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Stelen | Herausgegeben von Hans Thill
Ludwig Fels (Treuchtlingen/Franken 1946 – Wien 2021)
»Die eigenartige Schönheit, Feierlichkeit und Kompromisslosigkeit von Fels' Prosa und Lyrik protestiert gegen alles Beliebige, entzieht sich trotzdem nie notwendiger Hässlichkeit und spiegelt ebenso besessen wie uneitel das Wagnis, empfunden, gelebt, geschrieben und der Welt einen deutlichen Blick auf sich selbst zurückgegeben zu haben.« | Susanne Riedel
Barbara Köhler (Burgstädt/Sachsen 1959 – Mülheim/Ruhr 2021)
»Meine Texte im Raum sind [...] mit einer gewissen Geduld ausgestattet, mit einer Papiergeduld, auch wenn sie nicht zugeklappt sind. Sie stören niemanden. Und wenn es ein Interesse gibt, muß man einen Schritt darauf hin zu machen. Es ist eine Herausforderung ohne Handlungsanweisung nötig, damit das Lesen wirklich etwas aktivieren kann – Denken.«
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Weltbetrachter in Hoyerswerda
Lesung mit Róža Domašcyna, Andra Schwarz, Uwe Salzbrenner
Dienstag, 06. Oktober 2020, 19:00 Uhr im Schloss Hoyerswerda.
Die vorliegende Anthologie zeigt eindrucksvoll auf, dass die Lyrikszene in diesem Land lebendig ist wie selten zuvor. Dichterinnen und Dichter haben sich in den zurückliegenden Jahren neue sprachliche und thematische Räume erschlossen.
Die beiden Herausgeber*innen trafen eine Auswahl, die einen aktuellen Überblick über die Vitalität der dichterischen Produktion gibt. Dabei haben sie das gesamte Terrain der lyrischen Spielarten im Blick gehabt: vom narrativen zum momenthaften Gedicht, vom traditionsfortschreibenden zum sprachschöpferischen, vom schönen zum schockierenden, vom sich öffnenden zum sich abgrenzenden.
Zum Titel im Verlag
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Ausgehverbot
Erzählung von Katharina Bendixen
Seit dem Tag, an dem wir unsere Stadt verloren, klingelt jede Nacht dieser Junge an meiner Tür. Seine Augen sind dunkel und seine Haare blond, und er hält mir ein Pappschild entgegen, auf dem Worte in einer fremden Sprache stehen. Bittend schaut er mich an, so lange, bis das Licht im Hausflur erlischt. Ich betrachte den Jungen durch den Spion. Nie klingelt er bei meinen Nachbarn, nur bei mir.
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Dirk von Petersdorff
Wozu Gedichte da sind
Die Rede als Audio | Einleitung im Poetenladen
Münchner Reden zur Poesie – Lyrik Kabinett
Wozu Gedichte da sind heißt Dirk von Petersdorffs Münchner Rede zur Poesie vom 29. Oktober 2019 – und wer die Frage nach der Funktion von Gedichten beantwortet, läuft Gefahr, beiläufig ihre Existenz zu rechtfertigen und eine Daseinsberechtigung abzugeben. Wenn Lyrik das müsste, wäre es recht schlecht um sie bestellt. Und dennoch schält Petersdorff Schicht um Schicht heraus, welchen Zweck Gedichte erfüllen und welchen Dienst sie erweisen.
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Hanna Sokolov-Amichai über Jehuda Amichai
Das Gespräch führte Amadé Esperer für »poetin 27«
»Sie sind die Gedichte, die Sie schreiben, selbst!«
H. Sokolov-Amichai: Am nächsten Abend fand dann Celans öffentliche Lesung im überfüllten Agron Haus statt. Viele junge Leute, meist Studenten, waren erschienen, aber auch namhafte Dichter wie Gershom Sholem, Leah Goldberg und der Haartz-Herausgeber Gershom Schocken. Winkler, der wie Celan aus Czernowitz stammte, eröffnete die Lesung, und Amichai gab eine Einführung in Celans lyrische Sprache, bevor Celan dann seine Gedichte las.
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Jehuda Amichai (privat)
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Brigitte Oleschinski | wie die Wörter auftauen
Gedichtkommentar von Michael Buselmeier (Juni 2019 | Folge 102)
Gefrierbrand, Kaninchensprache
Das Vertrauen in die große abendländische Poesie und die Hoffnung auf die rettende Kraft der Wörter sind uns schon seit längerem verloren gegangen. Es fehle den Poeten unserer Zeit, so liest man öfter, das Selbstbewusstsein Rilkes und Hofmannsthals und erst recht der Bezug zu einer vorrationalen Poesie, zu magischem Denken und dunklem Geheimnis.
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Franz Josef Czernin | dunkel ortlos, hergezogen,
Gedichtkommentar von Michael Braun (Mai 2019 | Folge 101)
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Anke Stelling
Autorschaft und Elternschaft
poetin-Gespräch mit Carolin Callies
»Den Engel zeitweise aussperren«
Anke Stelling: Es sind eben zwei Klischees, deren jeweilige Prämissen keine lebbare Konklusion zulassen: die komplett autonome Künstler- und die komplett fremdbestimmte Mutterfigur. Diese Absolutheit und damit Trennung dient nach meiner Ansicht vor allem der Arbeitsverteilung und wird deshalb von denen, die's zufrieden sind, verteidigt.
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poet-Website
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Der Blumenweg zum Unbewussten
Zum 100. Todestag von Eduard von Keyserling
Von Susanne Stephan
In seinem Nachwort zur neuen Manesse-Ausgabe von Eduard von Keyserlings Erzählungen stellt sich Florian Illies vor, dass man in diese Prosa hineinspringt wie in einen sonnigen See im Spätsommer: sich mit offenen Sinnen treiben lässt durch mal warme, mal kühle Partien. So ähnlich ist es mir mit Keyserling im zurückliegenden Endlos-Ausnahme-Sommer ergangen, als ich in der kleinen Stipendiatenwohnung des Heinrich Heine-Hauses in Lüneburg wohnen durfte, von der man über eine Hintertreppe in die Etage des Vorderhauses gelangt, auf der die Eltern Heines einige Jahre gelebt haben und heute das Literaturbüro Lüneburg residiert und zu Lesungen lädt.
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Andreas Maier | Die Universität
Rezension von Dietmar Jacobsen
Versuch über die Leere
Mit Die Universität zieht Andreas Maier einen weiteren Kreis um das Ich seiner auf elf Bände angelegten Romanreihe
Ortsumgehung heißt das Projekt, das Andreas Maier seit 2009 verfolgt. Nach vier Romanen, die den Ruf des im hessischen Bad Nauheim Geborenen begründeten, tragen die bisher sechs Bände dieses auf insgesamt elf Teile angelegten Großunternehmens zwar ebenfalls die Genrebezeichnung „Roman“ im Titel, konfrontieren den Leser aber mit so viel nachprüfbarer Lebenswirklichkeit, dass man eigentlich von einer entfiktionalisierten Fiktion sprechen müsste, wenn das nicht einen Widerspruch in sich darstellen würde.
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Udo Kawasser | Ache
Rezension von Christian Lorenz Müller
Der Autor als Forelle
Udo Kawasser fasst einen ganzen Gebirgsfluss
auf neunzig Seiten
Sommers sehnt sich der Mensch ans Wasser. Deshalb zwängt er sich ins Flugzeug, um sich im Süden mit tausenden anderen Urlaubern an einer trüben Bucht zu versammeln. Er könnte sich stattdessen auch aufs Fahrrad setzen und an den nächsten Bach, den nächsten Fluss pedalen – so wie Udo Kawasser das tut. Der Wiener Autor hat das Gewässer seiner Kindheit und Jugend, die Bregenzer Ache, über zwei Jahre hinweg immer und immer wieder aufgesucht.
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Christoph Linher | Ungemach
Rezension von Christian Lorenz Müller
Das beredte Schweigen der Sprache
Christoph Linher wagt sich an ein Paradoxon: Er schreibt einen Roman
über das Verstummen
„Die Wolken“, heißt es zu Beginn dieses Buchs, „hingen wie geschichteter Schiefer.“ Dann zieht Nebel auf. Er verschluckt Fernach, das Bergdorf, in dem der Ich-Erzähler eben angekommen ist. In einem Brief hat ihm eine Großtante, von deren Existenz er bislang nichts gewusst hat, an ihr Sterbebett gebeten. Er ist ihrer Aufforderung wohl nur deshalb gefolgt, weil er nach dem Ende seiner Ehe beruflich in Schwierigkeiten geraten ist und das Haus der Tante ihm nach ihrem Tode zufallen soll.
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Michael Opitz | Wolfgang Hilbig – Eine Biographie
Rezension von Michael Buselmeier
Sprachsüchtiges Genie
Michael Opitz' Biographie des Dichters Wolfgang Hilbig
Der Berliner Literaturwissenschaftler Michael Opitz hat die erste große Biographie des in vieler Hinsicht rätselhaften Dichters Wolfgang Hilbig vorgelegt, zehn Jahre nach dessen Tod – im Ganzen ein souverän und kenntnisreich geschriebenes Buch aus der Perspektive eines in der DDR aufgewachsenen Forschers; ein im Westen Sozialisierter hätte vermutlich andere Akzente gesetzt. Opitz hat dafür die 46 Archivkästen des Nachlasses und die Hilbig-Sammlung der Berliner Akademie der Künste durchforstet, zahlreiche bislang unveröffentlichte Manuskripte und Briefe ausgewertet.
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Theo Breuer
Zischender Zustand · Mayröcker Time
Vorab
Ja, ich fühle mich nur am Leben, wenn ich schreibe. Seit ich 15 bin, explodiert es jeden Tag in mir. Mein Kopf ist so voll, und alles muss raus, ich kann nicht anders. So oder ähnlich hat Friederike Mayröcker sich immer wieder in Unterhaltungen mit Freunden, Kollegen, Redakteuren und anderen Zeitgenossen geäußert. Das per se nicht anzuzweifelnde Statement wird zusätzlich ›beglaubigt‹ durch das Füllhorn publizierter Bücher ...
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Buchvorstellung
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Zeitschriftenlese September 2017 | Michael Buselmeier
Sinn und Form, Volltext, Die Wiederholung
Im vierten Jahresheft von Sinn und Form fielen mir zunächst einige pointierte Glossen ins Auge, darunter eine von Guntram Vesper (über Karl May) und eine von Dragan Aleksic (über Peter Handke). Kerstin Hensel berichtet von einem Besuch, den sie im Jahr 2002 zusammen mit Rolf Haufs dem schon 1965 gestorbenen Dichter Johannes Bobrowski in Berlin-Friedrichshagen, Ahornstraße 26, abgestattet hat. Der Sohn des Dichters ließ sie herein; jeder Gegenstand befand sich „unverrückt an seinem angestammten Platz.“ Auch die von Haufs früh besungen Johannisbeersträucher standen noch im Garten.
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Zeitschriftenlese
August 2017 | Michael Braun |
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Mascha Dabić | Reibungsverluste
Rezension von Christian Lorenz Müller
Die Dolmetscherin als Alchemistin der Sprache
Was genau passiert beim Dolmetschen? Mascha Dabić gibt in ihrem Debütroman kluge Antworten.
Die perfekte Dolmetscherin wäre wohl eine stets ausgeglichene Person mit einer angenehm neutralen Stimme, ein Wesen möglichst ohne eigene Gefühle und Gedanken, das ruhig in seiner Ecke sitzt und nichts anderes tut, als Sätze von der einen Sprache in die andere zu bringen. Ein Wesen selbstredend auch ohne Zweifel am eigenen Können, an den eigenen Kenntnissen über Vokabeln, Grammatik, Satzbau.
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Jakob Hessing: Abtauchen in die Versunkenheit
Joachim Sartorius: Der Mensch fürchtet die Zeit ...
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