Ulrike Almut Sandig: Buch gegen das Verschwinden

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Ulrike Almut Sandig
Buch gegen das Verschwinden

Geschichten

208 Seiten. Leinen.
€ 18,95   €[A] 19,50   
ISBN: 978-3-89561-188-9

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Ein junger Journalist versucht inmitten der Unruhen um den Istanbuler Gezi-Park die Erwartungen seiner Mutter abzuschütteln, die nach dem Mauerfall 1989 das Reisefieber gepackt hat. Ein Wanderer geht während eines Schneesturms in den uralten verwunschenen Wäldern des Engadin verloren. Ein kleines Mädchen wird zum nächsten Venusdurchgang von der Großmutter ans Ende der Welt geflogen. Wohin ihre Spuren führen, ist eines der vielen Rätsel dieser Geschichten.
Ulrike Almut Sandig beschreibt mit ihrer farbigen und poetischen Sprache nur scheinbar vergangene Orte. In Wirklichkeit leben sie in den Biografien der Älteren und den Lebensentwürfen der jungen Generation fort. Beziehungen werden von den Stürmen der Geschichte durchweht und trügerische Gewissheiten geraten ins Wanken. In ihrem neuen Buch bietet Ulrike Almut Sandig den Zauber des Erzählens gegen das Verschwinden ganzer Welten aus dem Bewusstsein auf.



Rezensionen

»Die Idee des Bandes entfaltet sich mit aller Kraft: Indem die Autorin vom Entgleiten schreibt, gibt sie ihm zugleich wieder einen Platz. Diese Dialektik verleiht dem BUCH GEGEN DAS VERSCHWINDEN seine innere Spannung. Einer solchen Poetik, die die Lücke als Potenzial begreift, wohnt nicht nur Archivarisches inne. Vielmehr hat sie etwas Tröstliches, insofern sie dem Abhandengekommenen einen Sinn gibt.«
Björn Hayer, Der Tagesspiegel

»Ja, zum Schwindeligwerden ist dieses auf gegenwärtige Weise romantische Buch voller unlösbarer Rätsel, und gerade das macht es so schön. Nein, nicht nur schön. Auch melancholisch, böse, rührend sind diese Geschichten vom Verschwinden, die sich ›gegen das Verschwinden‹ richten. (…) Ulrike Almut Sandig verfügt über eine erstaunliche Sprache und hat, wie es aussieht, den Menschen ziemlich tief in die Seele geschaut. Doch ist es der schöpfungsgeschichtliche Subtext, der ihrem ›Buch gegen das Verschwinden‹ das überzeitliche Surplus verleiht. Lesend fühlt man sich immer leicht neben der Spur. Das ist ein gutes, komplexes Gefühl.«
Ina Hartwig, Süddeutsche Zeitung

»Ein Indiz für die Qualität von Literatur ist, wenn die Arbeit, die in einem Buch steckt, nicht mehr spürbar ist. Wenn der Text fließt, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt. Genau das trifft auf die sechs Erzählungen zu, die Ulrike Almut Sandig in ihrem Prosaprojekt vereint hat. Sie lesen sich, als könnten sie nur auf diese Weise erzählt werden.«
Gabi Rüth, WDR5, Scala

»Sorgfältig gebaute Prosatexte. Glashart.«
tip Berlin

»In lyrisch verdichteter Sprache, mit gelegentlichen Anflügen trockenen Humors entwirft Sandig rätselhafte Welten, bietet neue Sichtweisen.«
Thomas Klingebiel, Neue Westfälische

»Dieser Erzählband hält warm, obwohl es in manchen der Geschichten bitterkalt zugeht.«
HR2 Buch der Woche

»Auf dem Papier kann gelingen, was in der Wirklichkeit nicht gelingt. (Sandig) ist überzeugt, 'dass nur das Erzählen von Geschichten uns diese nicht ausrottbare, zerbrechliche Tierart nahebringt, die der Mensch ist'. Mehrfach mischt sie sich als Autorin in die Handlung ein, stellt Figuren kommentierend in eine Distanz und behauptet, etwas nicht zu wissen. Dabei hat sie doch das Spiel in der Hand. Sie spielt es gekonnt. Die Sprache folgt mit erstaunlicher Leichtigkeit einer eigenen Melodie. Poetische Bilder vermitteln die besondere Atmosphäre der Texte.«
Karin Großmann, Sächsische Zeitung

»Das Thema Demenz wird hier mit so viel Würde, Romantik und Erhabenheit behandelt, wie es selten gelungen ist.«
Michael Kraft, Shitesite

»Dass bei ihren Figuren die Wahrnehmung zu verschwimmen scheint, sorgt für einen ganz eigenen Reiz, der den Leser unweigerlich in den Bann dieser Geschichten zieht, die thematisch so schwer und doch so leicht geschrieben sind.«
Kai Agthe, Mitteldeutsche Zeitung

»Phantasie und Realität verzahnen sich außerordentlich kunstvoll, die Grenze dazwischen ist weder unverrückbar noch ein Ding von Dauer und verläuft oft außerhalb der Wahrnehmung.«
Ingrid Mylo, Badische Zeitung

»Hier begegnen Wunsch und Wirklichkeit einander im Möglichen - einem Ort des Verschwindens. Oder des Erkennens.«
Janine Fleischer, Leipziger Volkszeitung

»Die Figuren im Buch sind die Erzähler ihrer eigenen Geschichte, haben so eine zweite Chance. Wo, wenn nicht in der Literatur, lässt sich das Leben umschreiben.«
Märkische Allgemeine Zeitung

»Das Besondere ist Ulrike Almut Sandigs Umgang mit dem Erzählen und zugleich mit dem Thema Verschwinden: Sie behandelt ihre Literatur wie eine literarische Versuchsanordnung, weil sie fragt: was benötigt eine Geschichte, um das Verschwinden zu bannen, also ein Schreiben gegen das Verschwinden.«
Michael Hametner, MDR figaro

»Ulrike Almut Sandig is a master storyteller who writes in beautiful poetic prose. The six substantial short stories that make up this flawlessly crafted collection all deal with different forms of disappearance and disappearing worlds.
(...) Sandig presents the reader with a sequence of intriguing characters whose responses to their curious predicaments generate an array of insights into human behaviour and relationships. Her self-conscious writing style adds to the charm of the stories, encouraging the reader to share in the creative process. Sandig’s perfectly poised narrative continues at just the right pace for readers to appreciate the exquisite detail of her writing. This innovative collection is an absolute delight from start to finish.«
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