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no. 19: worte, worte, worte -> etymologie
 

Das echte Wort vermutlich ging verloren

Himmel und Erde im Visier der Sprachwissenschaft

anhang

 

Anmerkungen

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[1] Zum Vergleich die Standardübersetzung von Max Henning: "Sie sind die (Allah) Nahegebrachten, in Gärten der Wonne. Eine Schar der Früheren und wenige der Spätern auf durchwobenen Polstern, sich lehnend auf ihnen einander gegenüber. Die Runde machen bei ihnen unsterbliche Knaben mit Humpen und einem Becher von einem Born. Nicht sollen sie Kopfweh von ihm haben und nicht das Bewußtsein verlieren. Und Früchte, wie sie sich erlesen, und Fleisch von Geflügel, wie sie's begehren, und großäugige Huris gleich verborgenen Perlen als Lohn für ihr Tun. Sie hören kein Geschwätz darinnen und keine Anklage der Sünde; Nur das Wort: 'Frieden! Frieden!'"
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[2] Das aramäische Wort für "Augen", das zu den "großäugigen Huris" geführt hat, übersetzt Luxenberg metaphorisch als "Juwelen", die "großäugigen Huris" also als "juwelengleiche weiße Trauben". Die "(ewigen) Jungfrauen", mit denen die Seligen "verheiratet" werden, waren ursprünglich "Erstlingsfrüchte", unter denen die Seligen "behaglich" liegen. Die "in Zelten abgesperrten (vor fremden Blicken abgeschirmten Huris) mit züchtig gesenkten Blicken" sind eigentlich weiter nichts als in der "Weinlaube tief herabhängende Zweige". "Jungfrauen", die noch niemand "entjungfert" hat, waren ursprünglich makellose paradiesische Weintrauben, die noch niemand "berührt" hat. Die "dick gepolsterten Betten" oder "erhöhten Teppiche", auf denen die Huris schon zu warten scheinen, sind nach Luxenberg lediglich "hochgezogene Weinlauben". Daß die Huris als "vollbusig und jung" vorgestellt werden, geht darauf zurück, daß die Trauben "üppig und saftig" sein sollten. (Diese Angaben nach Bodo Boosts Besprechung von Luxenbergs Buch im Mitteilungsblatt 2002 des Mar Gabriel-Vereins zur Unterstützung der syrischen Christen.)
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[3] Die Bedeutung der Wurzel, die sich in Ortsnamen wie "Chieming", "Kimmelsbach", "Chimney" usw. verbirgt, ist noch nicht geklärt. Es gibt Indizien für die Bedeutung 'Sumpf, Moor', die sich aber nicht eindeutig belegen läßt.
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Literaturhinweise

  • Bahlow, Hans: Deutschlands geographische Namenwelt: Etymologisches Lexikon der Fluß- und Ortsnamen alteuropäischer Herkunft. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985.
  • Cavalli-Sforza, Luigi: Gene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. Aus dem Italienischen von Günter Memmert. München: dtv 2001.
  • Krahe, Hans: Unsere ältesten Flußnamen. Wiesbaden: Otto Harrossowitz 1964.
  • Lapide, Pinchas: Er wandelte nicht auf dem Meer. Ein jüdischer Theologe liest die Evangelien. Gütersloh: Gütersloher Verlags-Haus, Mohn 1984.
  • Lapide, Pinchas: Ist die Bibel richtig übersetzt? 2 Bde. Gütersloh: Gütersloher Verlags-Haus 2004.
  • Luxenberg, Christoph: Die syro-aramäische Lesart des Koran. Ein Beitrag zur Entschlüsselung der Koransprache. Berlin: Das Arabische Buch 2000. -- Erscheint 2004 im Verlag Hans Schiler (Berlin) in zweiter, überarbeiteter Auflage.
  • "Eine andere Form der Bibel". Interview von Edith Kresta mit Christoph Luxenberg, TAZ, 10. April 2004.
  • Vennemann, Theo: Europa Vasconica -- Europa Semitica. Hrsg. von Patrizia Noel Aziz Hanna. Berlin, New York: Mouton de Gruyter 2003.

 

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