Das Thon-Dittmer-Palais am Haidplatz zeigt sich heute als ein mächtiger Baublock, der im Westen von der Weingasse und im Osten von der Baumhackergasse begrenzt wird. Ursprünglich standen auf diesem Areal zwei mittelalterliche Häuser. Georg Friedrich, Edler von Dittmer erwarb 1781 das westliche Anwesen und ließ es modernisieren. Dittmer brachte es durch Handel mit Salz, Weinen und österreichischen Bergwerkserzeugnissen zu großem Reichtum und gilt als erfolgreichster Handelsherr Regensburgs im 18. Jahrhundert.
Kurz nach 1800 erwarb er auch noch das Nachbarhaus an der Baumhackergasse. Die Umbaumaßnahmen, in deren Zusammenhang auch die beide Gebäude verbindende klassizistische Fassade entstand, waren 1809 abgeschlossen. Im Innenhof der Vierflügelanlage sind die Etappen der Entstehungsgeschichte des Palais ablesbar. Die Reste der gewölbten Einfahrtshalle, der an der südlichen Hofseite angebrachte gotische Uhrerker und die in diesem Bereich noch bestehende ehemalige Hauskapelle St. Sigismund verweisen noch auf den mittelalterlichen Ursprung des Hauses. Optisch beherrschend sind heute die Renaissancearkaden an der Nord- und Westseite des Platzes. Bei ihrer Sanierung 1978 kam es zu einer denkmalpflegerisch problematischen Ergänzung: Original sind nämlich nur die Arkaden auf der Westseite und die daran anschließende erste Arkadenstellung auf der Nordseite. Der weitere Verlauf der Nordseite wurde 1978 ergänzt.
Der heutige Eindruck ist der eines repräsentativen Renaissancehofes. Einen solchen hat es aber in einem Regensburger Bürgerhaus nie gegeben, da die Stadt zu dieser Zeit ihren mittelalterlichen Wohlstand längst hinter sich gelassen hatte und völlig verarmt war. Die Geldmittel für eine derart prächtige Innenhofgestaltung waren schlichtweg nicht vorhanden. Selbst der Regensburger Bischof ließ nur einen kleinen Teil des Innenhofes seiner Residenz mit modernen Renaissancearkaden ausstatten.