Erster Juni . Das gibt zu denken . War Frühling draussen ? Was können wir wissen , mit Kant gefragt . Sassen ja nur vor unseren Bildschirmen , betätigten uns eventuell süddeutsch selbstreferenziell und lasen vom klimatischen Heating , während wir – Hand auf die Wärmflasche – wie die sprichwörtlichen Schneider froren. – Aber wie sagt eine der desperaten Figuren in Schorsch Kameruns Hörspielpreis der Kliegsblinden- Faction : “Nur weil ich friere , ist noch lange nicht Winter . / Nur weil ich friere , ist noch lange nicht Winter . / Nur weil ich friere , ist noch lange nicht Winter .” – Ein Frühlings Erwachen wäre also endlich angezeigt , wobei man vorderhand zwischen der weiblichen Variante ( Kate Chopins The Awakening ) oder Wedekind’ schen Jungmännerschmerzen wähle . Ob die Operation Frühlingserwachen ( vulgo Plattenseeoffensive zum Schutze der Wienerstadt gegen die Horden des Ostens) jemals zu Ende ging , muss heute noch dahin gestellt bleiben .
Fritz Lang freilich war vor ’45 schon weit westwärts geflohen , um das in deutschen Grauen erlebte Grauen in den Film Fury zu giessen . Die Sache mit Masse und Macht – - – Nun : die hat Lang voraus gesehen , als er 1925 / 26 in Metropolis das mechanische Weib faustich erschaffen liess . Eine Eve future , welcher unsere Avatare und SL- Doubles vielleicht schon beim jen- oder Web- seitigen Kaffeekranz meeten .
Es sei . Wecken wir also das Unding an sich für ein Kurzes zum Leben , sei dies nun real , rein visuell oder – in diesem inadäquaten Medium – irgendwie virtuell . Der schönen französischen Sprache danken wir ja den herrlichen linguistischen Link zwischen dem Traum | le rêve und dem Erwachen | le reveil . Eveillons- nous donc , lassen wir für den Moment die bang existenzielle Frage Bloguer ou ne pas Blouguer ? beiseite und blicken der Lang’schen Olimpia bei ihrem Stummfilm- Erwachsen ins attraktive Gesicht .
ERFINDER C. A. ROTWANG ERWECKT DIE MASCHINE
[ Musik : Gottfried Huppertz , Kamera : Karl Freund , Günther Rittau , der formidable Walther Ruttmann HIER vermutlich . . . nicht ? ]
Die Video- Junk- und Juke- Box Youtube macht’s möglich , die stumm- symphonische Erweckungsszene mit deren pop- kulturellen Wieder- Erweckung durch Giorgio Moroder gegen zu lesen . Klar wie ein Frühlingsmorgen erschien dem Kulturmenschen anno 1984 die verfärbelte Verwurstung im Rhythmus von Gaga- Beats als honte | shame und Schande . Heute sieht man dies – watch below – wohl ein bisschen entspannter , rubriziert Moroders Monster- Metroplis unter “Geburtsstunde des Video- Clip” und kann diese
historicité au second degré wieder recht fesch & trashig finden .
“HERE SHE COMES” also nach Fritz Lang und mit der Röhre Bonnie Tylers .
Klar , dass es Langs Werk war , welches 2001 in die deutsche Sektion des Unesco- Memory of the World gelangte , wo der Film neben Goethe , Grimms Märchen und der Gutenberg- Bibel sitzt . Von Beethoven gar nicht zu reden .
Inadäquats tägliche Musikempfehlung
ist itzo quasi im Blog- Content inkludiert ,
also auf Re- Play gehen oder dem kommenden Posting entgegen sehnen .