
In dem Roman “Berlin Alexanderplatz” von Alfred Döblin (erstmals erschienen 1929) versucht Franz Biberkopf ein guter Mensch zu sein. Auch wenn er fällt, er steht immer wieder auf. Gerade entlassen aus einer vierjährigen Haft im Gefängnis Tegel, bewegt Franz sich durch das Berlin der späten Zwanziger Jahre. Gerade lese ich den Roman ein zweites Mal. Und bin erneut fasziniert, berausche mich an Döblins Art, dieses chaotische, schmutzige, von Baustellen durchzogene Berlin zu beschreiben. Wo gerade die Untergrundbahn gebaut wird und die Elektrischen über den Alexanderplatz durch die Münzstrasse und zum Rosenthaler Tor fahren. Wo überall Häuser sind voller Menschen. Dieses Berlin der Hinterhöfe, der Eckkneipen und dem Biergarten “Neue Welt” in der Hasenheide.
Zwei große Regisseure haben “Berlin Alexanderplatz” bereits verfilmt und sich am originalen Text Döblins orientiert. Piel Jutzi drehte 1931 einen Spielfilm mit Heinrich George in der Hauptrolle. Rainer Werner Fassbinder machte 1979/80 aus dem Stoff eine 13-teilige Serie mit Günter Lamprecht als Franz Biberkopf.
Ein Filmepos mit einer Länge von 184 Minuten startet nun am 16. Juli in den deutschen Kinos.
Und das Muster – ein guter Mensch zu sein – zieht sich auch durch die neue Bearbeitung des Romans von Regisseur Burhan Qurbani. Den historischen Stoff benutzend, verlegt er die Geschichte ins heutige Berlin. Sein Franz Biberkopf heißt Francis B. und kommt aus Guinea. Weiterlesen →
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