Anstimmen wollt' ich Schlacht und Eroberung,
Da rauschte Phöbus zornigen Lyraklang,
Nicht durch Tyrrhenerflut mit kleinem
Segel zu gehn. Es erneut', o Cäsar,
Dein Segensalter reichen Ertrag der Flur,
Und gab die Adler
unserem Zeus zurück,
Entrafft der Parther stolzen Pfosten,
Auch den von
Fehde geräumten Janus-
Quirinustempel schloß es und bändigte
Die frech
aus Ordnung schweifende Üppigkeit
Mit straffem Zügel, warf die Laster
Aus
und erweckte den Geist der Vorwelt:
Wodurch Latinernamen und Italer-
Gewalt
und Ruhm wuchs und des erhabnen Reichs
Weit ausgedehnte Macht zum Aufgang
Sols vom hesperischen Abendlager.
Wenn Cäsars Obhut schirmet die Welt,
wird nicht
Wahnsinn und Aufruhr stören der Bürger Ruh.
Nicht Zorn, der,
Wehr und Waffen schmiedend,
Städte mit traurigem Weh befeindet.
Nicht er, den tränkt Danubius
tiefer Strom,
Verletzt, was aussprach Julius, Geten nicht,
Nicht Serer, noch treulose Perser,
Nicht, wer an Tanais Flut emporwuchs.
Doch
wir, am Arbeitstag und am Feiertag,
Von Bacchus
scherzereichem Geschenk erfreut,
Wir
wollen stets mit Fraun und Kindern,
Fromm an die Götter zuvor uns wendend,
Nach Väterbrauch, Heerführer von tapfrem Mut,
In Hochgesang und lydischem
Flötenhall,
Und Troja samt Anchises Lob und
Venus der holden Geschlecht
erheben.
(von Horaz:
aus dem Lateinischen von Johann
Heinrich Voß)