Main Logo
LITERRA - Die Welt der Literatur
Home Autoren und ihre Werke Künstler und ihre Werke Hörbücher / Hörspiele Neuerscheinungen Vorschau Musik Filme Kurzgeschichten Magazine Verlage Specials Rezensionen Übersicht
Neu hinzugefügt
Rezensenten
Genres
Sammelkategorien Interviews Kolumnen Artikel Partner Das Team
PDF
Startseite > Rezensionen > Elmar Huber > Science-Fiction Action > What happened to Monday?

What happened to Monday?

FSK-Freigabe WHAT HAPPENED TO MONDAY?

(Originaltitel: What happened to Monday?)

Regie: Tommy Wirkola

Splendid Film
DVD/Blu-ray - Science-Fiction Action
USA/England 2017
FSK: ab 16


STORY

Im Jahr 2073 steuert die Zahl der Weltbevölkerung gegen 10 Milliarden. Kurzzeitig konnte man der Nahrungsknappheit mit genmanipulierten Lebensmitteln entgegen steuern. Ein unvorhersehbarerer Nebeneffekt des Gen-Foods war der deutliche Anstieg von Mehrlingsgeburten. Als Folge wurde von der Weltregierung die Ein-Kind-Politik eingeführt, die pro Familie nur noch ein Kind erlaubt. „Illegale“ Kinder werden in Kryoschlaf versetzt, um irgendwann, in einer besseren Welt, wieder aufwachen zu können (de facto: nie mehr).
Karen Settmann stirbt bei der Entbindung ihrer Siebenlinge, so dass sich ihr Vater Terrence (Willem Dafoe, ANTICHRIST, JOHN WICK, MORD IM ORIENT-EXPRESS) der Mädchen annimmt und offiziell die Geburt nur eines einzigen Kindes zur Anzeige bringt. Zuhause werden die Schwestern (Clara Read), die der Großvater nach den Wochentagen benennt, darauf trainiert, dass niemand außerhalb dieser vier Wände je von ihnen erfahren darf. Mit dem Eintritt ins Schulalter bekommt jedes Mädchen „seinen“ Wochentag zugewiesen, an dem es die Wohnung als Karen Settman verlassen darf; nach der Rückkehr erfolgt stets die „Abendbesprechung“, in der die Erfahrungen des Tages geteilt werden. Nach dem Tod des Großvaters leben die jungen Frauen (jetzt Noomi Rapace MILLENNIUM-TRILOGIE, PROMETHEUS) nach seinen Regeln weiter, offiziell als Bankangestellte unter dem Namen ihrer Mutter. Jede charakterliche Eigenheit, jeder Unterschied in Gestik und Erscheinung muss tagsüber unterdrückt und ausgeglichen werden, um nach Außen als eine einzige Frau auftreten zu können. Als Monday eines Montags nicht von der Arbeit zurückkehrt, droht das Versteckspiel der Schwestern aufzufliegen. Sie müssen herausfinden, was mit ihrer Schwester geschehen ist und gleichzeitig den Schein aufrecht erhalten. Und sie müssen erfahren, dass Monday ihnen nicht immer alles von ihrem Tag erzählt hat.

MEINUNG

WHAT HAPPENED TO MONDAY? versetzt den Zuschauer in eine „Paul Verhoeven-Zukunft“ (ROBOCOP, TOTAL RECALL), in der die totalitäre Weltregierung und die allgegenwärtige Ein-Kind-Propaganda die Bevölkerung unter ihrer autoritären Knute hält. In dieser Welt übt Terrence Settman posthume Wiedergutmachung an seiner Tochter, zu der der Kontakt irgendwann abgebrochen ist, indem er unter rigider Geheimhaltung ihre sieben Töchter, seine Enkeltöchter großzieht. Eine relativ kleine aber immens wichtige Rolle, in der Willem Dafoe als fürsorglicher Großvater eine stabile emotionale Basis baut, die MONDAY im weiteren Verlauf komplett trägt und weit über reines Action-Kino hinaus hebt. Er baut ein Geheimversteck in seine Wohnung ein, und versteckt die Betten so geschickt im Interieur, dass für einen zufälligen Besucher der Eindruck entsteht, dass er hier alleine mit einer einzigen Enkelin lebt. Im späteren Verlauf des Films wird die rasante Handlung immer wieder durch Rückblenden in diese Zeit mit dem Großvater geerdet.
Die Geschichte kommt ordentlich in Gang, als Monday eines (Mon)tags nicht nach Hause zurückkehrt, so dass sich am nächsten Tag Tuesday ahnungslos auf den Weg machen muss, um ihren Alltag zu bestreiten und nebenher noch herauszufinden, was mit ihrer Schwester geschehen ist. Zunächst befürchten die Mädchen natürlich, dass jemand hinter ihr Geheimnis gekommen ist. Zusätzlichen Antrieb erhält die Story, sobald deutlich wird, dass Monday durchaus ein eigenes, privates Leben und eigennützige Wünsche hatte, von denen ihre Schwestern nichts wussten. So gibt es einige Twists, die auch aus der Unkenntnis der Schwestern resultieren, wem sie vertrauen können und wer ein doppeltes Spiel mit ihnen spielt. Die jungen Frauen finden sich plötzlich in einem Netz aus Lügen und Verrat wieder und mit einer Menge Verfolger auf den Fersen. Doch verfügt auch jede über ganz eigene Stärken, die sie nun ausspielen können. Damit ist also reichlich für Action gesorgt, die Regisseur Tommy Wirkola (HÄNSEL & GRETEL: HEXENJÄGER) sehr ordentlich in Szenen gesetzt hat. Mit MONDAY empfiehlt sich der Norweger definitiv als Marvel-Regisseur.
Neben der clever und flott inszenierten Story lebt der Film natürlich eindeutig von Noomi Rapaces unfassbar guter Darstellung der sieben Schwestern, die jede eine ganz eigene Persönlichkeit hat. Da gibt es die kühle Elegante, den Nerd, die Toughe, die Vulgäre, usw. Und hier geht das „Chapeau“ auch an die Tricktechnik, denn die Schwestern interagieren wirklich phänomenal miteinander und nicht nur im Schuss-Gegenschuss-Verfahren. ORPHAN BLACK (Tatiana Maslany spielt mehr als 20 Klone) oder LEGEND (Tom Hardy verkörpert die Brüder Kray) waren hier schon gut aber MONDAY ist dahingehend der Hammer.
Nach THE GIRL WITH ALL THE GIFTS überzeugt Glenn Close hier zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit als ambivalente Antagonistin.

FAZIT

MONDAY orientiert sich an einigen Klassikern der Kategorie Dark/Social-Fiction und macht daraus einen clever gestrickten und emotional aufgeladenen Action-Thriller. Schon jetzt einer der Überraschungshits des Jahres.

20. Feb. 2018 - Elmar Huber

Der Rezensent

Elmar Huber
Deutschland

Total: 669 Rezensionen
März 2018: 5 Rezensionen

(* 1972) kann sich noch dunkel an den "phantastischen Film" im Nachtprogramm des ZDFs erinnern, der damals (nicht zuletzt aufgrund des Zeichentrickvorspanns) schon eine gewisse Faszination ausübte.
Literarische Phantastik-Leseversuche folgten mit John Sinclair, Professor Zamorra und Stephen King. Auf der nachfolgenden Suche nach...

[Weiterlesen...]



[Zurück zur Übersicht]

Manuskripte

BITTE KEINE MANUS­KRIP­TE EIN­SENDEN!
Auf unverlangt ein­ge­sandte Texte erfolgt keine Antwort.

Über LITERRA

News-Archiv

Special Info

Batmans ewiger Kampf gegen den Joker erreicht eine neue Dimension. Gezeichnet im düsteren Noir-Stil erzählt Enrico Marini in cineastischen Bildern eine Geschichte voller Action und Dramatik. BATMAN: DER DUNKLE PRINZ ist ein Muss für alle Fans des Dunklen Ritters.

Heutige Updates

LITERRA - Die Welt der Literatur Facebook-Profil
Signierte Bücher
Die neueste Rattus Libri-Ausgabe
Home | Impressum | News-Archiv | RSS-Feeds Alle RSS-Feeds | Facebook-Seite Facebook LITERRA Literaturportal
Copyright © 2007 - 2018 literra.info