LETZTES UPDATE: 21.10.2014; 09:04
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Gedenken - 75 Jahre Novemberpogrom

Anlässlich des Gedenkens an die Novemberpogrome 1938 ergriff Nationalratspräsidentin Mag.a Barbara Prammer die Initiative, die Informationen zu den vielen, aus diesem Anlass stattfindenden Veranstaltungen in Österreich zu bündeln.

Am 9. November 2013 jähren sich die furchtbaren Ereignisse der Novemberpogrome, die den Übergang von der Diskriminierung und Demütigung jüdischer Bürgerinnen und Bürger hin zur systematischen Verfolgung und Vernichtung markieren, zum 75. Mal.

Zahlreiche Organisationen wie Vereine, Gemeinden, Bezirke, Schulen, KünstlerInnen und Privatinitiativen werden in ganz Österreich der Opfer der Novemberpogrome gedenken. Ich lade Sie ein, die eine oder andere Gedenkveranstaltung zu besuchen und sich auf diesem Weg mit einem Stück österreichischer Geschichte auseinanderzusetzen.

75. Jahrestag der Novemberpogrome 1938

Die folgenden Seiten bieten einen Einblick in die schrecklichen Geschehnisse des Novemberpogroms in Wien.

Aus den Anweisungen des „Reichskommissars für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Reich“ Josef Bürckel und des NSDAP-Gauleiters von Wien, Odilo Globocnik, geht hervor, wie akribisch und mit welcher Systematik Eigentum von Jüdinnen und Juden beschlagnahmt und verwertet wurde.

Der Livebericht des Radiojournalisten Eldon Walli aus der abgebrannten Leopoldstädter Synagoge zählt wohl zu den zynischsten Dokumenten dieser Zeit. Mehr

Veranstaltungen September - Oktober 2013

"Wir hatten in diesem Fall (Rettung der Mutter) unglaubliches Glück. Wäre der Zug zehn Minuten später eingefahren (Rampe im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau), hätte ich meine Mutter nicht gesehen und sie wäre in die Gaskammer geschickt worden. Mein Bruder war 17 Jahre, von ihm habe ich gewusst, dass er arbeiten geschickt wird und nicht ins Gas." 
Norbert Lopper

Veranstaltungen 1. - 5. November 2013

"Wien ist Weltstadt, von Wien hat jeder sein Bild. Mir ist die Stadt weder fremd noch vertraut, was wiederum umgekehrt bedeutet, dass sie mir beides ist, also heimatlich unheimlich. Freudlos war sie, hart und kinderfeindlich. Bis ins Mark hinein judenkinderfeindlich."
Ruth Klüger

Veranstaltungen 6. November 2013

"Unser Überleben war ein Betriebsunfall."
Imre Kértesz

Veranstaltungen 7. - 8. November 2013

"Was hast du damals getan / was du nicht hättest tun sollen? 'Nichts.'“
Erich Fried

Veranstaltungen 9. November 2013

"Ich möchte leben. / Ich möchte lachen und Lasten heben / Und möchte kämpfen und lieben und hassen / Und möchte den Himmel mit Händen fassen / Und möchte frei sein und atmen und schrein. / Ich will nicht sterben. Nein! / Nein. / Das Leben ist rot, / das Leben ist mein. / Mein und dein. / Mein."
Selma Meerbaum-Eisinger

Veranstaltungen 10. - 11. November 2013

"Wir, die wir aus dem Konzentrationslager zurückgekommen sind, wir sind keine freien Menschen."
Rosa Jochmann

Veranstaltungen 12. - 15. November 2013

"Jeder einzelne soll sich sagen: Für mich ist die Welt erschaffen worden, daher bin ich mit verantwortlich.“
Talmud

Veranstaltungen 19. November 2013 - 27. Jänner 2014

"Hier dieser Stern, den jeder Jude, zum Zeichen, dass er vogelfrei ist, vom sechsten Lebensjahr an zu tragen hat – ich werde ihn solange tragen […] Ich werde den Stern solange tragen, bis Euer Heiligkeit vor aller Welt den Mann verflucht, der Europas Juden viehisch ermordet […]"
Pater Riccardo Fontana in Rolf Hochhuths „Der Stellvertreter“