und mahnt vor allzu nachlässigem Umgang mit Daten und Apps, ohne jedoch den moralischen Zeigefinger allzu hoch zu erheben. Ebenfalls nicht zu kurz kommt neben der Action, der trockene Humor und es ist erfrischend wie Barbara ihren Verstand benutzen muss, um den verschiedenen Herausforderungen zu begegnen. Zumal sie eben keine Superkräfte besitzt und auch nicht mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen ist. Einziges Manko des Comics ist die Naivität was Barbaras Geheimidentität angeht, gekoppelt mit einigen sehr haarsträubenden Zufällen. Ausgerechnet in Asien trifft sie einen alten Schulfreund wieder und verknallt sich prompt in ihn. Klar, dass er Probleme hat und vielleicht auch mit den Gedanken woanders ist, aber will uns die Autorin tatsächlich weismachen, dass Kai es nicht rafft, dass Barbara mit ihren grünen Augen und den roten Haaren, die sie nur unzureichend unter der Fledermausmaske verbergen kann, mit Batgirl identisch ist? Spätestens, als sie Kai ins Gebet nimmt und kaum eine Handbreit zwischen den Gesichtern Platz bleibt, müsste bei ihm der Groschen fallen. Zumal er auch Barbaras Körper gut genug kennen dürfte, um ihn unter dem engen Overall wiederzuerkennen. Liebe mag blind machen, aber das ist einfach unglaubwürdig. Ähnlich verhält es sich mit Ethan Cobblepot, aber da ist es weniger offensichtlich und störend. Dessen ungeachtet kann der REBIRTH von BATGIRL als voller Erfolg gewertet werden. Die Abenteuer von Barbara Gordon machen einfach Spaß. Vor allem wenn sie so sensationell gezeichnet sind. Fazit:Toller Start für BATGIRL in das neue DC-Universum. Raffiniert erzählt von Hope Larson und sensationell gezeichnet von Rafael Albuquerque und Chris Wildgoose. Ein fettes Lesevergnügen, das 250 Seiten lang Spaß macht, trotz geringer Abstriche, die die Naivität der männlichen Pro- und Antagonisten bezüglich Batgirls Identität betreffen. 19. Okt. 2017 - Florian HillebergDer RezensentFlorian Hilleberg![]() * 03. März 1980 Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt. DC Comics
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